Barbarazweige und Weihnachtssterne

 
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Barbarazweige und Weihnachtssterne

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Gepostet: 28.11.2007 - 16:29 Uhr  ·  #1
Barbarazweige sorgen für blühende Weihnachten

Wenn an den Weihnachtsfeiertagen nicht nur die Lichter am Weihnachtsbaum leuchten, sondern auch blühende Gehölze die festlich geschmückten Räume zieren sollen, dann müssen diese Zweige am 4. Dezember, dem Barbara-Tag, ins Haus. Zweige von Obstbäumen und Ziersträuchern aus dem eigenen Garten, die Anfang Dezember geschnitten und ins Haus geholt werden, blühen zu Weihnachten, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Dieses Brauchtum geht auf eine Legende zurück, wonach die heilige Barbara während ihrer Gefangenschaft einen vertrockneten Kirschzweig ins Wasser stellte, der dann am Tag ihrer Hinrichtung erblühte. Barbarazweige benötigen für ihre vorzeitige Blüte über mehrere Wochen Temperaturen von plus 2 bis 4 Grad Celsius. Auf die Blüten verzichten muss man aber dennoch nicht, die Gärtnereien haben vorgesorgt und genügend Zweige kalt gestellt. Der Hobbygärtner kann auch selbst nachhelfen, indem er die Zweige für zwei Tage ins Gefrierfach legt.

Gut geeignet für die Treiberei im Wohnzimmer sind neben Zier- und Süßkirschen auch Forsythien, Magnolien, Zierquitten und Mandeln. Die Zweige sollten jedoch langsam angetrieben werden. Sie dürfen nicht sofort in ein warmes Zimmer, sondern müssen zunächst einige Tage in einem kühleren Raum bleiben. Sobald die Knospen zu schwellen beginnen, können sie in den Wohnraum gestellt werden. Pünktlich zur Weihnachtszeit entfalten sich dann die zarten Blüten. Damit sie sich halten und bei der warmen Heizungsluft nicht austrocknen, sollte die Blüte täglich mit warmem Wasser besprüht werden.

Weihnachtssterne vor Frost schützen

Der Weihnachtsstern ist die beliebteste aller Topfpflanzen in der dunklen, trüben Jahreszeit. Der botanische Name der aus Mexiko stammenden Pflanze lautet Euphorbia pulcherrima. In Europa werden nach Anagaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen insgesamt etwa 100 Millionen Weihnachtssterne verkauft, davon fast 32 Millionen in Deutschland. Jeder fünfte Weihnachtsstern kommt aus nordrhein-westfälischen Gärtnereien.

Die eigentlichen Blüten werden als Scheinblüten ausgebildet. Den Reiz der Pflanzen machen die gefärbten Hochblätter aus. Der Weihnachtsstern gehört zu den Kurztagspflanzen, das heißt, die Blüten bilden sich erst, wenn die Tageslänge von zwölf Stunden unterschritten wird. In unserer Region beginnt der normale Kurztag Anfang Oktober, die natürliche Blüte würde sieben bis neun Wochen später, von Ende November an, stattfinden. Der Gärtner verdunkelt seine Pflanzen mit einem schwarzen Tuch oder Folie, damit er die Pflanzen schon ab Ende Oktober/Anfang November verkaufen kann. Selbst schwache Lichtquellen können die Blütenbildung verhindern. Das ist auch der Grund, weshalb der Kunde oft kein positives Ergebnis erzielt, wenn er versucht, seine Weihnachtssterne wieder zur Blüte zu bringen. Ein Weihnachtsstern ist frisch, wenn in der Mitte noch die kleinen gelben Knöpfchen sitzen. Denn sie sind die eigentliche Blüte der Pflanze, nicht die roten Blätter.

Euphorbia pulcherrima gibt es in den Gärtnereien sowohl in Form von Minis und Midis, als normalen Weihnachtsstern für die Fensterbank sowie als Busch, Hochstamm, Pyramide und Ampel zu kaufen. Er wird als hell- und dunkellaubige Sorte mit rot-, rosa-, rosa-weiß- oder weiß-gefärbten Hochblättern angeboten. Neue Sorten regen den Verbraucher zurzeit zum Kauf von Weihnachtssternen an. Den Phantasien der Floristen sind keine Grenzen gesetzt. Oft verkaufen sie Sterne, die mit edlen Accessoires aufgewertet sind.

Damit die Pflanzen bei sehr niedrigen Außentemperaturen auf dem Weg nach Hause keinen Schaden nehmen, müssen sie gut in Papier eingehüllt werden. Im Haus sollten die Pflanzen hell bei Temperaturen von 16 bis 20 Grad stehen. Sie müssen vor Zugluft geschützt und immer leicht feucht gehalten werden. Trockenheit vertragen die Sterne nicht so gut, schnell kommt es dann zu Blatteindrehungen. Ständig nasse Füße mögen sie allerdings auch nicht.
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