natürliche Schädlingsbekämpfung

 
Azubi
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natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 07:11 Uhr  ·  #1
Morgen!
Ich hab da mal ne Frage. Wo bekommt man eigentlich die so hoch angepriesenen Marienkäferlarven und ähnliches her? Und vor allem: was gibts auf dem Sektor eigentlich alles?
Ich möchte es einmal ausprobieren. Und auch wenn es nicht klappt mit der Schädlingsbekämpfung schauts doch nettt aus, wenn da ein paar Käferchen krabbeln.
Obergärtner*in
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 07:20 Uhr  ·  #2
Guten morgen, zum Thema natürliche Schädlingsbekämpfung gehört viel mehr dazu als wie der Nützlingseinsatz, welcher auch eine der Biotechnichenmethoden darstellt,

als wichtigstes wäre ja zB der Standort und die Pflege zu nennen, denn ohne die richtigen Standort kann die Pflanze nicht optimal Wachsen, dadurch wird sie in der Entwicklung gestört und ist anfälliger für Schädlinge bzw Pilze und Viren aller Art...

genau das gleiche gilt für die richtige Pflege

- optimal Wasserversorgung, um die Stabilität der Pflanze zu gewährleisten
- gute Nährstoffversorge, wichtig besonderes bei Topfpflanzen, ob im Garten oder im Haus, ohne die optimale Nährstoffversorge geht es der Pflanze allgemein schlechter, seis von der Blütenbildung her, Entwicklung allgemein...

zB. gibt es ja auch so ne ca. Angabe, das es wichtig ist im Winter weniger zu Düngen wie den Sommer oder Frühjahr über, dies verhindert ein extremes längen Wachstum was die Pflanze auch wieder schwächer machen würde

zu deinen Nützlingen ist folgendes zu sagen, für den Hobby Gärtner kommen die meistens von der Firma " Neudorff " sind zwar nützlich aber bringen nur was wenn du es in geschlossenen Räumen anwendest, sonst sind die schnell wieder weg;)

Marienkäfer sind Beute Tiere, meines Wissen hauptsächlich auf Läuse Arten, sind kleine nimmersatte, hab da mal in der Schule eine Zahl von 3000 Läuse am Tag pro Käfer gehört:)

also viel spass mit den kleinen

gruß alex
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 08:20 Uhr  ·  #3
Hallo 1erl,

eine günstige Adresse für Nützlinge ist diese: http://www.katzbiotech.de/index.htm. Von dort beziehe ich die Nematoden gegen Dickmaulrüssler und die Raubmilben gegen Spinnmilben. Letztere allerdings müssen bestellt werden, solange es noch nicht warm ist.

Bitte bestelle aber keine australischen Marienkäfer. Die drängen nämlich schon die einheimischen Marienkäfer ganz erheblich zurück, weil sie sich in deren Lebensraum ausbreiten.
Azubi
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 14:14 Uhr  ·  #4
Dankeschön Da werd ich mich jetzt einmal durchschmökern, und schauen, welche einheimischen Tierchen ich mir besorge!
Hauptgärtner*in
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 15:11 Uhr  ·  #5
Hallo 1erl,

in Deutschland kenne ich etwa 5 Betriebe, die Nützlinge anbieten, in Österreich diesen hier: www.biohelp.at

Ich habe bisher drei verschiedene Nützlinge ausprobiert: Schlupfwespen gegen Weiße Fliegen, Florfliegenlarven gegen Blattläuse, Thripse und Spinnmilben und Siebenpunkt-Marienkäferlarven gegen Blattläuse.
Die Ergebnisse sind gemischt: von den Schlupfwespen (es wurden Eier geliefert) habe ich nichts gesehen (die sind auch winzig), aber sie haben ihre Arbeit verrichtet, ich hatte anschließend keine Probleme mehr mit Weißen Fliegen.
Die Florfliegenlarven leben nur 2-4 Wochen, dann verpuppen sie sich und die Florfliegen schlüpfen, allerdings sind die leider nicht räuberisch. Die Ausbringung der Larven ist etwas trickreich, aber es sind wahre Freßmaschinen, und sie sind relativ unempfindlich, was die Bedingungen (Luftfeuchte, Temperatur) angeht. Allerdings suchen sie ziemlich planlos, man findet nach einiger Zeit Larven auch an Stellen, wo's wirklich nix zu fressen gibt (PC, Vorhang, Fußboden, Dusche...etc.).
Marienkäferlarven fressen nur Blattläuse, aber die in Massen. Ich habe sie in diesem Winter zum ersten Mal eingesetzt, weil an meinen Hibisken immer wieder Blattläuse auftauchten. Leider war das kein großer Erfolg. Zum einen irren auch diese Larven ziemlich ziellos umher, zum anderen können sie sich an relativ glatten Blättern offensichtlich nicht gut festhalten. Ich war auf jeden Fall tagelang damit beschäftigt, Larven vom Fußboden aufzusammeln und wieder auf die Blätter zu setzen. Nur zwei der Larven überlebten alle Irrungen und entwickelten sich tatsächlich bis zum Käfer.

Ach ja, noch zwei Anmerkungen:
Du solltest Dir Nützlinge erst zulegen, wenn Du wirklich auch ein Schädlingsproblem hast. Vorbeugend geht das nicht, die würden verhungern.
Zweitens: Ich habe mit den Nützlingen die Schädlinge nie zu 100% losbekommen, aber man kann sie gut in Schach halten.
Hoffe, das hilft Dir bei Deiner Entscheidung....

Gruß, Renate
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 17:06 Uhr  ·  #6
Hallo Renate,

danke für Deine Infos. Meine Erfahrungen beschränken sich mehr oder weniger auf die Nematoden gegen die Dickmaulrüssler und da sind die Erfahrungen wirklich positiv.

Da man die Viecher nie ganz ausrotten kann, man schleppt sie ja auch mit neuen Pflanzen wieder ein, kann man zumindest die Kübelpflanzen erfolgreich schützen.

Seit ich in jedem Herbst alle Kübel gieße, habe ich keine Kamelien, Fuchsien, Knollenbegonien und sonstiges mehr durch die gefräßigen Larven verloren.
Obergärtner*in
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 18:18 Uhr  ·  #7
Hallo Barbara,

das heißt also, das Du Deine Pflanzen im Winter durchgießt. Oder hab ich das falsch verstanden?
Noch eine Frage. Diese Marienkäfer kann man doch nur in geschlossenen Räumen einsetzen, oder?

LG Christa
Pflanzendoktor*in
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Re: natürliche Schädlingsbekämpfung

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Gepostet: 15.04.2008 - 20:26 Uhr  ·  #8
Hallo Christa,

die Nematoden werden im Herbst einmalig auf die Kübel gegossen und vernichten dann die Larven. Jedenfalls habe ich seitdem keine Verluste durch die gefräßigen Viecher.

Ob ich meine Kübel auch im Winter gieße? Die Kamelien sicher, wenn auch nicht allzu oft. Aber man verliert im Winter mehr Pflanzen durch Vertrocknen als Erfrieren.
Auch die Zitruspflanzen bekommen ab und zu ein wenig Wasser, abhängig davon, wie sich die Erde anfühlt. Bei den Fuchsien hängt es davon ab, ob ich sie entblättert habe oder nicht.

Die Marienkäfer werden wohl hauptsächlich von Gärtnereien in den Gewächshäusern eingesetzt. Aber da passiert es doch immer mal, dass einige ins Freie gelangen und sich dann eben zu Lasten der einheimischen Sorten vermehren und ausbreiten.
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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