Salix vertrocknet

 
Azubi
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Salix vertrocknet

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Gepostet: 26.08.2008 - 14:14 Uhr  ·  #1
Hallo,

wir haben vor 2 Jahren eine Weide (Salix = buntblättrige Weide) gepflanzt. Hauswand Nordseite;

Jetzt ist uns der veredelte Teil, der ja diese Weidenart ausmacht, eingegangen. Er sieht aus als wäre er vertrocknet. Die Verbindung zwischen der herkömmlichen Weide und der Salix sah aber nie irgendwie krank oder so aus.

Kann es vielleicht sein, daß die Weide im ganzen durch ihren Standort an der Hauswand nicht genügend Wasser bekommen hat und so der veredelte Teil abgestorben ist?

Beim Kauf damals gab es nur die üblichen Pflanzhinweise, muß man bei einer Salix standortmäßig vielleicht doch einen freieren Platz vorziehen!?

Danke für jede Info,

daughternr3
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Re: Salix vertrocknet

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Gepostet: 26.08.2008 - 14:50 Uhr  ·  #2
Hallo daughternr3,

ohne Bild ist die genaue Diagnose schwierig, eventuell kann es auch eine Viruserkrankung sein (die aber eher selten auftritt) oder, die Veredelung wird abgestoßen.
Trockenheit kündigt sich eigentlich auch langsamer an, die Blätter werden langsam braun und vertrocknen dann, es dauert schon einige Zeit, bis alles abstirbt.

Zum Standort: Harlekinweiden mögen eher feuchtere Böden, an der Hauswand ist es dann doch meist trockener. Sie sind Flachwurzler,brauchen also ein größeres Areal für die Wurzelbildung rundherum. Sie mag auch lieber sonnigere Standorte, dadurch wird die Farbgebung auch erst geprägt.

Dies nur als erste Tipps.

LG
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Re: Salix

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Gepostet: 27.08.2008 - 00:37 Uhr  ·  #3
Hallo,

erstmal so "flapsig" eingeworfen, Salis und Weide ist das GLEICHE. Soll bitte jetzt nich böse klingen. Salis ist nur der botanische Name.

ALLE weiden mögen es gern feucht. Das bedeutet das der Standort unter einem Dachüberstand nur SUBOPTIMAL ist.

Die Veredlung stirb nur sehr selten plötzlich ab. Wenn der Standort nicht paßt ist es oft so, das die weißen Blattränder langsam braun werden und dann der Rest der veredelten Pflanze. Die Veredlungsunterlage ist da erheblich robuster. (Oft Salix caprea) Sie kann einiges an Stress mehr ertragen und treibt häufig schon unbemerkt neben der Veredlung von Salix int. Hakuro Nishiki aus. Da das Wachstum von ihr viel stärker ist, kann sie die Veredlung auch auf "normalem" Wege hemmen oder sogar verdrängen. Sind Stressfaktoren vorhanden (Trockenheit, Platzmangel und starke Wildtriebe) so ist es nur eine Frage der Zeit bis die Veredlung abstirbt.

Gruß

Hecken-Hermann

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Salix int hakuro nishiki stamm.jpg
Salix int hakuro nishiki stamm.jpg (5.27 KB)
Salix int hakuro nishiki stamm.jpg
So sieht die Pflanze als Stammform normalerweise aus. (Nur mal so)
Azubi
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Salix

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Gepostet: 27.08.2008 - 10:02 Uhr  ·  #4
Hallo,

erst mal danke für die schnellen Info.

Als ich die Frage gesendet habe, habe ich mir auch vor den Kopf geschlagen, denn ich hatte mir den ganzen "Namen" = Salix integra eigentlich extra aufgeschrieben.

Wir wollen uns jetzt eine neue zulegen und die soll jetzt auf eine freie Fläche, wo sie mehr Wasser bekommt.

Sollten wir wegen der Veredlungsstelle noch auf etwas achten, weil ich habe schon verschiedene gesehen, bei einigen sah es aus als wäre die Veredlung von der Seite angesetzt und bei anderen irgendwie obendrauf!? Sollten sich Triebe am Stamm also dem "Untersatz" für die Veredlung bilden, müssen die also unbedingt entfernt werden!?

Das Bild ist super, so sehen die auch immer in den Katalogen, wenn man Online bestellt aus bzw. bei anderen Leuten im Garten.

Mal sehen, ob wir es beim nächsten Mal besser machen.

Gruß,

daughternr3
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Re: Salix

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Gepostet: 27.08.2008 - 10:24 Uhr  ·  #5
Hallo,

nur kurz dazu, die Veredlung wird oft seitlich angesetzt. Manchmal auch zwei. Das ist ok wenn sie gut angewachsen und fest ist. Eigentlich sollte beim Kauf auch schon eine ansehnliche Krone vorhanden sein.
Alles was unter der Veredlungstelle austreibt (hat auch anderes Aussehen, einfach nur grün und viel kräftiger) sollte schnell entfernt werden. Dabei sehr dicht am Stamm abschneiden !
Die Pflanze ausreichend mit Wasser versorgen und vielleicht nicht umbedingt auf eine sehr zugige Ecke pflanzen. Dann wirds schon was !

Gruß

Hecken-Hermann

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Re: Salix vertrocknet

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Gepostet: 19.05.2010 - 22:35 Uhr  ·  #6
Bei meinem Salix werden die weise Blättchen braun und trocken.Kann man sie entfernen oder die
Äste vielleicht sogar abschneiden?????
Vielen Dank für eine hilfreiche Antwort.
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Braune Blätter an der Salix

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Gepostet: 19.05.2010 - 23:07 Uhr  ·  #7
Hallo,

vermutlich ist die Pflanze einmal trocken geworden oder hat einen Kältschaden an den jungen Blättern. Nichts besonders dramatisches !! Einfach kräftig zurück schneiden. Dies Arten treiben schnell und sehr wüchsig wieder aus.

Gruß

Hecken-Herrmann
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Re: Salix vertrocknet

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Gepostet: 20.05.2010 - 20:03 Uhr  ·  #8
Moin,

da schalte ich mich auch noch mal ein. Da Salix integra ´Hakuro-nishiki´ zur Zeit eine Mode-Pflanze ist, wird sie in grossen Massen vermehrt. Das da bei der Veredlung schnell und nicht immer "ordentlich" gearbeitet wird, kann man sich vorstellen. Das die Ausfallrate bei dieser Vermehrungsquote höher ist als normal, kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Zur Zeit gehe ich bei den eigenen Einkäufen (Garten-Center) von einer Ausfallquote von ca. 3 % aus. Das bestätigt sich immer wieder. Deshalb denke ich, Du hast Pech gehabt und so eine schlecht veredelte Pflanze bekommen. Durch Trockenheit sterben die nicht nur in der Krone ab. In einem Fall hatte ein Kunde aber auch einen Weidenbohrer im Stamm.

Allgemein zur Pflege:
- ein heller, aber zur Mittagszeit schattierter Standort, da die farbigen Anteile im Laub in der Sonne verbrennen. Die schönsten Exemplare kenne ich von halbschattigen Standorten.
- ein gleichmäßig feuchter Standort.
- ein starker (!) Rückschnitt im Frühjahr bringt größere und farbigere Blätter und die einjährigen Zweige sind im Winter nach dem Laubfall auch noch schön (orange), aber bitte sofort nach dem Rückschnitt organischen Langzeit-Volldünger geben. Wenn sie zwischendurch doch mal unschön geworden ist (braune Blätter, eingetrocknete Zweige), ist ein zweiter Rückschnitt bis Mitte Juli ist auch noch möglich.
- natürlich stets die Wildtriebe entfernen.
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KLEINER Widerspruch

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Gepostet: 20.05.2010 - 23:59 Uhr  ·  #9
Also diese Salix "Sorte" ist nun wirklich nicht mehr eine Neuheit und top aktuell. Sie wird sicher noch viel vermehrt (veredelt) und da passieren zwar Fehler die meist auf schlechtem Material (Unterlage oder Veredlungsreiser) beruhen. ABER, durch einen Trockenschaden der über ein paar Tage geht, stirbt eine Salis, auch diese Sorte nicht!!
Pflanzen in Containern oder Pflanzkübeln, die über ein warmes, windiges Wochenende nicht ausreichend versorgt werden, haben sehr schnell Schäden wie oben beschrieben. Nix tragisches, da Salix nun eigentlich wie "Unkraut" wächst. Eben schneiden, wässern und evtl. etwas düngen.

Weidenbohrer können zwar auch die Salix int. Hakuro Nishiki bzw. deren Unterlage/Stamm befallen, ist aber seltener. Probleme bei der Veredlung sind da erheblich häufiger. Das läßt sich aber einfach klären. In diesen Fällen ist die aufgesetzte "Krone" (sprich, die Weide mit den schönen, bunten Blättern) nach kurzer Zeit weitgehen abgestorben und läßt sich durch leichten Druck einfach ausbrechen. Bei genauerer Betrachtung ist die Stelle, an der diese Farbweide eigentlich erst "entsteht, nicht richtig verwachsen. Oft ist dies schon bei genauer Betrachtung zu sehen. Es klaffen einseitig offene Stellen zwischen dem Stamm und der Kronenveredlung.

Sonst ist natürlich die Standortbeschreibung völlig ok.

Also nicht sauer sein! Aber so etwas kenn ich mich nun auch aus mit Gehölzen. Und wenn schon den Fachmann raus hängen lassen..... dann eben auch von weitgehend allen Seiten betrachten und erklären.


Lieben Gruß

Hecken-Hermann
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