Die oben beschriebene Kulturführung bei den Hippeastren mit Ruhezeit im blattlosen Zustand --- neu eintopfen --- zur Blüte bringen --- nach Blattaustrieb gut düngen und gießen bis zur nächsten Ruhezeit trifft zu auf die Sorten, welche aus
Hippeastrum vittatumhervorgingen. Auch bei diesen älteren Sorten ist es wichtig, daß das Laub in der Vegetationsperiode erhalten bleibt. Das sichert den Zwiebelzuwachs, der für eine reiche Blüte erforderlich ist. Man muß wissen, daß eine Rittersternzwiebel nur nach jedem dritten Blatt in der Lage ist , eine Blüte anzulegen.
Bei neueren Sorten z.B. aus H.cybister, H. papilio, H. reticulatum, H. puniceum u.a.,
die unter verschiedenen Marktnamne gehandelt werden, muß man beachten, daß z.T. einen anderen Vegetationsrythmus haben. So blühen manche im Sommer/Herbst, einige reagieren auf Blattverlust mit "Nichtblühen" und soltten besser ohne strenge Ruhezeit durchkultivert werden.
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, daß selbst bei älteren Sorten eine ausgetopfte Zwiebel in der Ruhezeit meist alle Wurzeln verliert, wodurch die Zwiebel unnötig geschwächt wird. Wird die Ruhezeit im Topf bei 12-15°C eingehalten, muß bei Blütenaustrieb nicht erst ein neues Wurzelsystem aufgebaut werden. Also umtopfen sobald Blüte sichtbar wird, Ballen nicht zerstören, etwas größeren Topf verwenden und mit nährstoffreicher Erde auffüllen.