Hallo Dogan-Hamburg,
das ist dann nicht kreuzen sondern veredeln. Häufig angewendet bei Obstgehölz, Rosen, Weiden. Am einfachsten kann ich es Dir vielleicht bei den Hängekätzchenweiden erklären, die man oft in Gärten sieht: Einerseits möchte man einen Baum haben, der im Frühjahr diese hübschen "Kätzchen" hat und er sollte seine Zweige auch noch malerisch herunterhängen lassen. Das sind Eigenschaften, die man bei einer bestimmten Weidensorte findet. Allerdings ist diese Sorte nicht in der Lage, einen stabilen Stamm auszubilden, würde also immer irgendwie buschig wachsen und das ist ja nicht gewünscht. Stammbildende Sorten findet man aber auch bei den Weiden. Also nimmt man den Stamm einer stammbildenden Sorte und veredelt ihn oben mit den Ästen der kätzchenbildenden, herunterhängenden Sorte. Und schon hat man eine Pflanze, die ohne Veredelung nicht in der Natur vorkäme. Wenn Du Dir solche Pflanzen mal ansiehst, kannst Du sehr gut sehen, wo die Stelle ist, an der veredelt wurde.
Und zu einer Deiner früheren Fragen: Bonsai-Pflanzen kann man auch nicht wahllos miteinander kreuzen (Dein Beispiel Kiefer mit Ahorn), denn Bonsai ist ja keine Bezeichnung für eine bestimmte Art, sondern nur der Name einer bestimmten Wuchsform, die durch äußere Einflüsse (kleines Pflanzgefäß, wenig Nährstoffe, Rückschnitt) hervorgerufen wird.