Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus petersi

 
Azubi
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Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus petersi

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Gepostet: 18.11.2017 - 17:09 Uhr  ·  #1
Hallo, ich bin totaal neu hier und würde gerne gleich mal mit einem mir immer noch unbekannten Schädling einfallen.
Die Tiere finden sich vor allem auf meinem großen Lieblingszitronenbaum, mitunter aber auch an anderen Zitrussen (eine zweite, kleinere Zitrone, eine mexikanische und eine römische Süß-Limette).

Trotz intensiver Recherchen (auch in Gärtnereien und Baumschulen) ist es mir jedoch immer noch nicht gelungen, die Tiere zu identifizieren und so hoffe ich, daß mir vielleicht hier jemand helfen kann.

Hier mal Fotos von der Zitrone

Das erste vom Sommer (bzw. Mai) 2017, das untere aktuell aus dem Winterquartier (Glashaus)

Eigentlich sind meine Überwinterungsmöglichkeiten für Zitrusse inzwischen ideal, dennoch plagen sich die Pflanzen immer wieder mit Schädlingen, was vielleicht auch bis zu einem gewissen Grad normal ist ???
So hatte die große Zitrone z.B. von Anfang an (Ich habe sie seit 2012) Spinnmilben.
Wobei ich mich immer gewundert hatte, daß die weder die typischen Weben gemacht haben (nur die typischen Fraßspuren auf den Blättern), noch haben sie sich von hoher Luftfeuchtigkeit oder kühler Überwinterung abschrecken lassen; im Gegenteil.
Haben die Pflanze aber auch nicht umgebracht.
bis ich dann herausgefunden habe, daß es keine normale 'rote Spinne', sondern sog. Obstbaumspinnmilben waren.

Und immer wieder auch mal ein paar Schildläuse, die aber relativ einfach in Schach zu halten sind, ib im Sommer, wenn Marienkäferchen, Florfliegen und Co. ihre eifrigen Dienste verrichten.

Auch der unbekannte Schädling ist eigentlich relativ einfach im Zaum zu halten (mit Seifenlauge abwischen) und auch er scheit der Zitrone - bis auf ein paar hässliche Fraßspuren - nicht nachhaltig Schaden zuzufügen.
Dennoch wüßte ich natürlich gerne was es ist.

Für mich ist es eine Art 'eierlegende Wollmilchsau'
da sie zum einen Gespinste wie Spinnmilben machen, gleichzeitig sehen Fraßspuren und Ausscheidungen (Honig- bzw. Rußtau) aus wie von Thripsen und die Jungen wachsen unter einer Art Deckel heran, wie Schildläuse.
Vom Aussehen ähneln sie Obstfliegen.
Das Gute ist, daß Alt- und Jungtiere auch später relativ stationär zusammenbleiben, sodaß man sie sehr gut mit einem Wisch erwischen kann.

Hier nun mal ein paar Bilder
Deckel
Gespinst und Jungtiere
sich auflösende Deckel
etwas Ausgewachsenere und Geflügelte
Ausgewachsene Geflügelte

Das Ähnlichste, das ich bei meinen Recherchen gefunden habe wäre der gemeine Birnenblattsauger.
Allerdings passen da die Fühler der Tiere nicht ganz

Wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Vielen Dank und liebe Grüße
Solina
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum

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Gepostet: 19.11.2017 - 07:42 Uhr  ·  #2
Hallo

Diese Viecher habe ich tatsächlich auch schon vereinzelt auf meinen Citrus entdeckt. Bisher hatte ich allerdings noch keine Spur, worum es sich handelt. Wohl vor allem deswegen, da sie keine typischen Citrus-Schädlinge zu sein scheinen… Angestachelt durch deine Frage habe ich mich nämlich erneut auf die Suche gemacht und denke nach längerer Recherche, dass ich fündig geworden bin: Innerhalb der Staubläuse bin ich auf Ectopsocus petersi gestossen.

Der englische Wikipedia-Eintrag besagt zwar, dass das Vieh in Grossbritannien und Irland anzutreffen ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Auflistung in irgendeiner Art abschliessend ist oder einfach sich auf Aussagen zu diesem Gebiet beschränkt. Auf jeden Fall wird explizit erwähnt, dass die Viecher sich durchaus auch gerne auf Fruchtbäumen und da u.a. auf Limetten tummeln.

Ich bin mir nun ziemlich sicher, dass es sich um weibliche Exemplare sowie Jungtiere von Ectopsocus petersi handelt.

LG
Vroni
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum

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Gepostet: 19.11.2017 - 09:05 Uhr  ·  #3
Wow ! GrüneVroni
Das ist echt beeindruckend
Ich suche nun schon sooo lange danach und du hast ihn in Windeseile gefunden.
Herzlichen Dank.
Nun muß ich mal schauen, ob ich die Tierchen evtl. noch auf andere Art als sie einfach so abzuwischen, loswerden kann.
Denn gerade bei der großen Zitrone ist das immer ein ziemlicher Aufwand und man muß dauernd hinterher sein, damit man auch ja alle erwischt.

Aber nun weiß ich wenigstens wonach ich suchen muß.
Noch mal tausend Dank
Solina
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum

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Gepostet: 19.11.2017 - 10:10 Uhr  ·  #4
Ich kann Vroni zustimmen, ein Bekannter von mir bei Freiburg hatte ebenfalls dieses Getier, nicht nur an seinen Zitruspflanzen auch an anderen. Er ist bei der Recherche ebenfalls drauf gestoßen.
Der Befall ist nicht normal! Irgendetwas mit dem Standort und der Pflege scheinen bei dir nicht in Ordnung zu sein. Befallen werden sie nur, wenn sie geschwächt sind.
Ist es in deinem Wintergarten im Winter zu warm, zu wenig Luftfeuchtigkeit? Im Sommer stehen sie durchgängig im Freien?
Kannst du bitte noch ein bisschen was zur Pflege schreiben, damit wir die Ursache finden?
Azubi
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum

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Gepostet: 19.11.2017 - 12:08 Uhr  ·  #5
Hallo, Mara,
auch dir vielen Dank für die Bestätigung, auch wenn die Bilderseite, die Vroni verlinkt hatte, das schon recht zweifelsfrei dargestellt hatte. Nun wissen wir auf jeden Fall schon mal, daß die Biester sich leider nicht nur in Großbritannien aufhalten .

Ob der Befall 'normal' ist, weiß ich natürlich nicht.
Aber ich denke im Großen und Ganzen schon, daß meine Pflänzchen ganz gute Bedinungen haben, ib seit ich den großen Glaskasten um und über der Terrasse zur Überwinterung habe

Damit auch schon gleich zu einer deiner Fragen:
Nein, es ist in meinem Wintergarten im Winter nicht zu warm, weil es im strengeren Sinne auch gar kein (sog. Wohn-) Wintergarten ist, sondern nur eine Terrassenverglasung bzw. 'kalter' Wintergarten, den wir dann im Winter nur immer so gut es geht abdichten und mittels eines Frostwächters frostfrei halten.
Ib den Zitrussen scheint das auch (gegenüber der Hausüberwinterung früher) sehr gut zu gefallen. Sie danken es mit recht stabilem Wuchs und reicher Blüte und sehr vielen, sehr leckeren Früchten.

Da der Glaskasten, wie schon gesagt, alles andere als warm und auch nicht wirklich dicht ist, habe ich auch kein Problem mit zu niedriger Luftfeuchtigkeit; eher mit zu viel
Und - ja, im Sommer stehen nahezu alle Glashausüberwinterer (bis auf die Kakteen) durchgehend im Freien.

Ansonsten werden sie im Sommer regelmässig gegossen und gedüngt (mit FertyBasis und FertyCal).
Die Erde ist ein durchlässiges Gemisch aus Humus, etwas Ton, Sand, grobem und feinem Lavagranulat
Im Winter gieße ich nur sehr sparsam, hauptsächlich in der Übergangszeit bzw. in sehr sonnigen, warmen Wintern (leider eher selten) und wenn die Erde sehr trocken ist.

Bis auf div. Fraßspuren (von Spinn- wie eben auch diesen Staubmilben), ib auf den schon älteren Blättern, kann ich auch keine wirklich nachhaltige Schädigung oder Schwächung der Pflanze/n erkennen (siehe Fotos). Um so mehr, da den Tieren spätestens im Frühjahr, wenn die Pflanzen wieder ins nach draußen dürfen, umgehend von Marienkäferchen (und ihren Larven), Florfliegen, Schwebefliegen oder div. Raubmilben der Garaus gemacht wird.

Für Anregung jeglicher Art, wie ich meine Lieblinge pflegen, stärken oder vor gierigen Fressfeinden schützen kann, bin ich jedoch jederzeit sehr dankbar, auch wenn ich der Ansicht bin, daß eine völlig schädlingsfreie Pflanzenumwelt Utopie ist, um so mehr, wenn man mehr oder weniger in 'freier Natur' lebt (= großer Garten mit viiiel Natur drumherum) und wenn man nicht ständig mit der chemischen Keule durch die Gegend rennen möchte (schon weil man damit den emsigen Nützlingen die Nahrungsgrundlage entziehen bzw. sie (noch mehr) dezimieren oder ausrotten würde).

Aber man muß die Feinde eben auch erst einmal kennen, bevor man gegen sie vorgehen kann und so bin ich euch wirklich sehr dankbar, daß ihr sie sooo schnell für mich gefunden habt.

LG
Solina
Nebet Wadjet
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 08:38 Uhr  ·  #6
Klar ist eine schädlingsfreie Umgebung Utopie, von was sollen sich denn sonst die ganzen Nützlinge ernähren. Außerdem, wer definiert, was Schädling ist oder was nicht.
Aber ich denke mal, in deinem Fall gibt es Ursachen für den Befall. Meine Zitruspflanzen zeigen damit jedenfalls immer an, ob irgendetwas nicht stimmt. Und genau das gilt es heraus zu finden und dem entgegen zu wirken.

Kalthaus ist schon mal gut, besser als zu warm. Kannst du abschätzen, wie es sich mit den Temperaturen verhält? Wie weit gehen die nach unten? In welchem Bereich bewegen die sich?
Bei Sonneneinstrahlung erhitzt sich das Ganze dann nicht so schnell, wenn es nicht dicht ist? Kannst du beschatten?
Mir geht es darum heraus zu finden, ob das zwar von den Temperaturen ideal zum Überwintern ist, aber von der Helligkeit zu hell.
Nur zum Verständnis: der Wurzelballen der Zitruspflanzen darf auf keinen Fall unter Temperaturen von 13 bis 15 Grad rutschen. Die Umgebungstemperatur kann kälter sein, denn die Zitruspflanzen befinden sich ja nun in der Winterruhe. Minusgrade sind natürlich über einen längeren Zeitraum problematisch, auch wenn der Wurzelballen gut geschützt ist.
Bei Helligkeit und Sonneneinstrahlung mit einer logischerweise höheren Umgebungstemperatur jedoch wird der Pflanze eine andere Jahreszeit "vorgegaukelt".
Seitdem ich meine ganzen Zitrüsser unterm Dach mit einem kleinen Fenster auf der Westseite überwintere, den Wurzelballen gut eingepackt, habe ich weder mit Blattfall noch mit Schädlingen zu kämpfen.
Hell und kühl ist für Zitruspflanzen nicht die beste Wahl der Überwinterung. Kühl und dunkel schon. Und ich habe schon einiges ausprobiert!
Wenn du beschatten kannst, dann solltest du dir das überlegen. Muss ja nicht dauerhaft sein, wer will schon die ganze Zeit im Dunkel sitzen, aber wenigstens an sonnigen, hellen Tagen.
Pflanzendoktor*in
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 11:37 Uhr  ·  #7
Hallo

Ich denke ein Schutz des Ballens, vor allem eine Isolierung zwischen Topf und Boden, wäre nicht verkehrt. Wenn die Lufttemperatur durch Sonneneinstrahlung steigt, kann man auch mal durchlüften.

Staubläuse: nie gehört. Aber unter folgendem Link, kann man lesen. dass die Tierchen (E. petersi) 2012 erstmals in Deutschland gemeldet wurden.

Zitat:
Zitat
Ectopsocus petersi Smithers, 1978 besiedelt vor allem welke Blätter an Laubbäumen
und Büschen (LIENHARD 1998). Die Art, die dabei zu sein scheint sich
auszubreiten, ist möglicherweise kosmopolitisch verbreitet (SCHMIDT & NEW 2008). In
Europa ist sie in Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg,
Norwegen und Schweden nachgewiesen worden


Quelle:
http://www.senckenberg.de/file…_p1-30.pdf


Gruß, CL
Azubi
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 12:20 Uhr  ·  #8
Guten Morgen, Mara,

ich bin mir zwar nicht so sicher, ob wir mit dieser Fortführung in diesem Thread noch an der richtigen Stelle sind, da es ja streng genommen nicht mehr um den bereits identifierten 'Schädling' - ähhh - 'Miesling' geht, aber ich antworte jetzt mal trotzdem hier.

Vielen Dank für dein Hilfsangebot und Anregungen zur Ursachenforschung.
Zitat geschrieben von Mara23
Aber ich denke mal, in deinem Fall gibt es Ursachen für den Befall. Meine Zitruspflanzen zeigen damit jedenfalls immer an, ob irgendetwas nicht stimmt. Und genau das gilt es heraus zu finden und dem entgegen zu wirken.


Ja, das denke ich auch.
Allerdings gehe ich davon aus, daß die Ursache/n für die Schwächung der Pflanze und damit die Anfälligkeit für Schädlingsbefall eher in der Vergangenheit zu suchen sind, als in der gegenwärtigen Situation.

Die Erklärung, warum ich das glaube, würde hier vielleicht etwas zu sehr ausufern.
Kurz: die Pflanze war bereits geschädigt (Obstbaumspinnmilben, die ich aber zuerst wegen der bei dieser Art fehlenden Gespinste und weil die angerichteten Schädigungen auch nicht soo gravierend bzw. auffällig waren, nicht gleich bemerkt hatte).
Zu all dem kam dann in den ersten Jahren eine ziemlich unzulängliche Überwinterung.

Wobei auch ich hier immer wieder mit allem möglichen experimentiert habe.
Auch das würde - etwas ausführlicher beschrieben - hier etwas den Rahmen sprengen (kann ich aber gerne, evtl. in einem anderen, dafür vielleicht besser geeigneten Thread, nachholen).

Deshalb auch an dieser Stelle nur kurz: Die von dir bevorzugte kalte / kühle, aber eher dunkle Überwinterung funktionierte bei mir z.b. überhaupt nicht. Egal, was ich da an den Plätzen ausprobiert habe, die mir dafür so zur Verfügung stehenden ! (Ist ja auch nicht immer soo einfach, wie man es gerne lieber hätte ).
Und landete schließlich in einer mäßig warmen (ca. 17 - 18°), dafür aber trotz allem (und trotz Pflanzenlicht) zu dunklen Diele = ziemliches Mißverhältnis, aber dennoch besser als bei allen anderen Versuchen.

Das heißt, sie hat all das jedes Jahr aufs Neue tapfer überlebt, wofür ich ihr auch heute immer noch sehr dankbar bin.
Aber das hat diesen auch nicht gerade kleinen Zitronenbaum natürlich weiter / zusätzlich geschwächt und ihr in der Folge auch noch leichter weitere 'Mieslinge' eingebracht.

Erst seit ich sie in unserem kalten / frostfreien Terrassenglaskasten überwintere, blühte sie im wahrsten Sinne des Wortes auf und erholt sich von Jahr zu Jahr zusehends.
Natürlich sind damit nicht sofort alle Schädigungen der Vergangenheit eliminiert (dafür müßte ich sie drastisch zurückschneiden oder entlauben ?) und was diesen hier nachgefragten 'Miesling' anbelangt, muß man natürlich erst mal kennen, was man bekämpfen möchte.

Aber ich bin mir trotz allem sehr sicher, daß die Zitrone auch das gut wegstecken und sich im kommenden Sommer noch weiter erholen können wird.

Der Topf der ist natürlich (wie alle in diesem Glaskasten kühl überwinternden Pflanzen) dick eingepackt, damit die Füsse immer schön warm sind. Genaue Temperaturangaben sind hier ein bißchen schwierig, weil das Glashaus nicht hermetisch dicht ist und entsprechend der Außenwerte schwankt, werden aber von unserem Frostwächterchen zuverlässig (in aller Regel) auf minimum um die 3° gehalten.

Beschattet werden könnte das Teil natürlich auch, aber mit zu viel Sonne und entsprechender Überhitzung haben wir hier leider weniger Probleme (in diesem Jahr ganz besonders). Da wünschte ich mir eher manchmal etwas mehr.
Sollte es aber tatsächlich mal etwas (länger anhaltend) schöner und sonniger sein, arbeite ich mit Vliesmäntelchen, die den Pflanzen bei Bedarf übergezogen werden können (aber - s.o. - ich habe eher das gegenteilige Problem).
Zur Beseitigung des evtl. Hitzestaus könnten (und werden wenn nötig) aber auch noch alle Seiten des Glaskastens aufgeschoben werden.

Mit grauingrauen Herbstgrüßen
Solina
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 12:52 Uhr  ·  #9
Hallo CL,

Staubläuse waren mir zwar ein Begriff (wenn auch nicht unter diesem Namen), allerdings mehr im Zusammenhang als Bücher- und Lebensmittel- / Vorratsmieslinge.
Daß die sich auch an Pflanzen vergehen, war mir auch nicht bekannt und so tat ich mich denn auch entsprechend schwer mit der Identifizierung, als sie (vor etwas 1 1/2 Jahren) das erste Mal auf meiner Zitrone bewußt wahrgenommen hatte.

Also war ich dann natürlich auch entsprechend hellauf begeistert, daß ich in diesem tollen Forum sooo schnell Hilfe und Informationen bekommen habe.

Daß sie sich erst seit 2012 hier breit machen, wußte ich auch nicht, auch wenn ich inzwischen gelesen habe ('easy as pie' wenn man weiß, wonach man suchen muß ), daß sie wohl auch im bekannteren Verbreitungsgebiet (GB, Irland) nicht all zu gut dokumentiert sind und anscheinend bisher auch des öfteren mit einer anderen Psocoptera verwechselt wurden bzw., nämlich mit briggsi
https://stories.rbge.org.uk/archives/23238

LG
Solina
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 14:11 Uhr  ·  #10
Zitat
Ich bin mir zwar nicht so sicher, ob wir mit dieser Fortführung in diesem Thread noch an der richtigen Stelle sind, da es ja streng genommen nicht mehr um den bereits identifierten 'Schädling' - ähhh - 'Miesling' geht, aber ich antworte jetzt mal trotzdem hier.


Keine Sorge, ich bin hier Mod. Und hätte schon was geteilt oder geschrieben, wenn es nicht passen würde. Außerdem gehört das ja wohl zur Ursachenforschung.

So wie du es beschreibst, scheint sie ja über die Jahre hinweg immer wieder ganz schönen Widrigkeiten ausgesetzt gewesen zu sein.
Gerade bei Zitrus machen sich die Folge falscher Pflege und des falschen Standortes ja doch oft erst Monate später bemerkbar. Und dann hat man oft vergessen, was eigentlich war.
Aber dann musst du das eben jetzt aussitzen mit der richtigen Pflege und dem richtigen Standort, damit sie sich wieder erholen kann.

Ich habe auch sehr lange mit der für meine Zitruspflanzen perfekten Überwinterterungsmethode herum experimentiert.
Warm und hell funktioniert meiner Meinung nach nur in einem tropischen Wintergarten. Allen Bekannten, Freunden und Familie, die Zitrus besitzen und denen ich zur kühlen und eher dunklen Überwinterung geraten habe, sind begeistert und haben seitdem auch keine Probleme mehr mit z.B. Spinnmilben oder Thripse. Aber auch die drum herum Bedingungen müssen ja passen. Standort und Temperatur sind ja nicht alles.
Die Anfälligkeit für Schädlingen ist im Winterhalbjahr einfach viel größer, da es einfach oft schwierig ist, den Pflanzen die optimalen Überwinterungsstandorte zu geben, wenn man nicht unbedingt Gärtner mit Gewächshäusern oder Besitzer eines botanischen Gartens ist.
Azubi
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Re: Unbekannter Schädling am Zitronenbaum - Ectopsocus peter

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Gepostet: 21.11.2017 - 15:51 Uhr  ·  #11
Zitat
Keine Sorge, ich bin hier Mod. Und hätte schon was geteilt oder geschrieben, wenn es nicht passen würde. Außerdem gehört das ja wohl zur Ursachenforschung.


Oh, das ist ja gut und mit der Ursachenforschung hast du natürlich auch Recht.


Ich habe ansonsten - wie sicher einige hier - neben meinen Zitrussen (derzeit 5) auch noch einen ganzen A....... rm voll anderer Pflanzen und an und für sich (selbst in den Winterquartieren) eher weniger Probleme mit 'Mieslingen'.
Zumindest nichts, was sich nicht mit regelmässiger Kontrolle und entsprechenden Sofortmaßnahmen in Schach halten ließe, bevor irgendwelche nachhaltigen Schäden oder gar Totalverluste auftreten.

In der 'Sommerfrischezeit' erst recht nicht, weil wir da zum Glück noch jede Menge unterschiedlichster nützlicher Helferlein haben, die bisher ziemlich erfolgreich für das berühmt-berüchtigte Gleichgewicht in der Natur sogen.

Aber im Winterquartier ist das - wie du selbst brtrozd ganz richtig sagtest - dann schon nicht mehr soo einfach, wenn die Nützlinge nicht mehr funktionieren, weil sie ihren Lebenszyklus beendet oder sich irgendwohinverkrümelt haben, um wohlverdienten Winterschlaf zu halten und um so mehr, wenn man sich unbedingt auch noch irgendwelche Exoten halten muß, für die wir eben oft nur sehr bedingt wirklich passende Verhältnisse haben .

Ansonsten finde ich unsere z.T. doch sehr unterschiedlichen Überwinterungserfahrungen schon sehr interessant und es wäre hier vielleicht auch einmal ganz lohnend, sich darüber auszutauschen und Ursachenforschung zu betreiben (= wer wo mit was welche Erfahrungen gemacht hat; vor allem auch warum ?)

Zitat
Warm und hell funktioniert meiner Meinung nach nur in einem tropischen Wintergarten.

Wir haben hier quasi um die Ecke in der Nachbarschaft diese Version und das funktioniert gar nicht, weil die Ungeheuer gerade in der feuchtwarmen Luft beste Bedingungen finden und es um diese Zeit aber trotzdem keine Nützlinge (mehr) gibt.
Wovon eigentlich auch
Zitat
Gärtner mit Gewächshäusern oder Besitzer eines botanischen Gartens
ein Lied singen können müßten ?

Aber das wäre dann doch vielleicht etwas zu sehr off topic, bzw. - wenn man diese Art der 'Mieslings-Ursachenforschung' generell betreiben wollte - in einer anderen Rubrik besser aufgehoben ?

Ich fände das auf jeden Fall sehr interessant, da ich hier aber noch zu neu bin und mich noch nicht überall einlesen konnte, wüßte ich jetzt auch gar nicht, wo so etwas besser untergebracht wäre ?

Gerade auch zum Thema
Zitat
Standort und Temperatur sind ja nicht alles.

Genau ! Ein anderer, ganz wichtiger Faktor, wo sich unsere Unterbringungen z.b. schon sehr unterscheiden könnten, ist Luftfeuchtigkeit !

Mit triefendfeuchten Nebelgrüßen
Solina
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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