Bambus des Jahres 2010

 
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Bambus des Jahres 2010

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Gepostet: 09.11.2009 - 08:47 Uhr  ·  #1
Braun gefleckter Exot mit Hang zum Riesigen

Alljährlich wählen die Mitglieder der European Bamboo Society (EBS) den Bambus des Jahres. Nach dem Phyllostachys prominens im letzten Jahr wurde diesmal der Phyllostachys nigra 'Boryana' gekürt. Der auf deutsch auch Brauner Flecken Bambus oder Pantherbambus genannte Riese wird hier zwischen vier und acht Metern hoch, während er in seiner Heimat bis zu 20 Meter hoch wachsen kann. Von idealen Standorten in Mitteleuropa wurden schon Wuchshöhen von zehn bis zwölf Metern berichtet.

Bambus gehört der Familie der Gräser an – botanisch Poaceae. Es gibt etwa 100 Gattungen mit mehr als 1200 Arten. Sie stammen aus Ostasien, viele aus Japan und China. Phyllostachys bilden eine sehr große Gattung, unter ihnen gibt es teilweise baumhohe Bambusse. Es gibt Vertreter dieser Gattung, die eine Höhe von mehr als 20 Metern erreichen. Wirtschaftlich erfüllen die Phyllostachys eine große Bedeutung. So wird ihr Holz vielfältig verwendet, auch für die Sprossenproduktion sind sie wichtig. Viele Vertreter der Gattung bezaubern mit vielfältigen Färbungen der Halme, was sie zu beliebten Gartenvertretern macht. Aufgrund ihrer leptomorphen Rhizome haben die Phyllostachys-Arten einen starken Ausbreitungsdrang. Leptomorphe Rhizome breiten sich unterirdisch durch Triebe aus, aus diesen gehen Seitenknospen, Halme und neue Rhizome hervor.
Es gibt ungefähr 51 Arten dieser Gattung, wobei neueste Rechnungen auf etwa 200 verschiedene Arten kommen. Wobei diese nicht alle als unterschiedliche Arten belegt sind, da viele Jungpflanzen einfach nicht jedes charakteristische Merkmal der Mutterpflanze aufweisen und aus diesem Grund teilweise als neue Art aufgeführt wurden.
Der in diesem Jahr gekürte Phyllostachys nigra 'Boryana' besticht durch seine auffallende Musterung. Die braun-dunkel gefleckten Halme können einen Durchmesser von beeindruckenden sechs Zentimetern erreichen.
Er wächst sehr dicht und buschig. Die Blätter sind dunkelgrün, dicht und fein. Am besten gefällt es dem „Pantherbambus“ an sonnigen oder halbschattigen Standorten, auf jeden Fall mag er es windgeschützt und warm. So ist es kein Wunder, dass der japanische Bambus vor allem am Rhein, am Bodensee und in der Schweiz gut gedeiht. An geschützten Stellen hält er zwischen minus 16 und minus 25 Grad aus.
Wenn man ihm mindestens sechs Quadratmeter – besser wären um die 20 Quadratmeter – Platz bieten kann, eignet er sich hervorragend als Sichtschutz und als Hecke. Auch als Solitärpflanze kommt der braungefleckte Bambus sehr gut zur Geltung.
Bevor man ihn in den eigenen Garten holt, sollte man sich jedoch ausführlich über Rhizomsperren informieren und diese fest einplanen. Er ist, wie die meisten Bambusarten, sehr stark wüchsig. Durch eine gute Rhizomsperre erspart sich der vorsorgende Gärtner das mühselige Abstechen der Rhizome.
Bereits seit 1900 gibt es einzelne Vertreter des Phyllostachys nigra 'Boryana' in Europa. Nach der Ehrung durch die European Bamboo Society werden es sicher einige mehr werden.


Foto: Jondalar

-nf-
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