Schon wieder Drachenbaum

 
Azubi
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Schon wieder Drachenbaum

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Gepostet: 11.03.2018 - 12:38 Uhr  ·  #1
Hallo Zusammen!

Es gibt schon gefühlte 100 Threads zum Drachenbaum, aber so wirklich schlau geworden bin ich bisher aus keinem.
Habe vor 5 Jahren einen 5-mastigen Drachenbaum gekauft und war soweit sehr zufrieden damit. Vor 2 Jahren habe ich ihn aus dem Plastik-Innentopf direkt in den größeren Keramik-Übertopf übersiedelt. Seither gibt es aber Probleme. Kurz darauf ist der kleinste der 5 (ca. 30cm hoch) eingegangen. Der Stamm war weich und die oberen Äste mit den Blättern sind direkt "umgefallen" obwohl noch viele grüne Blätter dran waren. Also wahrscheinlich im Winter zu viel gegossen. Den anderen 4 Drachenbäumen ging es aber gut. Beginn dieses Jahres ist mir der größte eingegangen (ca. 1.5m hoch). Das Innere vom Stamm hat sich verengt und unter der Rinde hat sich ein Hohlraum gebildet, der sich zusammendrücken lässt. Blätter sind schon fast alle abgefallen. Den anderen 3 Bäumen geht es wiederum gut, die treiben gerade fleißig aus.
Habe den ganzen Baum jetzt ausgegraben und war doch etwas überrascht: Keine Staunässe unten im Kübel. Die Wurzeln des abgestorbenen Drachenbaums haben keinerlei Substanz mehr, sind aber auch nicht glitschig?! Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Pflanze beim Austopfen fast noch so war wie vor 2 Jahren beim Umtopfen. D.h. es gibt einen kompakten Innenteil mit der größe des alten Topfes. Die neue Erde rundherum hingegen ist wenig bewurzelt. Die alte Erde im Innenteil ist auch schon sehr ausgelaugt und hat nicht mehr viel Gewicht. Warum wurzelt die Pflanze nicht? Habe normale 0815-Pflanzenerde verwendet (ohne Torfanteil), das sollte doch passen? Gedüngt habe ich währned der Wachstumzeit auch genug. Soll ich den alten Wurzelstock vor dem Eintopfen kräftiger auflockern oder ist das eher schlecht?
Ich denke mal, der große Stamm ist nicht mehr zu retten. Soll ich ihn über der Erde absägen oder eher veruchen, ihn "auszugraben"?
Kann ich in den Topf (D=35cm, h=30cm, = 30L) wieder 1-2 neue Drachenbäume dazu einsetzen oder ist das keine gute Idee?



Der rechte Stamm ist hohl:
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Re: Schon wieder Drachenbaum

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Gepostet: 11.03.2018 - 19:59 Uhr  ·  #2
Hallo und willkommen

Du hast die Frage eigentlich schon selbst beantwortet:
Zitat
Vor 2 Jahren habe ich ihn aus dem Plastik-Innentopf direkt in den größeren Keramik-Übertopf übersiedelt. Seither gibt es aber Probleme.


Direkt in den Übertopf oder ein Gefäß ohne Abflussloch hat nur Nachteile und geht fast immer schief. Auch wenn die Wurzeln nicht glitschig sind sondern 'faserige Häute', die Wurzeln haben zu wenig Luft bekommen und dauernde Feuchte. Im 'neuen' undurchwurzelten Bereich des Topfes hat sich die Feuchtigkeit noch besser gehalten, deshalb wollten die Wurzeln da auch nicht rein wachsen. Die Pflanzen sehen ausserdem etwas tief gepflanzt aus.
Am besten wieder in den alten Kulturtopf setzen, es sind ja jetzt weniger wurzeln als vorher da.

Haben sie genug Licht?

CL
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Re: Schon wieder Drachenbaum

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Gepostet: 11.03.2018 - 23:12 Uhr  ·  #3
Hi.
Der hat NICHT genug Licht, man sieht es an den winzigen Blättern am Neuaustrieb. Der muss ans Fenster. Letztlich kommen alle Beschwerden vom Lichtmangel.
Azubi
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Re: Schon wieder Drachenbaum

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Gepostet: 13.03.2018 - 22:05 Uhr  ·  #4
@Carl: Danke für die ausführliche Antwort!

Klingt für mich plausibel, da die Probleme erst nach dem Umtopfen in den Übertopf angefangen haben. Werde einen größeren Kulturtopf kaufen und nochmal umtopfen. Ansonsten kaufe ich seit längerem ohnehin nur mehr Töpfe mit Löchern und Untersetzern.

Licht sollte eigentlich genug da sein, der Baum steht 2m von einem großen südseitigen Fenster entfernt. Früher stand er mal in einem Zimmer mit Nordfenster und hatte auch dort keine Probleme. Die kleinen Neuaustriebe sind noch kein Monat alt, die werden noch wachsen denke ich, jeder fängt doch mal klein an.
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Re: Schon wieder Drachenbaum

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Gepostet: 14.03.2018 - 11:08 Uhr  ·  #5
Pflanze sie nicht in einen zu großen Kulturtopf. Wenn du loses Substrat entfernst (abschüttelst) und so weit es geht die abgestorbenen Wurzeln, siehst du wie groß der Topf sein muss, damit der Rest der Wurzeln gerade so reinpasst. Wenige Wurzeln und viel neue Erde im Topf führt wieder dazu, dass die sich Feuchtigkeit recht lange hält. Wenn sich die Pflanzen gefangen haben und eingewurzelt sind, kann man wiederum einen größeren Topf nehmen.

Der Wasserverbrauch ist natürlich auch immer von der Lichtmenge und anderen Standortbedingungen abhängig. Darüber hinaus reagieren Zimmerpflanzen an weniger hellen Standorten oft recht empfindlich auf zu viel Feuchte (auch ohne extreme Staunässe / Wasserbad) Die Bedingungen sind im Topf und im Innenraum anders als in der freien Natur.

Sprich: Ich denke 2m von einem großen Südfenster (ohne Gardinen, Baum vorm Fenster, etc.) kann dieser Drachenbaum schon leben, aber man muss das Substrat immer mal abtrocknen lassen und im Auge behalten. In Kunstoff-Töpfe gepflanzt, kann man den Feuchtegehalt des Substrats recht gut am Gewicht abschätzen.
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