Liebe Gartenfreunde!

Ich bräuchte einen Rat von euch zu meinem "alten" Weidenbaum. Er hat schon viele Jahre auf dem Buckel, als wir das Grundstück mit ihm übernahmen, war er schon ziemlich groß, jetzt, nach neun Jahren, ist er wirklich riesig. Ich habe nie an ihm herumgeschnitten, sondern ihn einfach wachsen lassen. Nun ist mir aufgefallen, dass die Krone so dünn aussieht. Sie wirft auch abgestorbene Astteile herab. Ist meine Weide einfach altersschwach? Oder hilft ein radikaler Rückschnitt? Und wenn ja, in welcher Höhe? Ich würde es dem Baum gerne irgendwie recht machen. Wenn ich sie radikal zurückschneiden müsste, bräuchte ich wohl einen Kran...

Ich muss aufklären, dass ich absoluter Garten-Laie bin. Deshalb kann ich euch auch nicht sagen, um welche Art Weide es sich konkret handelt. Vielleicht helfen ein paar Merkmale: Sie ist mehrstämmig, die Äste stehen in die Höhe, also keine Hänge- oder Trauerweide. Die Blätter sind schmal und länglich. Verzeiht bitte, dass ich mit Fachausdrücken wenig anfangen kann.

Vielleicht kann mir jemand von euch einen Tipp geben? Herzlichen Dank im Voraus dafür!

Viele Grüße!

ChrissiW

1.) So behindern sich die Äste nicht gegenseitig und jeder Ast bekommt Licht.

2.) Unser Ort wird von einem Bach durchzogen, dessen Böschung durch Weiden u. andere Laubbäume bestanden ist. Vornehmlich die Weiden werfen bei Sturm häufig kleine, unverholzte Äste ab. Das ist wohl normal

Falls es große Äste sind, besteht für Dich und die Anlieger eine Sicherheitsgefahr, dann sollte man schneiden.

3.)
a)Wenn Du wieder eine schöne Krone ausbilden willst, solltest Du es (siehe Bild) wie bei der violetten Linie machen.

b)Wenn Du eine kleinere Krone wünscht, eher wie nach der roten Linie. So macht man das oft an Straßenalleen, die Bäume haben dort dann solche dicken Wülste an der Schnittstelle, die wie Kragen aussehen.

4.) Wenn Du Dir selbst schneiden zutraust:
Am Beispiel der violetten Schnittlinie, den 2. Ast von link schneiden:

Man schlingt oberhalb der Schnittlinie ein Kunststoffseil (meins hat ca. 20 m Länge und ist ca. 2 cm dick) um den Ast, je höher, desto weniger Kraft braucht man, aber der Ast muss an der Stelle noch dick genug sein. Das Seil ist gelb gemalt!

Etwas oberhalb der gewünschten violetten Linie(erkennbar am gelben Pfeil) schneidet man den Ast zuerst von unten keilförmig ein. Mit einem zweiten Schnitt von oben schneidet man in Richtung Keil.

Nicht durchschneiden!

Dann klettert man runter und zieht mit Hilfe eines Helfers am Seil, bis der Ast bricht.
Die Leiter immer so stellen, dass der Ast, falls er vor dem Abstieg bricht, nicht in die Leiter fällt.

Dann klettert man wieder rauf und schneidet den gebrochenen Stumpen gerade an der violetten Linie ab.

Es gibt im Handel auch solche Handkettensägen. Die kann man über einzelne, dünnere Äste legen und dann schneiden.
Ebenso gibt es Astscheren mit langem Stiel, mit denen man dort hinreicht.
Falls das evtl. ausreicht bei dem 9 Meter hohen Baum.

Wenn Du Sicherheitszweifel haben solltest, ob Du oder Anlieger verletzt werden könnten, wäre ein Fachbetrieb mit Kran oder Hubplattform empfehlenswert.