Tipps und Tricks für Problem-Gärten

 
Pflanzenprofessor*in
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Tipps und Tricks für Problem-Gärten

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Gepostet: 05.11.2009 - 07:00 Uhr  ·  #1
Für jede Figur das passende Outfit:
Tipps und Tricks für „Problemgärten“


Zu kurze Gärten gibt es genauso wenig wie zu lange, zu schmale oder zu breite. Denn egal, welche Figur der Garten hat: Wenn wächst, was darin am besten zur Geltung kommt, lassen sich viele einzigartige, blühende Paradiese schaffen! Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Garten ausfällt, desto sorgfältiger sollte er geplant werden - und desto wichtiger ist es, gestalterische Akzente zu setzen. Weniger ist dabei oft mehr, denn sonst wirkt ein kleiner Garten schnell überladen. Eine klare Grundstruktur ist notwendig, damit etwa kurze und breite Gärten nicht gestaucht erscheinen - dies raten die Fachleute aus dem Garten- und Landschaftsbau. Auch auf engem Raum lassen sich verschiedene Gartenbereiche mit eigenem Charakter bauen - ein lauschiger Sitzplatz etwa, eine blühende Blumeninsel im Rasen, ein Miniteich oder ein Sprudelstein, eine Naschobstecke aus Beerensträuchern. Ist Sichtschutz gewünscht, ermöglichen grün überwachsene Rankwände oder größere Sträucher, einzelne Gartenzimmer voneinander zu trennen: Dann ist selbst ein kleiner Garten nicht mit einem Blick einseh- und durchschaubar. Von Mauer oder Zaun als Umfriedung des gesamten Gartens raten Landschaftsgärtner indes ab: Sie machen den Garten kleiner, als er ist. Optisch erweitern den Garten hingegen grüne, locker gewachsene Wände aus Heckenpflanzen.

Dreidimensional

Ob kurz und breit oder lang und schmal: In kleinen Gärten gibt es keinen Platz zu verschenken! Was keine Funktion hat, macht sich auf kleinem Raum entbehrlich: Ein Rasen, auf dem niemand spielt, sitzt oder läuft, kann besser - zumindest zum Teil - durch eine kleine Terrasse, einen gepflasterten Weg, einen Hausbaum im Kiesbett oder ein farbenfrohes Beet ersetzt werden. Blickfänge wie ein Wasserspiel oder eine außergewöhnliche Solitärpflanze lenken zusätzlich von der Gartengröße ab - Hauptsache, die dritte Dimension wird betont und durchbricht die grüne Ebene des Rasens. Mehr Arbeit macht ein solcher Garten deswegen nicht, schließlich ist eine gute Rasenpflege auch nicht gerade zeitsparend!

Schlank oder breit


Typische Reihenhausgärten sind oft lang und schmal. Wer in einem solchen Garten einfach drauflos pflanzt, läuft Gefahr, diese Form noch zu betonen: Geradlinige Beete entlang der linken und rechten Gartenseite etwa, gerade Wege und seitliche hohe Hecken und Mauern verlängern den Garten optisch und lassen ihn noch schmaler erscheinen. Dabei gibt es einige Tricks, die den Garten optisch verbreitern: Landschaftsgärtner empfehlen offene und transparente Seitengrenzen, diagonale Wege oder deutliche Querfugen. Auch runde Flächen - zum Beispiel bei der Terrasse - machen den Garten fülliger. Schöner als halbherzige ovale Konturen sind genaue Kreisformen, wie sie der Zirkel auf den professionellen Gartenplan zieht. Geräumiger erscheint ein schlauchförmiger Garten auch durch Unterbrechungen der Sichtachse zum Beispiel durch eine Pergola. Kurzen und breiten Gärten tun hohe seitliche Begrenzungen sowie eine gerade Wegeführung hingegen gut: Wird der Weg nach hinten hin schmaler, täuscht er sogar eine weitere Entfernung vor.

Jetzt ist Pflanzzeit: Schönes für kleine Gärten

In jedem Garten - sei er noch so klein - ist Platz für einen Hausbaum: eine Anschaffung fürs Leben! Baumriesen wie Eichen oder Kastanien kommen natürlich nicht in Frage. Kompaktere Bäume mit kleinbleibenden Kugelkronen oder Säulenbäume sind indes für Reihenhausgärten wie gemacht. Pflanzen für den kleinen Garten bestechen durch lange Blütezeiten, besondere Wuchseigenschaften wie etwa die der Korkenzieherhasel, eine schöne Herbstfärbung oder farbenfrohen Blütenschmuck. Ein Zuviel an Pflanzen verbietet sich schon aus Platzgründen - umso schöner, wenn die ausgewählten Gewächse durch ihre Wandlungsfähigkeit vom Frühjahr bis zum Herbst beeindrucken. Auch Kletterpflanzen sind sehr effektvoll - und benötigen dabei nur wenig Grundfläche. Viele verfärben sich jetzt im Herbst besonders auffällig. Pflanzenfarben beeinflussen übrigens insgesamt die Raumwirkung: Blaue oder weiße Blüten im Hintergrund lassen den Garten größer erscheinen, gelbe, orangefarbene oder rote hingegen rücken den hinteren Gartenbereich optisch näher heran. Jetzt ist Pflanzzeit und deshalb der richtige Zeitpunkt, um mit den Experten für den Garten zu sprechen. Nicht zu empfehlen ist dagegen, aufs Geradewohl attraktive Pflanzen zu kaufen. Schließlich soll ja nur in den Garten, was dort gedeihen kann und ihn verschönert: Denn gerade auf kleinem Raum sind Gestaltungs- oder Pflegefehler besonders offensichtlich! Die Experten indessen schenken jeder Gartenfigur ein individuelles und typgerechtes Outfit.

BGL
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In kleinen Gärten gibt es keinen Platz zu verschenken! Was keine Funktion hat, macht sich auf kleinem Raum entbehrlich: Ein Rasen, auf dem niemand spielt, sitzt oder läuft, kann zum Beispiel durch eine kleine Terrasse ersetzt werden.
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Auch für größere Gärten empfiehlt sich eine wohlüberlegte Pflanzenauswahl. Immergrüne, Laubgehölze, Stauden und Blumenzwiebeln - der Garten bietet immer wieder neue Eindrücke.
Azubi
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Re: Tipps und Tricks für Problem-Gärten

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Gepostet: 28.10.2014 - 13:12 Uhr  ·  #2
Hi Frank,
tolle Auflistung an Tipps und Tricks zur Gartenverschönerung, danke!
Ich habe mal eine ungewöhnlichere Anfrage; ungewöhnlich deshalb, weil ich nicht so viel darüber hier gelesen habe bislang. Ich habe dieses Jahr im Frühling oder späten Frühjahr feststellen müssen, dass die ein oder andere braune Stelle dieses Jahr nicht verschwinden würde; so kam es dann auch Ich habe es dieses Jahr noch nicht ausprobiert, aber hatte drüber nachgedacht mal Rasenfarbe zu benutzen um wenigstens optisch den Garten, bzw Rasen ganz in grün zu haben. Ich habe da solche Produkte gefunden:
die ist zwar jetz in weiß und ich glaueb eher für Sportplätze, aber wollte fragen, ob das einen UNterschied macht für den Garten? Also ob man da ganz genau aufpassen muss wegen bestimmten Stoffen, die drin sein könnten? Oder ob es große qualitative Unterschiede gibt?
Ich muss ja auch zugeben, dass ich die Idee schon ein wenig zweifelhaft finde, aber ich habe mich dieses Jahr einfach echt geärgert, weil ich so viel Zeit wie noch nie in die Pflege gesteckt habe und dann gerne einfach mal zumind optisch den Erfolg geseheh hätte (auch wenn es ja etw geschummelt wäre ).
Also, wenn du dich da auskennst oder es für eine Schnapsidee hälst, würde ich mich freuen, wenn du da was zu sagen könntest.. Danke!

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Azubi
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Re: Tipps und Tricks für Problem-Gärten

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Gepostet: 23.04.2015 - 10:27 Uhr  ·  #3
Was ain meinen Augen ebenfalls berücksichtigt werden sollte: Welche Pflanzen kommen in welcher Beet-Formation optisch am besten zur Geltung. Hat man dann erst einmal eine Auswahl getroffen, gilt es die Bodenbeschaffenheit zu berücksichtigen, sprich: Wächst das , was man gewählt hat dort auch optimal. Falls nicht, werden ander Pflanzen nötig, die dann wiederum in einer anderen Beetgeometrie unter Umständen viel besser aussehen.
Azubi
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Re: Tipps und Tricks für Problem-Gärten

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Gepostet: 27.08.2015 - 15:39 Uhr  ·  #4
Frank, es ist schon toll, was Du so an Fachwissen gesammelt hast.
Das habe ich beim Stöbern hier festgestellt.

Durch Deine Anregung hier hab ich mich inspiriert. Werde die Aufgabe der Gartenumstaltung nun in meinen "verspäteten" Sommerferien angehen.
Leider ists bei uns soooo trocken!!
Azubi
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Re: Tipps und Tricks für Problem-Gärten

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Gepostet: 09.01.2017 - 17:02 Uhr  ·  #5
Hallo!
Mein Name ist Amelie und ich stöbere auch sehr gerne im Internet um immer wieder mal neue Tipps und Tricks für meinen Garten zu finden. Beim letzten Stöbern bin ich auf diese Seite ... gestossen. Jetzt habe ich seit einigen Wochen eine wunderschöne Natursteinmauer in meinem Garten. Vielleicht finde ich dort ja noch paar Anregungen was ich jetzt mit meiner Natursteinmauer alles machen könnte.

liebe Grüße Amelie

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