Algen im Schwimmteich

 
Azubi
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Algen im Schwimmteich

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Gepostet: 16.08.2007 - 10:01 Uhr  ·  #16
Hallo mago83!

Wie kommst du darauf das ich keine Algen im Schwimmteich habe...was glaubst du warum ich das Thema gewählt habe?

Ich habe nur Bakterien in meinen Teich geschüttet...sonst nichts!
Gerstenstroh habe ich auch schon probiert..kann nicht sagen ob es hilft! Werde es noch einmal probieren!
Lg
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Mein Schimmteich
Azubi
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Re: Algen im Schwimmteich

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Gepostet: 16.08.2007 - 20:24 Uhr  ·  #17
Hallo,
ich hatte auch kurze Zeit das Problem mit Fadenalgen. Ich habe Posthornschnecken eingesetzt und die haben sich rasend schnell vermehrt.
Seit dem habe ich keine oder nur kaum Fadenalgen. Ich habe auch noch Wasserflöhe angesiedelt und die haben auch das Wasser sehr klar gemacht, da sie Schwebstoffe und somit Nährstoffe aus dem Wasser filtern.
Es soll Fische geben die Fadenalgen essen...

Martin
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Algen im Teich

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Gepostet: 27.11.2008 - 09:18 Uhr  ·  #18
Hallo dectop,

wenn ich die Bilder hier in dieser Diskussion betrachte muss ich sagen: Die Algen sind doch da, wo sie hingehören: Im Aufbereitungbereich. Desktop, Dein Schwimmbereich sieht doch toll aus. Leider muss ich der Pflanzenprofessorin Recht geben: es fehlt bei fast allen Schwimmteichen im Aufbereitungsbereich eine wirklich gute Bepflanzung.
Es gibt besonders bei Schwimmteichen ja das Problem, dass zu wenig Nährstoffe im Teich sind. Das macht man u. a. aus dem Grund, weil man die Fadenalgen los werden will. Gleichzeitig fehlen dann aber die Nährstoffe für die Wasserpflanzen. Es kommt oft vor, dass die Pflanzen in ein sehr grobes Substrat (soll zur Filterung besser sein) eingesetzt werden. Unsere heimischen Pflanzen kommen aber aus einem eutrophen (nährstoffreichen) und feinkörnigen (schlammig, mulmigen) Lebensraum. Man sehe sich dazu mal die natürlichen Teiche, Seen und Gräben an.
Besser wäre es also, den Filter in zwei Zonen zu unterteilen: die bepflanzte Zone mit feinem Untergrund und die reine Filterzone mit grobem Material (Hydraulik). Dann wachsen sie besser und es gibt einen tollen Effekt: die Allelopathie. Einen Teil unserer Wasserpflanzen (Potamogeton - Laichkraut, Myriophyllum - Tausendblatt, Crassula - Nadelkraut, etc.) geben Stoffe ab, die Algen im Wachstum hemmen. Eine wirklich angepasste Bepflanzung (wenig Schilf, wenig Rohrkolben, dafür viele Unterwasserpflanzen) im Schwimmteich bringt wirklich viel.

Zu den Algen noch mal kurz ein paar Sätze. UV-Licht und Filter helfen nur, wenn die Algen nicht fest sitzen. Das tun die meisten Fadenalgen aber und damit erreichen sie nie den Filter sprich das UV-Licht. Und ein kostenloses UV-Licht kommt vom Himmel, nur mal so als Randbemerkung. Wirkt im flachen Bachlauf sehr gut! Leider sind die Algen so anpassungsfähig, dass sie sich sowohl bei geringen Nährstoffgehalten als auch bei harten und weichen Wasser sehr wohl fühlen. Es sind dann einfach andere Arten. Manchmal glaube ich, ein wenig Toleranz diesen Lebenskünstlern gegenüber wäre ganz gut. Und sie gehören zum Teich, Bach, See und Schwimmteich eben dazu, denn sie sind ja ein Teil der Natur. Abfischen ist da immer noch ein probates Mittel, ergänzt durch den Aufbau einer guten Bepflanzung und mit der richtigen (angepassten) Technik.

Gruß
Elodea
Hauptgärtner*in
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Re: Algen im Schwimmteich

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Gepostet: 27.11.2008 - 23:26 Uhr  ·  #19
Hallo Leute!
beim Thema Algen werden ja wahrhafte Hexenjagden veranstaltet.
Man sollte versuchen, Algen als das anzunehmen, was sie sind: enorm vermehrungs- und anpassungsfähige Teichbewohner. Sie reagieren sehr direkt auf jegliche Art der Nahrungsdarbietung und ermöglichen uns daher, Rückschlüsse aus ihrem Erscheinen zu ziehen.
Nährstoffe können auf vielerlei Art und Weise in unseren Teich gelangen: Feinstoffeintrag durch die Luft (Staub, Pollen), Inhaltsstoffe des Regenwassers (CO²(politisch aktuell)), Rasendünger (eingeschwemmt), von Bodenlebewesen aufgewühltes Erdreich, etc.
Jeder, der ein plötzlich auftretendes Algenproblem wahrnimmt, sollte seine Teich- Umgebung genau in Augenschein nehmen und Ursachen suchen. Nur die Eliminierung der Ursachen regelt das "Problem" Algen wirklich. Ansonsten sollte man froh sein, das die Algen die anfallenden Stoffe aufnehmen und binden, bevor sie anderweitige negative Auswirkungen zeigen können. Insofern ist eine manuelle Entnahme der Algen eine sehr gute begleitende Maßnahme, da man auf diesem Weg dem Teich seine überschüssigen Nähr- oder gar Schadstoffe entzieht.
Dies geschieht z. B. bei der Behandlung mit Algenpräparaten nicht. Die Algen zersetzen sich und setzen die gebundenen Stoffe wieder frei auch wenn bei einigen Präparaten mit zugesetzten "Kombibakterien" anderes versprochen wird. Letztendlich ist es aber wie bei Kopfschmerzen: Mit den entsprechenden Mitteln kann man sie bekämpfen (symptomatisch) aber wenn man die Ursache nicht findet und eliminiert, wird man sie nicht wirklich los.

Ein grösseres Problem sind Algen die von Beginn an vorhanden sind. Sie können zeigen, dass bei der Konzeption des Teiches etwas nicht stimmt. Häufig liegt der Fehler im Befüllen und Nachfüllen des Teichwassers mit, bezogen auf seine Wasserwerte, ungeeignetem Brunnenwasser. Liegt z. B. (extrem gesagt) die GH bei 25° und die KH bei 18°+ evtl noch 50mg NO³/l, sollte man sich über Algenwachstum nicht wundern. Das Nachfüllen wirkt dann wie regelmässige Düngung. Aber auch extreme Fischfütterung oder fehlende bzw. falsche Bepflanzung können die Ursache sein.

Was es auch ist, die Algen helfen uns erst einmal.
Es wird kaum einen Teich geben, der keine Algen aufweist - von den "Teichen" mancher Koi-Liebhaber, die zigtausende Euronen in ihre Filteranlagen stecken, einmal abgesehen - !

Jeder, der einen Teich angelegt hat, oder einen angelegt bekommen hat, sollte sich im Klaren darüber sein, das er nun für ein biologisch-dynamisches System verantwortlich ist, das selbstverständlich Schwankungen unterworfen ist.
Wir müssen diesem System erst einmal Zeit geben, seine "Mitte" zu finden. Das kann bei einer Teichanlage durchaus `mal 2 bis 3 Wachstumsperioden dauern (gerne auch mehr). In dieser Zeit sollte man sich zusammenreissen und so wenig wie möglich eingreifen. Jeder, der einmal das Glück (und die Zeit) hatte, ein Meerwasseraquarium bei der Reifung zu begleiten, kann über die Selbstregulierungsmöglichkeiten eines solchen Systems nur staunen.
@ elodea:
etwas groberes Substrat (ca. 5mm Korngrösse) in den Pflanzzonen von Schwimmteichen kann dazu verwendet werden, das vom Filter in den Teich zurückgeführte Wasser über beispielsweise ringförmig verlegtes Drainagerohr vom Rand des Teiches durch die komplette Reinigungszone zu führen. Gleichzeitig wird das Wasser im Sommer auf diese Art und Weise recht effizient erwärmt. Das Porenvolumen bleibt aufgrund der Flussrichtung und des relativ geringen Feinstoffanteils im Filterauslauf weitestgehend erhalten und die Zuführung der Nährstoffe an die Pflanzen verläuft kontinuierlich und gleichmässig.

Für Pflanzen, die schlammigen Boden mögen, Seerosen z. B., kann man zwischendurch feineres Substrat einbringen und gegebenenfalls Nährstoffe im Wurzelbereich einfügen. Das feine abdeckende Substrat verhindert weitestgehend ein Ausschwemmen der Nährstoffe ins Wasser.
Repositionspflanzen für Schwimmteiche, die ich empfehlen würde:

- Typha laxmannii
- Typha minima
- Sparganium erectum
- Glyceria maxima
- Acorus calamus (unter vorbehalt, wird schon recht mächtig)

Ich wünsche Euch weiterhin viel Spass mit Euren Anlagen, und bleibt bitte etwas lockerer in Bezug auf Algen.
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