Birkenfeige zurückschneiden?

 
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Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 07.08.2007 - 21:50 Uhr  ·  #1
Meine eigentlich sehr schöne Birkenfeige hat ein paar kahle Stellen. An einigen Ästen sind die hinteren Blätter komüplett abgefallen und nur ganz vorne am Ast sind noch ein paar. Soll ich diese Äste einfach weit zurückschneiden? Ich habe bei meiner Internet-Recherche widersprüchliche Angaben zum Schneiden von Birkenfeigen gefunden. Auf einer Seite habe ich gelesen, dass man nur abgestorbene Äste abschneiden soll, weil die Birkenfeige sonst "ausblutet", auf einer anderen Seite habe ich gelesen dass man Birkenfeigen ein mal im Jahr routinemäßig zurückschneiden sollte. Jetzt bin ich verwirrt.
Soll ich meine Birkenfeige jetzt beschneiden, bis zum nächsten Frühjahr warten oder es besser ganz bleiben lassen?
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 08.08.2007 - 13:55 Uhr  ·  #2
Liebe Naira,
also ich habe mich 5 Jahre nicht getraut meinen Ficus zu schneiden, bis er dann so ausgefranst aussah, daß ich mir gedacht habe, ich versuche es einfach. Er ist etwa 2m hoch und hatte bis zu 1m ausladende Äste. Ich habe ihn dann komplett rundherum zurückgeschnitten und zwar oberhalb eines Knotenpunktes (Nodie), sodaß noch etwa 3-5 Blätter dranblieben. Das er wie ein Ficus mit Bürstenhaarschnitt aussah, kannst Du Dir vorstellen. Aber er hat es sehr gut verkraftet, mittlerweile (3/4 Jahr später) sieht man nichts mehr davon, er hat sich prächtig entwickelt und ist auch nicht mehr so empfindlich auf Standortänderungen. Das oft empfohlene Abflammen der Schnittstellen, um den austretenden Saft zum Kochen, damit zum Eiweißausfällen und somit den Saftfluß zu verhindern, habe ich nicht praktiziert. Allerdings habe ich den Ficus auf eine große Plastikplane gestellt, mit Handschuhen und langärmelig von oben nach unten gearbeitet, da der austretende Pflanzensaft hautreizend ist.
Eine Kollegin hat einen 20 Jahre alten Ficus, den sie sich als Kind aus einem Steckling als Hochstamm gezogen hat und schneidet in jährlich im Frühjahr, damit er in Form bleibt. Ich habe meinen letzten Dezember geschnitten - ein Verzweiflungstat und daher habe ich nicht auf die Vegetationszeit geachtet, ers hat auch funktioniert, weiß aber nicht, ob das nur großes Glück war.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen,
liebe Grüße,
Pulsatilla
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 08.08.2007 - 16:20 Uhr  ·  #3
Danke für die Antwort. Ich habe jetzt die kahlen Äste zurückgeschnitten. Überall wo es ging habe ich an den Ästen, die ich geschnitten habe, noch ein paar Blätter stehen lassen, aber an einigen Zweigen waren nur noch vorne vereinzelte Blätter, hinten war alles kahl, da ging das nicht. Jetzt zögere ich noch, ob ich an einigen Ästen die Krone abschneiden soll. Die Krone an den Ästen ist sehr schön und weiter hinten stehen noch ein paar Blätter, in der Mitte sind die Äste aber kahl. Wenn ich die schneide hätte mein Ficus mindestens 40 Blätter weniger und wäre gute 10 cm kürzer (er wäre dann nur noch etwa 80 cm hoch). Er sähe also recht kahl aus. Was meint ihr?
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 08.08.2007 - 16:45 Uhr  ·  #4
Hi Naira,
ich habe meine Birkenfeigen dieses Jahr auch wieder radikal zurück geschnitten. Meine jedefalls verübelt es mir nicht und hat schon wieder ganz toll ausgetrieben. Den relativ kurzen Moment, des Kahlseins muss man eben aushalten können.

LG feigenblatt
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 08.08.2007 - 18:03 Uhr  ·  #5
Danke, dann vertraue ich euch mal und stutze weiter.
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 10.08.2007 - 21:00 Uhr  ·  #6
Hallo - Naira -

Nun ein Rückschnitt beim - Benjamin - muss nicht gleichbedeutend mit - Kahlschnitt - sein.

Das setzt halt voraus, dass Du solche Schnittmaßnahmen regelmäßig durchführst - immer dann, wenn irgend etwas störend, unschön oder oder ... ist.
Wenn er genügend Licht hat und auch sonst gut versorgt wird - wässern, düngen etc. -, ist das keine Schwierigkeit. Du erreichst dadurch ein viel dichteres Wachstum.

Ja - nach dem Schnitt tritt an den abgeschnittenen Zweigen milchiger Saft aus, doch das ist nach ein paar Tagen vorbei und nicht dramatisch.

Mir selber machen da eher - Schildläuse - Kummer, die immer wieder auftreten, auch nach entsprechender Spritzung mit einem ölhaltigen Präparat.

In diesem Sinne - gutes Gelingen.
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 10.08.2007 - 21:15 Uhr  ·  #7
Ich habe meinen FIcus inzwischen geschnitten. Wirklich kahl ist er nicht, nur einige Zentimeter kürzer und in der Mitte ist eine kahle Stelle. Esc war das erste mal, dass ich meine Birkenfeige geschnitten habe und wor haben sie schon seit ein paar Jahren. Die Schnittstellen scheinen gut zu verheilen, der Saft hat schon nach wenigen Stunden aufgehört auszutreten. Ich sehe schon ein paar KNospen, die vor 3 Tagen noch nicht da waren, allerdings nich an den Schnittstellen, sondern davor.
Zu Standort etc.: Mein Bäumchen steht an einem Südfenster, aber nicht direkt auf der Fensterbank. Ich dünge alle 2 Wochen mit Flüssigdünger, gieße nach Bedarf (ca. 1 mal die Woche) und sprühe die Blätter alle 2-3 Tage mit klarem Wasser.
Azubi
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Re: Birkenfeige zurückschneiden?

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Gepostet: 12.08.2007 - 10:13 Uhr  ·  #8
Hallo Naira,

ich habe beste Erfahrungen mit dem Rückschnitt beim Ficus. Ich schneide eigentlich jeden ausladenden Ast auf min. 1/3 zurück, alle völlig verkahlten Äste bis ins grüne Holz, kleine Ästchen, die kahl und trocken sind, komplett weg. Das sieht erst mal sehr schlimm aus, wenn man fertig ist , aber es lohnt sich. Wenn Du ihn dann noch umtopfst in frische Erde und einen ausreichend großen Topf und ihm einen Platz mit Vormittagssonne gibst, wird er es Dir danken.
Ich stelle den Pott übrigens auf großflächig ausgebreitete Zeitungen, weil die geschnittenen Äste tatsächlich milchige, klebrige Flüssigkeit absondern (eine Art Rohgummi - Ficus ist ja eine Art Gummibaum). Das trocknet aber schnell und verschließt so auch die Schnittflächen. Kein Grund zur Panik also.
Gutes Gelingen
LG Petra
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Richtige Pflanzenpflege, schneiden und veredeln...
Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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