Kirschbaumrinde reißt

 
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Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 08.01.2017 - 20:11 Uhr  ·  #1
Hallo,

im letzten Jahr übernahmen wir einen Garten mit einem etwas älteren großen Süsskirschbaum.
Letzten Monat viel mir das auf...


Das Bild hier sollte eigentlich längs sein.


Diese Wunde befindet sich in einer Astgabelung.


Der Stamm erscheint mir auch irgendwie komisch unförmig...


und hat auch Einrisse.

Geht der Baum gerade ein??? Bitte, kann mir hier jemand helfen, denn ich würde in eigentlich gerne, natürlich nur wenn es möglich ist, erhalten!
Was muss ich tun?
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 09.01.2017 - 15:46 Uhr  ·  #2
Hallo Iriri,
das sieht so aus, als ob die Unterlage viel zu kräftig ist und sich der Saft staut. Wurde eventuell die Krone beschnitten?

Gummifluss kann diverse Auslöser haben. Konkret kann ich aber auf den Fotos nichts erkennen.
http://www.hausgarten.net/obst…nobst.html
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 09.01.2017 - 20:13 Uhr  ·  #3
der dickere stamm, das ist die veredlungsunterlage. ich vermute, dass die aufgepfropfte sorte etwas schwachswüchsig ist, oder schon durch den harzfluss etwas geschwächt.
der harzfuss in der astgabel lässt vermuten, dass der baum keine allzugrosse lebenserwartung mehr hat. einige jahre sicher noch, aber er wird hier einen immer grösseren schwachpunkt bekommen. die ursache ist nicht mit sicherheit festzulegen, möglicherweise mal eine überlastung an der steilen astgabel ( durch starkwind )und damit eine verletzung?!?!?
auch ist an dieser stelle eine behandlung so gut wie ausgeschlossen, da es dabei nur zu einer noch größeren wunde kommen würde.

genieße die früchte, solange es dem baum noch gut geht . mfg. Roland

https://www.gartenfreunde.de/g…steinobst/
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 10.01.2017 - 09:12 Uhr  ·  #4
Er wurde letzten Sommer beschnitten, das würde dann die Wachstumsrisse erklären. Eigentlich waren wir vorsichtig und haben bei weitem nicht so radikal beschnitten wie ursprünglich geplant, deshalb wundert es mich, wenn er deshalb diese Symptome oder Wunden aufzeigt.
Ich habe mir auch schon gedacht, dass dies schon sein Ende bedeuten wird.
Diesen Sommer wollten wir eigentlich noch mehr abschneiden, da er die letzten Jahre doch sehr vernachlässigt wurde.
Das würde ihn dann noch mehr schwächen oder?
Oh man, könnte ich ihn nicht noch retten, wenn ich den Ast, der an der Wunde abgeht abschneide und die Wunde versuche bestmöglich zu versorgen?

Nachtrag:
Ich habe es mir nochmal angeguckt, die Betroffene Astgabelung ist doch zu tief. Durch das Abschneiden würde der Baum extrem einseitig belastet.

Da bleibt dann wohl zu hoffen und die letzten Kirschen zu genießen.
Vielen Dank für eure Hilfe.
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 12.01.2017 - 17:49 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von iriri

Oh man, könnte ich ihn nicht noch retten, wenn ich den Ast, der an der Wunde abgeht abschneide und die Wunde versuche bestmöglich zu versorgen?


Wundenversorgung ist leider bei Bäumen eher kontraproduktiv. Wenn sollte man maximal den lebenden Gewebering einstreichen und keinesfalls den Holzkörper. Drunter wachsen die holzzerstörenden Pilze umso besser im feuchten Milieu.

Er wird schon noch ne Weile aushalten. Alles Gute!
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 16.01.2017 - 14:55 Uhr  ·  #6
Moin,

wenn ich so durch die Gärten gehe, sehe ich oft Kirschbäume, die in ihrem bisherigen Leben schlecht geschnitten wurden. Um etwas dazu sagen zu können, ob es eurem auch so ergangen ist, müsste man die ganze Krone sehen. Ich kann es mir aber vorstellen. Das hat ihre ohnehin schon nicht lange Lebenserwartung nochmal verringert. Kirschen werden, wenn alles gut geht, gerade mal 80 bis 120 Jahre alt. Durch unsachgemäßen Schnitt vergreisen sie aber sehr schnell und jeder weitere stärkere Schnitt schwächt sie nochmals.

Die Unterlage hat Roland ja schon erwähnt. Da wurde bei der Veredlung nicht gut aufeinander abgestimmt.

Um den Baum noch etwas länger zu erhalten, solltet ihr zukünftig nur noch einen leichten Auslichtungsschnitt anbringen. Das bedeutet, nur noch dünnere Äste, die steil nach oben, steil nach unten oder kreuz und quer wachsen sowie aneinander scheuern können, zu entfernen. Eventuell solltet ihr auch noch das "Gerümpel", das unten um den Baum herumsteht, aufräumen und den Boden vorsichtig lockern sowie jährlich mit einer leichten Schicht Kompost bedecken, ohne jedoch den Stamm einzuschütten.
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Re: Kirschbaumrinde reißt

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Gepostet: 17.01.2017 - 16:38 Uhr  ·  #7
Hallo,

so sieht er momentan aus.



Ja, die schmuddel-Ecke haben wir letztes Jahr nicht geschafft zu beseitigen, ich habe aber gesehen, das zwischen den Platten die dort lagern eine Hasel wächst. Diese wurde die letzten Jahre nur Bodennah abgeschnitten. Die da raus zu bekommen wird wohl schwierig werden, ich meine, ohne die Kirschbaumwurzeln zu beschädigen.
Oh man, hätte nicht gedacht, dass der Baum so viel Aufmerksamkeit braucht.
Wir haben uns so sehr über diesen Baum gefreut und nachdem im letzten Jahr keine einzige Kirsche von Würmern verschont wurde, jetzt das...
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