Da ich in diesem Forum schon des Öfteren Fragen zur Gewinnung oder Behandlung von Rosensamen gelesen habe, möchte ich das Thema hier mal erschöpfend behandeln. Zum Ersten, Samengewinnung :
- Man suche sich als erstes Mutter- und Vaterpflanze, sobald sich bei beiden die Blüten weit geöffnet haben, und der Stempel ( kleiner Knubbel in der Mitte der Mutterblüte ) beginnt Flüssigkeit abzusondern, entnimmt man mit einem weichen feinen Pinsel an der Vaterblüte den Blütenpollen und bestäubt damit den Stempel der Mutterblüte. Danach die bestäubte Blüte mit einer Papiertüte schützen um Fremdbestäubungen zu vermeiden. Sobald sich die Hagebutte bildet kann man die Papiertüte wieder entfernen. Ist die Hagebutte tiefrot aber noch nicht schrumpelig ist kann sie geerntet werden. Zur Gewinnung des Samens gibt es grundsätzlich zwei weitere Vorgehensweisen. Entweder die Hagebutten eintopfen draussen überwintern lassen, im Frühjahr ausbuddeln und den Samen behandeln wie jeden anderen auch, oder aber, die Hagebutten aufbrechen, den Samen entnehmen 2 bis 3 Tage bei Raumtemperatur lagern, danach 4 - 6 Wochen im Kühlschrank lagern, den Samen in entsprechenden Anzuchtgefäsen aussähen, sobald der Boden frostfrei ist, auspflanzen, niederknien und beten und wenn's geholfen hat - freuen.
Eines noch, nicht wundern wenn die neue Rose nicht so aussieht wie ihre Eltern. Nur Wildrosen geben sortenreine Nachkommen ab. Alles andere ist wie eine Lotterie. Da Hybriden, und das sind fast alle heut zu tage gehandelten Rosen, viele andere Gene in sich vereinen kann niemand so genau vorher sagen was herraus kommt. Ich habe z. Bsp. 2 rote Rosen miteinander befruchtet und eine fast schneeweiße erhalten. Aber , es ist doch mal ne schöne Lotterie, oder ? Also, in diesem Sinne, viel Spass