Morus nigra - Schwarzer Maulbeerbaum - Moraceae

 
tysja cuffese
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Morus nigra - Schwarzer Maulbeerbaum - Moraceae

 · 
Gepostet: 16.08.2007 - 21:03 Uhr  ·  #1
Morus nigra - Schwarzer Maulbeerbaum

Viele von Ihnen können sich sicher noch an Maulbeerbäume im (groß-)elterlichen Garten erinnern, denn noch vor 60 Jahren waren sie so häufig in den Gärten wie Quitten und Birnbäume. Nach dem zweiten Weltkrieg verschwanden die robusten Fruchtgehölze mit den vielgestaltigen, gebuchteten, rauen Blättern allmählich und gerieten in Vergessenheit. Aber jetzt entdeckt man sie wieder! Denn die robusten, unkomplizierten, schädlingsfreien Bäume vertragen die Kälte durchschnittlicher Winter ausgepflanzt im Garten problemlos. Auf die weidenkätzchen-förmigen, gelblichen Blüten im Mai und Juni folgen schon 6 bis 8 Wochen später die reifen, schwarzen Früchte. Die Blüten sind in männliche und weibliche Kätzchen getrennt, die sich zeitgleich öffnen. Der Pollen wird durch den Wind auf die weiblichen Blüten übertragen, so dass eine einzige Pflanze für eine jährlich reiche Ernte genügt. Die Ernte zieht sich über Wochen hin, während der man die kleinen Delikatessen am besten frisch vom Baum nascht. Sie sehen Brombeeren sehr ähnlich, schmecken aber süß und fruchtig ohne herben Beigeschmack. Heimliches Naschen ist fast unmöglich: Maulbeeren hinterlassen auf den Fingern und auf der Zunge deutliche Farbspuren, die sich jedoch leicht abwaschen lassen. Die Schwarze Maulbeere ist unter den drei Schwestern (Morus alba, Morus rubra) die Kleinblättrigste und Kleinwüchsigste. Sie erreicht durchschnittlich 6 m, selten mehr und passt damit in jeden Vor- und Obstgarten, zumal sich durch regelmäßigen Schnitt im März die von Natur aus gut verzweigten Kronen in ihrer Endgröße und Form steuern lassen. Alternativ kann man Schwarze Maulbeeren viele Jahre als Kübelpflanzen mit langer Freilandsaison von März bis November halten. Da sie ab Herbst laublos sind, können sie sehr einfach an ungeheizten, lichtarmen Plätzen überwintern (Garagen, Gartenhäuser, Kleingewächshäuser, Scheunen, Lagerhallen etc.).

Info: leckere Maulbeeren aus eigener Ernte; lange Erntezeit; attraktive Belaubung; robuste & pflegeleichte Pflanzen; winterfest als Gartenpflanze; im Topf einfach zu überwintern.

Verwendung: ausgepflanzt im Garten; von März/April bis Oktober/November in Topfgärten (Balkon & Terrasse & Garten) mit Überwinterung in Gebäuden; ganzjährig in ungeheizten Wintergärten

Blüte: gelblich, kätzchenförmig

Früchte:
schwarze, dunkelrote oder weiße Beeren

Wuchsform:
Baum

Höhe: 2,5-6 (20) m

Herkunft/Klimazone: China (M. alba), Zentral-Asien (M. nigra), Kanada & USA (M. rubra), Zone 6-10

Pflegeanleitung:

Standort im Sommer: Vollsonnig bis halbschattig, gerne warm. Wind wird toleriert, ebenso salzige Luft. Wächst gern im Verbund anderer (Obst-)Bäume, sollten aber ihre Kronenform und -größe unbeengt entfalten können.

Standort im Winter: Als Topfpflanzen hell oder lichtarm bei 5 °C (+/- 8°C). Natürlicher, vollständiger Laubabwurf im Herbst, dadurch geringer Lichtbedarf. Neuaustrieb ab März. Kurzzeitiges Temperaturminimum -15/-20 °C.

Pflege im Sommer:
Maulbeeren in Töpfen in voll belaubtem Zustand sehr reichlich und regelmäßig gießen, da der Bedarf aufgrund der großen, weichen Blätter hoch ist. Wassergaben so dosieren, dass die Erde bis zum Topfboden durchfeuchtet wird.

Gießen und Düngen: Es darf gerne ein Vorrat im Untersetzer stehen bleiben. Wiederholte oder extreme Trockenheit führt zu Frucht- und Blattfall. Aber: Da die Regenerationsfähigkeit sprießen selbst nach Dürrestress rasch neue Knospen. Ausgepflanzte Maulbeeren im Gartenboden bei sommerlicher Trockenheit 1 bis 2 Mal pro Woche durchdringend wässern. Aufgrund des kräftigen Zuwachses ist der Nährstoffbedarf ebenfalls sehr hoch: Düngen Sie Topfpflanzen von März bis September wöchentlich mit Volldünger (flüssig, wasserlösliche Pulver, in Stäbchenform) oder verwenden Sie im März und Juni Langzeitdünger. Maulbeeren im Garten im Frühjahr mit Kompost oder organischem Langzeitdünger versorgen und gegebenenfalls im Juni nachdüngen.

Pflege im Winter:
Bei Topfpflanzen eine gleichmäßige Bodenfeuchte auf niedrigem Niveau halten. Die Gießmenge und -häufigkeit an die laublose Winterruhe und den damit verbundenen, deutlich geringeren Bedarf anpassen. Vor allem im Frühjahr mit dem Schwellen der Knospen auf den zuweilen sprunghaft ansteigenden Bedarf reagieren.

Schnitt: Nicht zwingend nötig, aber im März jährlich möglich, um die Größe der Kronen und ihre Verzweigung zu steuern. Hinsichtlich des Fruchtholzes können Sie nichts falsch machen: Maulbeeren setzen sowohl am jungen als auch am alten Holz Früchte an.

Umtopfen: Bei ausgepflanzten Maulbeeren auf gut durchlässige, humusreiche Böden mit hoher Nährstoffkapazität achten. Reine Lehmböden mit steinigen Materialien wie Kies lockern und mit Kompost anreichern, sandige Böden mit Lehm und Kompost verbessern.

Schädlinge:
Bei wiederholter Trockenheit im Sommer Spinnmilbenbefall bei Topf-Maulbeeren möglich, bei zu warmer Überwinterung Schildläuse.

Verwendung:
Ausgepflanzt im Garten. Von März/April bis Oktober/November in Töpfen im Freien (Balkon & Terrasse & Garten) mit Überwinterung in ungeheizten Räumen. Ganzjährig in ungeheizten Wintergärten.

Kurzbrief

Familie: Moraceae
Herkunft: Zentral-Asien, in vielen Ländern Europas und in Nord-Amerika eingebürgert
Zone: 6-10
Temperaturminimum: -20 °C
Überwinterung: 5 (±5)°C, hell/dunkel
Blüte: gelblich
Früchte: essbare Beeren
Wuchsform: Baum
Höhe: 2,5-6 m
Standort: sonnig bis halbschattig

Mit freundlicher Unterstützung durch ©www.flora-toskana.de
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