Zwiebelblumen für den Schattengarten

 
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Zwiebelblumen für den Schattengarten

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Gepostet: 04.11.2008 - 08:02 Uhr  ·  #1
Blühende Vielfalt:
Paradies im Schatten


Schattige Gartenbereiche haben eine ganz eigene Atmosphäre. Statt knallig bunter Farben bestimmen oft zartere Nuancen und die verschiedensten Grüntöne das Bild. Strukturen, Texturen und Formen von Blättern und Blüten können hier viel deutlicher wahrgenommen werden, denn es gibt viel weniger Ablenkung durch intensive Blütenfarben. Doch oft genug werden lichtarme Gartenecken gar nicht gestalterisch genutzt, weil die Pflanzenauswahl für diese Standorte relativ begrenzt ist.

Frühlingsimpressionen vor dem Blattaustrieb

Für lichtarme Gartenpartien eignen sich zahlreiche Zwiebelblumen. Einige vertragen Schatten, andere blühen schon, bevor sommergrüne Bäume und Sträucher mit ihren Blättern den Boden beschatten. Die Eigenart vieler Zwiebelblumen, bereits vor dem Blattaustrieb der Gehölze zu blühen, sichert ihnen in der Natur ihr Überleben an Standorten, die im Sommer stark beschattet sind - und dem Gartenbesitzer bietet dies die Möglichkeit, ansonsten dunkle Ecken schon im zeitigen Frühjahr zu beleben.

Blütenteppiche mit Zwiebelblumen

Viele dieser frühblühenden Zwiebelblumen verwildern sogar. Das heißt, dass sie sich an zusagenden Standorten im Laufe der Jahre selbstständig vermehren und so im Frühling wunderbare, dichte Blütenteppiche bilden. Zu ihnen gehören Schneeglöckchen, Winterling (Eranthis hyemalis), Vorfrühlingsanemone (Anemone blanda), Porzellanblümchen (Puschkinia), Schneeglanz (Chionodoxa luciliae), Märzbecher (Leucojum vernum), Blausternchen (Scilla siberica) und verschiedene Krokus-Arten wie der Elfenkrokus (Crocus tommasinianus). Schneeglöckchen und Winterling blühen bereits im Februar, die anderen folgen im März und April. Die ideale Pflanzzeit für diese schon früh im neuen Jahr blühenden Zwiebelblumen sind die Monate September und Oktober. Am besten kommen sie zur Geltung, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden, denn so verstärkt sich ihre Farbwirkung.

Glockenblüten in Pastell

Eine später blühende Zwiebelblume, die gut im lichten Schatten unter bereits ausgetriebenen Bäumen gedeiht, ist das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica). An den etwa 30 cm langen Blütenstängeln befinden sich zahlreiche kleine Glockenblüten. Diese im April und Mai blühende Zwiebelblume wird manchmal auch als Spanischer Blaustern bezeichnet. Der Name täuscht, denn es gibt nicht nur Sorten mit blauen, sondern auch mit weißen oder zartrosafarbenen Blüten. Im gleichen Zeitraum blüht auch die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris), die ebenfalls an sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeiht.

Schwebende Blüten im Halbschatten


Besonders anspruchslos ist der bisher wenig bekannte Hundszahn (Erythronium). Sein deutscher Name bezieht sich auf die kleinen Zwiebeln, die den Eckzähnen eines Hundes ähneln. Diese Zwiebelblume wird wegen ihrer oft interessant marmorierten Blätter auch als Forellenlilie bezeichnet. Im April und Mai öffnen sich die elegant geformten, weißen, gelben oder rosafarbenen Blüten an langen, schlanken Stielen. Sie scheinen beinahe über dem Laub zu schweben und machen diese aparte, etwa 20 bis 30 cm hohe Zwiebelblume zu einem außergewöhnlichen Schmuckstück für halbschattige Gartenbereiche.

IZB
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Die Schachbrettblume macht ihrem Namen alle Ehre: Ihre purpurfarbenen, manchmal auch weißen Glockenblüten weisen ein außergewöhnliches Muster auf, das an die Felder eines Schachbrettes erinnert.
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