Pflanzen voller Eleganz und Leuchtkraft

 
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Pflanzen voller Eleganz und Leuchtkraft

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Gepostet: 22.02.2008 - 07:40 Uhr  ·  #1
Meisterwerke der Natur:

Weiß strahlt Ruhe aus und wirkt in Kombination mit Grün elegant und stilvoll. Pflanzen mit weißen oder hellen Blüten bringen außerdem Licht und Frische in den Garten: Weiß und leuchtende Pastelltöne reflektieren das Licht besser als dunklere Farben und sind dadurch auch an trüben Tagen, in der Dämmerung und im Schatten besser zu erkennen.

Tempelbäume in China
Besonders schöne und auffällige Schmuckstücke, die nach den dunklen Wintermonaten auf die Gartensaison einstimmen, sind die Magnolien mit ihren großen, elegant geformten Blüten. Obwohl die Blüten der Magnolien wie ein Meisterstück der Natur wirken, gehören diese Pflanzen stammesgeschichtlich gesehen zu den ältesten Blütenpflanzen der Erde - ihre Entstehung reicht mehr als 100 Millionen Jahre zurück. Magnolien stammen aus zwei weit voneinander getrennt liegenden Gebieten: Ostasien sowie dem amerikanischen Kontinent. Vor den Eiszeiten waren Magnolien auch in Europa heimisch. Erst im 17. Jahrhundert gelangten wieder Magnolien nach Europa. Während sie hier erst spät als Gartenpflanzen zu Ehren kamen, wurden sie in China schon vor über 1000 Jahren geschätzt. Sie wuchsen dort in Tempelanlagen und waren anfangs dem Kaiser vorbehalten, der sie als besondere Auszeichnung verschenkte.

Weiße Blütensterne
Die ersten Magnolien blühen bereits im März und April vor dem Laubaustrieb, wodurch ihre prachtvollen Blüten besonders gut zur Geltung kommen. Das Magnolien-Sortiment ist sehr umfangreich: Das Farbenspektrum reicht von reinem Weiß über die verschiedensten Rosatöne bis hin zu Purpurrot und mittlerweile gibt es sogar gelb blühende Züchtungen. Zu dieser Pflanzengattung gehören sowohl kleine Bäume wie die etwa 5 - 7 m hohe Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangiana) mit großen, weithin sichtbaren tulpenförmigen Blüten als auch strauchartig wachsende Arten. Ein Blickfang in kleinen Gärten sind z.B. die nur 2 - 3 m hohen Stern-Magnolien (Magnolia stellata), die sich je nach Sorte schon ab März mit weißen oder rosafarbenen Blütensternen schmücken.

Farbenvielfalt für den Schatten
Ein leuchtender Blickfang im Frühjahrsgarten: Rhododendron. Im Frühjahr entfachen die großblumigen Sorten ein Feuerwerk der Farben. Die Palette reicht von Schneeweiß über Gelb- und Rosatöne bis hin zu dunklem Rot und Violett. Rhododendron gedeihen gut im lichten Schatten, und insbesondere weiß oder rosa blühende Sorten sind ein reizvoller Lichtblick an diesen Standorten. Rhododendren benötigen einen lockeren, humosen, sauren und ausreichend feuchten Boden ohne Staunässe. Dies entspricht am ehesten den natürlichen Standortbedingungen in den Wäldern Nordamerikas und Asiens, wo sie zum Unterwuchs gehören. Wer diesen eleganten, immergrünen Pflanzen solche Standortbedingungen nicht bieten kann, muss nicht auf ihre Blütenpracht verzichten: Mittlerweile sind Rhododendron-Sorten erhältlich, die auf kalkverträgliche Unterlagen veredelt wurden und dadurch eine größere Standorttoleranz aufweisen.

Waldblume mit besonderem Charme
Das Tränende Herz (Dicentra spectabilis) ist eine anmutige, bis 70 cm hohe Staude, die sich ebenfalls auf humusreichen Böden im Halbschatten wohl fühlt. Sie schmückt sich von April bis Juni mit zierlichen rosafarbenen, herzförmigen Blüten, aus denen, so scheint es, eine weiße Träne tropft. Neben der rosa blühenden Art gibt es auch eine Sorte mit schneeweißen Blüten. Nach der Blüte zieht das Tränende Herz ein und überlässt anderen Schatten liebenden Pflanzen wie z.B. Farnen das Feld, bis es nach dem nächsten Winter wieder austreibt. Diese mit ihren elegant überhängenden Blütentrieben und dem zarten, gefiederten Blattwerk sehr filigran wirkende Staude gehört zu den traditionellen Bauerngartenpflanzen, obwohl sie noch gar nicht lange in Europa bekannt ist. Sie ist ursprünglich in den Wäldern Chinas und Koreas zu Hause und fand erst Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Weg in europäische Gärten.

Farbenfrohe Sonnenanbeter
Während das Tränende Herz Abwechslung in schattige Gartenecken bringt, gehören die farbenfrohen Bart-Iris zu jenen Stauden, die die Sonne lieben. Die ersten Sorten blühen bereits ab April, die Hauptblütezeit dieser Irisgruppe fällt in den Mai. Ihr Name geht zurück auf ein Band farbiger Härchen, das wie ein Bart auf einigen Blütenblättern zu sehen ist. Der Reichtum ihrer Blütenfarben und Farbkombinationen ist unerschöpflich und umfasst intensive, kräftige Nuancen genauso wie klares Weiß und zarte Pastelltöne. Die große Gruppe der Bart-Iris ist vielgestaltig, und reicht von 1 m hohen Sorten bis hin zu Iris, die nur 15 cm hoch werden. So können sich sogar die Besitzer kleiner Gärten an den faszinierenden Irisblüten erfreuen.
PdM
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Magnolien sind mit ihren großen, elegant geformten Blüten ein weithin sichtbarer Blickfang im Frühjahrsgarten. In China waren diese edlen Pflanzen bereits vor über 1000 Jahren bekannt und wurden dort in den Tempelanlagen gepflanzt.
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