Mit Zwiebelblumen gegen düsterer Stimmung

 
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Mit Zwiebelblumen gegen düsterer Stimmung

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Gepostet: 20.02.2009 - 07:42 Uhr  ·  #1
Den Jahreszeiten ein Schnippchen schlagen

Igel und Fledermäuse haben es gut. Sie können den Winter einfach verschlafen und wachen erst dann wieder auf, wenn es wärmer wird. Mancher wird auch die Zugvögel beneiden, die im Süden überwintern. Der Mensch hat andere Strategien gegen die kalte Jahreszeit entwickelt und trotzt dem Winter mit warmer Kleidung und Zentralheizung. Dennoch wünscht sich mancher einen Winterschlaf, denn die geringere Lichtmenge fordert ihren Tribut: Man ist antriebslos, oft müde und kämpft mit düsterer Stimmung. Wahrscheinlich ist dieser Mechanismus ein Erbe unserer Entwicklungsgeschichte aus jener Zeit, als die Menschen viel stärker von den Jahreszeiten abhängig waren als heute. Früher konnte man den Tag nicht mit elektrischem Licht künstlich verlängern und winterliche Ruhephasen gehörten zum Lebensrhythmus zwangsläufig dazu. Umso mehr steigt jetzt im Frühjahr die Laune: Die zunehmende Lichtmenge wirkt sich auf den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel positiv aus und lässt viele Menschen wieder aktiver werden.

Der etwas andere Kalender

Die Tage werden zwar länger, dennoch ist es oft noch kalt und wechselhaft. Die Natur erwacht erst langsam, doch wer genau hinsieht, erkennt schon ihre Zeichen. Nach dem Phänologischen Kalender, der die Jahreszeiten den Erscheinungen in der Pflanzenwelt entsprechend in zehn phänologische Jahreszeiten einteilt, hat der Vorfrühling bereits begonnen. Seine Kennzeichen sind unter anderem die Schneeglöckchenblüte und die Blüte der Hasel, deren lange Kätzchen jetzt häufig zu sehen sind. Auf diese Phase folgt der so genannte Erstfrühling, in dem die Forsythien und Johannisbeeren blühen und die Birken austreiben. Erst danach ist der Vollfrühling da, Apfelbäume und Flieder blühen und Stieleichen und Hainbuchen entfalten ihre Blätter. Die phänologischen Jahreszeiten sind nicht auf den Tag genau festgelegt, sondern setzen von Jahr zu Jahr unterschiedlich ein. Sie variieren auch von Region zu Region.

Mehr Farbe für den Vorfrühling
So schön es ist, wenn der Vorfrühling begonnen hat und einige typische Zeigerpflanzen schon blühen: Bis die Grau- und Brauntöne, die jetzt noch das Bild in Parks und Gärten bestimmen, vom leuchtenden Gelb der Forsythien und dem frischen Grün austreibender Bäume, Sträucher und Stauden abgelöst werden, dauert es noch einige Zeit. Winterliche Tristesse statt frischer Farben - der Blick aus dem Fenster ist noch ernüchternd, wenn man nicht trickst und Abhilfe schafft: Mit Zwiebelblumen, die kurz vor der Blüte stehen, lässt sich die Farbenpracht des Vollfrühlings jetzt schon auf den Balkon oder in den Garten holen. Die Zwiebeln wurden durch eine Temperaturbehandlung beim Gärtner zur vorzeitigen Entwicklung angeregt. Sie treiben deshalb eher aus und blühen auch eher als ihre Artgenossen im Garten. Diese Zwiebelblumen sind ideal, um an Stellen gepflanzt zu werden, die man gut vom Haus aus sieht. Traubenhyazinthen, Tulpen, Narzissen und viele andere Frühblüher gedeihen auch ausgezeichnet in Gefäßen. In Töpfe oder Kästen gepflanzt, können sie auf Balkon und Terrasse, neben der Eingangstür oder auf einer Fensterbank stehen - Hauptsache, sie sind gut sichtbar, so dass man sich schon jetzt über kräftige Blütenfarben freuen kann.

Quelle: IZB
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Eins, zwei, drei – und es ist schon Frühling: Zwiebelblumen austopfen und einfach an eine Stelle pflanzen, an der noch Farbe fehlt. (Narcissus; Muscari botryoides ’Album’)
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Die kleinen, farbintensiven Traubenhyazinthen sind ideal für schnelle Effekte im Beet oder in Balkonkästen. (Muscari armeniacum)
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Bei der Auswahl der Pflanzgefäße für Zwiebelblumen kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Wenn die Gefäße dem Regen ausgesetzt sind, sollten sie unbedingt Abflusslöcher für überschüssiges Wasser haben. (Narcissus; Muscari botryoides ’Album’)
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Narzissen und duftende Hyazinthen leuchten harmonisch in sanften Gelb-, Weiß- und Grüntönen.
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