Wildobstpflanzen, welche Obstpflanzen eignen sich

 
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Wildobstpflanzen, welche Obstpflanzen eignen sich

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Gepostet: 02.09.2009 - 06:59 Uhr  ·  #1
Ganz schön wild, diese Früchtchen!
Herbstgenuss aus dem eigenen Garten


Der Herbst lädt im Garten zur Ernte ein: Er zaubert Früchte in allen Farben und Formen auf Wildobstpflanzen - wahre Fitmacher für den Winter! Herbsäuerliche Apfelbeeren, aromatische Walderdbeeren und Zierapfelgelee sind Spezialitäten, die es in keinem Supermarkt gibt. Die wilden Früchtchen sind dabei nicht nur lecker, sondern auch äußerst dekorativ: Zusammen mit malerisch verfärbten Blättern und Spätblühern machen sie den Reiz des Herbstes im Garten aus. Zum Beispiel der Zierapfel (Malus): Aus seinen Blüten entwickelt der Strauch oder Baum im Herbst viele kleine, vitaminreiche Äpfelchen, die je nach Sorte gelb, orange oder rot leuchten. Sie sind hervorragend für die Zubereitung von Gelee oder Marmelade geeignet, denn ihr Pektingehalt ist höher als der herkömmlicher Apfelsorten. Auch Walderdbeeren (Fragaria vesca) sind nun reif: Die bodendeckenden, pflegeleichten Stauden bilden im Laufe der Zeit dichte, dunkelgrüne Teppiche, die noch bis zu den ersten Herbstfrösten mit Beerenfrüchten versehen sind. Die anspruchslosen Pflanzen gedeihen am besten im lichten Schatten von locker stehenden Gehölzen und tragen von Mai bis in den Sommer hinein weiße Blüten. Die Früchte sind - wie die des Zierapfels - kleiner als bei den Geschwistern aus der Obstabteilung: Verglichen mit den handelsüblichen Erdbeeren sind sie aber auch aromatischer!

Vielseitiger Sanddorn


Schon seit rund 2000 Jahren sind in Ostasien die heilenden Kräfte des Sanddorns (Hippophae) bekannt. In Europa taucht der Sanddorn als Heilmittel erst in den Kräuterbüchern des Mittelalters auf. Auch nach heutigen Kenntnissen sind die rundlich-eiförmigen Früchte gesund, enthalten sie doch viele Vitamine, Spurenelemente und andere bioaktive Stoffe. Der Sanddorn erreicht als Strauch je nach Sorte eine Höhe von drei bis fünf Metern, seine seitlich abstehenden Zweige sind mit schmalen, lanzettähnlichen, silbrigen Blättern bewachsen. Aus den kleinen, unauffälligen Blüten entwickeln sich leuchtend orangefarbene Früchte, die ab September geerntet werden können. Sie verbleiben bis in den Winter hinein fest am Geäst und verströmen einen angenehmen Duft. Der Sanddorn kommt in der Natur in sehr unterschiedlichen Gebieten vor und hat sich sowohl hohen Salzgehalten und Wind als auch Hitze und Trockenheit angepasst. Häufig ist er etwa an der Nord- und Ostseeküste zu finden und gedeiht gut auf mageren, sandigen Böden. Der Sanddornstrauch ist zweihäusig, das bedeutet, die einzelnen Pflanzen und ihre Blüten sind entweder rein weiblich oder rein männlich. Um in den Genuss einer reichen Ernte der herbsäuerlichen Früchte zu kommen, muss von jedem Geschlecht eine Sorte gepflanzt werden. Es lohnt sich! Aus Sanddornbeeren lassen sich viele Leckereien zubereiten wie Saft, Nektar, Fruchtsoße oder -sirup, Marmelade, Gelee oder Likör. Da sich die Aromastoffe vor allem in der Schale der Früchte befinden, sollte diese möglichst mit verarbeitet werden.

Im Trend: die Apfelbeere

Im Herbst trägt auch die Apfelbeere (Aronia) schmackhafte Beerenfrüchte - ein in Deutschland vor einiger Zeit noch eher unbekannter Strauch. Aufgrund ihres besonders hohen Gehalts an Vitaminen und Mineralien hat die Popularität dieser Beeren in den letzten Jahren deutlich zugenommen - ganz frisch bekommt man sie aber nur aus dem eigenen Garten! Die rundlichen, violettschwarzen Beeren sind etwa erbsengroß und bilden einen schönen Kontrast zur roten Herbstfärbung des ein bis zwei Meter hohen Strauches, der ursprünglich aus Nordamerika stammt. Die Apfelbeere stellt keine besonderen Ansprüche und trägt auch als Solitär reichlich Früchte. Ob feuchte, saure oder trockene Böden - sie kommt mit allen zurecht. Im Mai zeigt der Strauch reinweiße Blüten, die an Apfelblüten erinnern. Die Beeren sind roh essbar und lassen sich vielseitig verarbeiten. Lecker sind sie als Trockenfrucht oder kandiert, als Konfitüre oder Kompott, aber auch als Fruchtsoße zu Wildgerichten. Sie schmecken säuerlich-herb und ihr Saft duftet leicht nach Bittermandeln. Im Herbst ist aber nicht nur Erntezeit: Viele Gehölze und Stauden lassen sich jetzt auch am besten pflanzen. Selbst im Spätherbst ist der Boden noch warm genug, so dass die Pflanzen noch neue Wurzeln bilden. Erst im Winter und bei Bodenfrost ruht ihr Wachstum. Zudem wachsen Gehölze und Stauden auch durch Herbst- und Winternässe besonders gut an, weil sich beim Pflanzen entstehende Hohlräume besser schließen. Im Frühjahr können sich die neuen Gartenbewohner über die bereits gebildeten Wurzeln gut mit Wasser und Nährstoffen versorgen, die Gefahr zu vertrocknen verringert sich.

Quelle: PdM
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Der Sanddorn hat schmale, silbrige Blätter und leuchtend orangefarbene, vitaminreiche Früchte, die bis in den Winter hinein an den Zweigen bleiben. Aus den Beeren lassen sich viele Leckereien wie Saft, Mamelade oder Likör zubereiten.
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Zieräpfel bringen Farbe in den Herbst. Die Miniaturfrüchte eignen sich sehr gut für die Zubereitung von Gelee oder Marmelade, aber sie sind eigentlich viel zu schön, um gepflückt zu werden. Je nach Sorte leuchten die Äpfelchen rot, orange oder gelb.
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