Kleiner Vogel in großer Not

 
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Kleiner Vogel in großer Not

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Gepostet: 17.07.2010 - 21:48 Uhr  ·  #1
Hallo,

vorgestern hat sich ein junger Hausrotschwanz durchs Klappfenster hier rein verflogen und das fast mit dem Leben bezahlt. Ich denke mal der kleine ist kurz vorher erst aus dem Nest ausgeflogen. Wir sind erst darauf aufmerksam geworden, als Luna im Wohnzimmer plötzlich was laut piepsendes und flatterndes zwischen den Pfoten hatte. Als ich nach einer Sekunde begriffen hab das es nicht ihre Plüschmaus ist (die piepst auch), bin ich wie eine Wilde drauf zu und hab sie erstmal angeschrien und versucht von dem kleinen weg zu scheuchen. Das war für beide wohl zuviel des guten, Luna wollte sich danach in nem Spalt zwischen Wand und Schrank verkriechen und der kleine Vogel war bestimmt eine Viertelstunde bewusstlos. Ich hatte schon Angst er packt es nicht und hab immer wieder geguckt ob er noch atmet.



Irgendwann ist er dann (zum Glück) wieder zu sich gekommen und schien das ganze auch ohne weitere Schäden überstanden zu haben.



Da ich ihn hier nicht einfach vom Balkon fliegen lassen wollte (eine Bruchlandung am Anfang sollte reichen), hab ich ihn mit in den Garten genommen. Da sind nicht soviele Fenster in die er sich verfliegen könnte, dafür aber jede Menge große Bäume. Im nachhinein war das auch die richtige Entscheidung.
Eigentlich dachte ich, ich mache im Garten den Karton auf und er fliegt in die Freiheit, aber Pustekuchen. Der Kleine war total zahm und hatte überhaupt nicht vor sich zu verabschieden.

Er saß mal auf der Hand (wahlweise auch auf der Schulter), hat sich die Gegend angesehen und sich mit den kleinen Spatzen im Nistkasten oder anderen Rotschwänzen in der Umgebung unterhalten.



Dann wieder auf dem Karton oder ist auf dem Tisch rumgehüpft.







Dazwischen haben wir immer Flugübungen gemacht, die allerdings alle mit Bruchlandungen und Sitzstreik geendet haben.

Und weil das ja alles so anstrengend muss man ab und zu auch mal ein Nickerchen machen.





Selbst der Versuch ihn in den Sauerkirschbaum zu setzen ist am Ende gescheitert.



Als er einmal sein Geschäft im Karton erledigt hat, hat er so laut gepiepst das es bis ans andere Ende des Gartens zu hören war, als ich ihn dann rausgenommen war er wieder ruhig.

Eigentlich hatte ich schon nicht mehr dran geglaubt, dass er an dem Tag noch in die Freiheit möchte und mich schon damit abgefunden ihn über Nacht wieder mitnehmen zu müssen.
Doch dann ist er am Abend plötzlich von allein nach oben in den großen Süßkirschenbaum gepflogen.



Es waren zwar nur ein paar Stunden, aber in denen ist sie mir (ich glaube es war ein Mädchen, wenn das Gefieder nicht bei allen Jungvögeln gleich aussieht ) richtig ans Herz gewachsen. Ich hab mich zwar riesig gefreut, dass sie es geschafft hat und wieder da war wo sie hingehört, aber auf der anderen Seite war's auch etwas traurig.
Mel
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Re: Kleiner Vogel in großer Not

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Gepostet: 17.07.2010 - 21:58 Uhr  ·  #2
Die wollte sich bedanken, deshalb ist die noch bei euch geblieben

Habt ihr gut hin bekommen
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Re: Kleiner Vogel in großer Not

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Gepostet: 17.07.2010 - 22:44 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Swala
glaube es war ein Mädchen, wenn das Gefieder nicht bei allen Jungvögeln gleich aussieht


Yep - bei Jungvögeln VOR der ersten Mauser kannst Du anhand des Gefieders NICHT feststellen, ob es ein Junge oder ein Mädel ist
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Re: Kleiner Vogel in großer Not

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Gepostet: 18.07.2010 - 22:01 Uhr  ·  #4
Der hat bestimmt gedacht wir haben noch was gut zu machen bei ihm.
Meine mühsam gefangenen Mücken wollte er allerdings nicht (dabei war das gar nicht so leicht die zu fangen). Dafür hat er aber wenigstens ein paar Tropfen Wasser genommen.

@ Rouge : Vielen Dank, da hab ich wieder was dazu gelernt. Gedacht hab ich mir das schon irgendwie, war mir da aber nicht sicher.
Pflanzenprofessor*in
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Re: Kleiner Vogel in großer Not

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Gepostet: 18.07.2010 - 22:10 Uhr  ·  #5
Das ist ein sehr schöner Bericht, Swala! Ja, die Kleinen können einem ganz schnell ans Herz wachsen mit ihren treuen Kulleraugen. Mir ist es damals mit unserem Meisenkind genauso ergangen.
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