Moin,
bei so absoluten Werten sollte man vorsichtig sein. Es ist kein Indiz für winterhärte.
Das Oliven kurzzeitige, auch etwas stärkere, Fröste vertragen, ist nicht unbekannt. Der Knackpunkt ist immer Dauerfrost, wie er bei uns schon mal auftreten kann. Selbst in den nördlichen Bereichen Italiens kommt sowas kaum vor. Auch sind junge Pflanzen meist noch empfindlicher als ältere Exemplare mit ausgeprägtem Holzkörper.
Noch problematischer sind milde Phasen im Winter, auf die dann wieder stärkere Fröste folgen. Als prinzipielle Winterwachser machen Oliven eigentlich keine ausgeprägte Winterruhe und können bei höheren Temperaturen und etwas Feuchtigkeit wieder zum Austrieb kommen. Wenn es dann nochmal knackekalt wird, leiden zumindest die weicheren Teile der Pflanze. Wenn man großes Pech hat, frieren vor allem Jungpflanzen bis zum Boden zurück. Glücklicherweise sind sie sehr austriebfreudig........ ist ja "eigentlich" nur ein essbarer, großfruchtiger Liguster .
An klimatisch begünstigten Stellen wie z.B. Innenhofgärten, warme, windgeschützte Südwände auf sehr gut durchlässigen Böden steht einem Versuch aber nichts im Weg. In Hamburg kenne ich aus einem Innenhof eine inzwischen vier Meter hohe Olive.
Ich bezweifle nicht, das die angebotene Sorte diese Temperaturen aushält, aber ich denke, winterhart ist sie trotzdem nicht. Man muss ihr schon die richtigen Bedingungen schaffen, damit sie viele Jahre durchhält. Mit leichten Schäden ist bei uns aber immer zu rechnen.