Moin,

ja, das ist ein "Problem", wenn man einen roten Fächer-Ahorn haben möchte. Auf dem Markt werden einige Sorten angeboten und auch Acer palmatum ´Atropurpureum´, wobei das ´Atropurpureum´ eigentlich falsch ist, denn es ist keine Sorte, sondern ein Sämlingsgemisch, also eigentlich Forma atropurpureum. Der Vorteil der Sämlinge ist, sie sind recht günstig, der Nachteil: sie haben keine definierten Eigenschaften; sie fallen zwar ziemlich echt (also rotlaubig) aber man kann das Pech haben, Pflanzen zu erwischen, die im Sommer vergrünen. Andererseits haben diese Sämlinge oft die prächtigere Herbstfärbung.
Wenn man eine wirklich dauerhaft rote Belaubung haben möchte, muss man auf Namenssorten zurückgreifen, z.B. ´Bloodgood´, ´Fireglow´. Diese werden vegetativ vermehrt und haben definierte Eigenschaften, man weiß also, was man bekommt. Nachteil: sie sind deutlich teurer als die fma. atropurpureum.
Machen kann man also eigentlich nichts, diese Eigenschaft ist genetisch festgelegt.

Ciao
Stefan

Moin,

es müsste eine fma. atropurpureum sein. Wenn natürlich noch ein Schildchen mit Namen dabei wäre..... die Gehölz-Produzenten hängen aber manchmal auch einfach was dran.
"Billig" ist ein atropurpureum auch nicht, ein guter Strauch 60/80 kostet ebenfalls schon ca. 30,- €, aber eine Pflanze ´Bloodgood´ in der selben Größe kostet ca. 45,- €. Gesehen habe ich beide schon bei Aldi für 7,99
Leider kenne ich aber auch viele Fachhändler, die denken ein atropurpureum bleibt immer rot und kennen die anderen Sorten überhaupt nicht.
Nein, man kann wirklich nichts machen. Andere Erklärungen für das Vergrünen wären nur Lichtmangel (trifft ja nicht zu) und ein zu hohes Nährstoffangebot im Boden, vor allem Stickstoff. Da die Pflanzen aber scheinbar mit Rindenmulch bedacht sind, kann ein Stickstoffüberangebot eigentlich nicht in Frage kommen, denn Holz bindet diesen. Oder wurde seit dem ersten Auftreten immer ordentlich gedüngt?

Ciao
Stefan

Hallo,
also gedüngt wurden die beide (oder jetzt drei) noch nie! Bei um uns im Garten heißt es immer was wächst das wächst
(aber vll. könnte es dann auch ein Nähstoffmangel sein??)

Naja wir hätten zwar einen Schattenplatz in der hintersten Gartenecke (aber da steht auch eine 23 Jahre alte Hainbuchenhecke und ich glaube die würde jedem anderen Baum den man dazu setzt jedes Wasser nehmen! Es wäre auch einfach zu schade den Ahorn umzusetzen, vll. überlebt er das nicht mehr! Naja wenigsten hatten sie noch nie Sonnenbrand! *klopf auf Holz*

hallo geli

ich hab dich mal dazu geschubst, schau mal über dir, vielleicht beantwortet das schon deine frage

Moin,

das muss nicht heißen, das Dein ´Garnet´ ein Sämling ist, auch wenn die roten Schlitz-Ahorne ziemlich echt aus Saat fallen und dann vielleicht einer als ´Garnet´ einfach verkauft wurde. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das man von den Produzenten der Pflanzen gerne unter dem gewünschten Namen auch ähnliche Sorten/Pflanzen bekommt, die aber halt nicht "echt" sind. Unter dem Namen ´Garnet´ habe ich bei mir in der Gärtnerei innerhalb eines Jahres 3 deutlich verschiedene Typen bekommen und alles waren Veredlungen. Meine Theorie ist, das es den vermehrenden Betrieben teilweise egal ist, ob ihre Namen stimmen, Hauptsache die Sorte ist ähnlich und da ist dann der verkaufende Betrieb recht hilflos, außer er kennt die echte Sorte genau und reklamiert. Das ist ein Problem, das wir verkaufenden Betriebe oft haben, wenn es sich um Pflanzen handelt, die ziemlich echt aus Saat fallen und schon lange in Kultur sind, die echte ´Garnet´ gibt es vielleicht gar nicht mehr (?)...... Als anderes Beispiel noch die Muschelzypresse Chamaecyparis obtusa ´Nana Gracilis´, unter diesem Namen kursieren in Deutschland wohl ca. 15 verschiedene Typen, von echten Zwergen bis zu Pflanzen, die schon nach 25 Jahren 2,5 m hoch sind. Alle sind in der Jugend nicht zu unterscheiden und ich wage zu bezweifeln, das irgendeine davon die echte ´Nana Gracilis´ ist.
Auch ich kann nicht entscheiden, welche dieser Pflanzen nun der richtige ´Garnet´ ist. Einer der 3 Typen in meiner Gärtnerei verliert auch ein wenig seine Farbe, die anderen beiden sind aber wunderbar rot und sie standen alle nebeneinander in der Sonne (die beiden schöneren sind schon verkauft).
Das Problem ist sehr vielfältig und ich glaube, daß das Vergrünen eher ein genetischer als ein standortlicher Faktor ist.
Andere Erfahrungen sind aber auf jeden Fall interessant.

Ciao
Stefan