Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

 
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 07.12.2012 - 12:17 Uhr  ·  #91
Hallo

der Thread ist schon älter, aber Grundsätzliches zu Hydrokultur und Co bleibt ja aktuell. Bin auch ein Fan von Hydrokultur, Seramis benutze ich eher als Substratbeigabe.

Ein paar Dinge, die mir beim Lesen des Threads aufgefallen sind und ich noch in die Diskussion bringen möchte:

Beim Umstellen von Erde auf Hydro kommt es, wie erwähnt, auf das Alter der Pflanze an, ist auch irgendwie logisch (einen alten Baum verpflanzt man nicht). Genauso, oder fast noch mehr kommt es auf die Pflanzenart an, die meisten Aronstabgeächse sind zB. recht einfach, eine Kentiapalme schwierig.
Im Prinzip hat man bei Pflanzen, die gut im Wasserglas wurzeln, auch gute Chancen bei der Umstellung auf Hydrokultur. Ich stelle immer wieder Pflanzen auf Hydro um, mittlerweile zwangsweise, da das Sortiment an Hydropflanzen schwindet.

Gar nicht angesprochen wurde, daß eine Pflanze in Hydrokultur, da sie direkt mit der Nährlösung in Kontakt kommt, zwangsweise stärker betroffen ist von zu starker Düngerkonzentration, kaltem Gießwasser, sowie auch einem fußkalten Standort. Hier fehlt die Puffer- und 'Isolationswirkung' der Erde. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, man sollte es nur beachten.

Auch beachten sollte man daß es Ionenaustauschdünger für weiches und für hartes Gießwasser gibt, Kalk ist immer in den Negativschlagzeilen, aber de facto ein wichtiger Nährstoff.

Wie oben angesprochen, ist mittlerweile das Sortiment an Pflanzen, aber auch Zubehör aus den Regalen der Baumärkte, Gartencenter und Gärtnereien fast verschwunden. Hydrogärtnereien setzen fast ausschließlich auf Bürobegrünung und Pflege. Leider, wie ich finde.
Der Erfolg war jahrelang auch durch Monopolstellung und Patentfragen und auch fragwürdige Firmenpolitik geprägt. Wenn ich mir heute die Webseite von Luwasa, DEM Spezialisten in Hydrokultur, ansehe, eine halbfertige Bausatz-Fertig-Page, noch teilweise mit Bausatz-Text, muss ich mich schon fragen, ob einige Menschen dort die letzten zehn Jahre einfach nur geschlafen haben. Früher mal gab es Hochglänzprospekte von dem Sortiment und Bepflanzungen. Vielleicht sollten sie mal jemanden von der Marketing-Abteilung von Lechuza anwerben...

Kulturtöpfe und anderes Material findet man aber dennoch im Netz, vielleicht gibt es ja noch genug private Hydro-Anhänger, die ein endgültiges 'Aussterben' zu verhindern wissen.

CL
Azubi
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Seramis ist keine Hydrokultur

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Gepostet: 10.12.2012 - 11:25 Uhr  ·  #92
Hydrokultur ist u.a. in den FLL-Richtlinien für Raumbegrünung definiert!
3 Zonen kennzeichnen die Hydrokultur: unteres Drittel — Nährlösung, 2. Drittel — Feuchte Zone - Zone mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit, oberes drittel — Trockenzone - über die die Pflanze atmen kann, muss! Das Substrat ist anorganisch, auch, besonders im Wurzelbereich!
Seramis ist speichert die gasammte Nährlösung, jeder zusätzliche Tropfen Nährlösung oder Wasser führt direkt zu Fäulnissprozessen.
Wenn man Seramis nutzen will, muss man unbedingt das Speichervolumen des Granulates auslitern, sonst geht es schief!!!
Probleamtisch sind auch die Feuchte-Fühler auf "Verdunstungsbasis", die für tsichgefäße in der regel angeboten werden. Super funktioniert Seramsi mit elektronischen Fühlern, denn die Kapilarität ist hervorragend.
Pflanzenkönig*in
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Re: Seramis ist keine Hydrokultur

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Gepostet: 11.12.2012 - 07:07 Uhr  ·  #93
Zitat geschrieben von JoGa-DGHK
...
Wenn man Seramis nutzen will, muss man unbedingt das Speichervolumen des Granulates auslitern, sonst geht es schief!!!

und was heisst das auf deutsch?
bzw. wie funktioniert das?
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.12.2012 - 13:16 Uhr  ·  #94
Naja, du nimmst bspw. 1l Seramis und guckst, wie viele Liter Wasser es aufnehmen kann. Das kannst du zB. machen, in dem du das Seramis in ein Sieb gibst, das über eine Schüssel mit einer bestimmten Menge Wasser hängt. Dann lässt du es das Wasser aufsaugen und schaust dann am Ende, wie viel Wasser übrig ist. Das ziehst du von der Ursprungsmenge ab und dann weißt du, wie viel Wasser das Seramis speichert.
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 11.12.2012 - 13:33 Uhr  ·  #95
aaah ... okay
(ich giess dann trotzdem weiter wie bisher - nach Gefühl - hab Seramis ja eigentlich nur zur Stecki-Bewurzelung und eine Grünlilie zum vergleichen drin - und sonst eben nur als Beigabe)
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 21.04.2014 - 05:32 Uhr  ·  #96
Mir war eben aufgefallen, dass ich in den letzten Tagen vermehrt den Unterschied erklären musste, bzw. drauf aufmerksam machen, dass es sich gar nicht um Hydrokultur sondern um Seramis handelt.
Jetzt kann man in solchen Fällen einfach hierher verweisen.



Und der Moderation ist der Werbelink in der Signatur auf gefallen bitte raus nehmen
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 13.09.2014 - 21:11 Uhr  ·  #97
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 13.09.2014 - 21:18 Uhr  ·  #98
@Romajuk - genau das ist Sinn und Zweck dieses Threads, wenn du einmal von vorn liest
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 16.11.2016 - 15:44 Uhr  ·  #99
Es wird immer von Blähton geschrieben.

Hydrokulturen hat meine Mutter früher ganz ohne spezielle harze in normeln, gesammelten Kieslsteinen gehalten.


Mag sein dass der teuer Schnickschnack heute die Kultur einfacher macht. Aber nötig ist es nicht.
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 05.05.2018 - 12:31 Uhr  ·  #100
Also benötigt man für Hydrokultur dann auch einen speziellen Dünger? Wenn ja wo bekommt man so einen?
Und wie heißen diese
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 06.05.2018 - 15:17 Uhr  ·  #101
Es gibt Flüssigdünger für Hydrokultur und Zimmerpflanzen in Erde (teils mit unterschiedlicher Dosierung).
Flüssigdünger für 'normale' Zimmerpflanzen sollte für Hydro nicht angewandt werden, wenn dieser organische Bestandteile hat.

Des Weiteren gibt es Ionenaustausch-Dünger speziell für Hydrokultur, welcher als langzeit-/Depotdünger fungiert.

Einfach mal Hydrodünger und Lewatit googeln.
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 08.05.2018 - 11:20 Uhr  ·  #102
Weist du zufällig auch, wieso kein organischer Bestandteil im Dünger vorhanden sein darf?
Pflanzendoktor*in
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 08.05.2018 - 11:33 Uhr  ·  #103
Azubi
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 08.05.2018 - 19:43 Uhr  ·  #104
Danke
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Re: Seramis vs. Hydrokultur – Wo liegt der Unterschied?

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Gepostet: 10.01.2019 - 20:09 Uhr  ·  #105
Ich bin jetzt wiedermal auf dieses Thema gestoßen und muss sagen: tolle Erklärung der Unterschiede ganz zu Anfang. Ich habe indessen die verschiedenen Systeme ausprobiert und festgestellt, dass sich meine Dracaena aubryana, Sansevieria trifasciata var. laurentii und das Spathiphyllium besonders wohl in Hydro fühlen. Wobei der Wasserverbrauch sehr unterschiedlich ist. Das Einblatt ist dabei der "Säufer". Ich nehme dabei allerdings kein Tongranulat, sondern abgekochte kleine Kieselsteine. Gedüngt wird erst wieder ab März mit flüssigen Hydrodünger, jetzt stehen sie nur im Wasser.
Ich finde dies recht praktisch und auch nicht teuer.
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