Keine Ahnung, ob das hier "off topic" ist oder nicht:
Ich habe in diesem Semester im Zuge meiner Bachelor-Arbeit einen Jungforst unter meinen Fittichen. (Keinen Wald, aber eben Forst)
Es ist ganz interessant, deshalb habe ich mir dieses Thema auch ausgesucht.
Der Forst steht auf einer Hanglage, es sind Eichen dort gepflanzt worden. Auf einem Stück, einem etwa 10-15m breiten Streifen, haben es die Eichen nicht vertragen und sind dort eingegangen. Meine Forschungsfrage ist nun, woran das liegt. Bisher unternommene Untersuchungen von Bodenproben sagten nur aus, dass der pH-Wert gut für Bäume ist und dass die Krümelstruktur so weit auch akzeptabel ist (Sandboden). Eine "heiße Spur" gibt's noch nicht. Aber die Vermutung, dass vorhandenes (oder eben nicht vorhandenes) Wasser und Nährstoffgehalt Ausschlussfaktoren sein könnten. Wegen der Nährstoffe insbesondere, weil der Standort ein ehemaliger Ackerboden ist. Mein betreuender Dozent nannte auch die vorkommende Pflanzengesellschaft als ein Indiz dafür, ob der Boden bereit sein kann, dass dort Wald wächst. Denn bevor irgendwo Bäume siedeln, wachsen zunächst andere Pflanzen auf dem Fleck Erde und zeigen dann an, ob Bäume dort wachsen können (Stichwort "Vorwaldarten").
Ich finde das Thema sehr interessant, ich habe durch mein Praktikum in einer Baumschule und im Straßen-und Grünflächenamt in Berlin im Bereich Baumkontrolle einen guten Draht zu Bäumen und allem, was mit ihnen in Zusammenhang steht. Auch das Themenfeld, inwiefern sich Bäume und Boden (bzw. Bodeneigenschaften) möglicherweise gegenseitig beeinflussen können, finde ich sehr spannend.
Ich habe zwar Landschaftsarchitektur studiert, aber vielleicht geh ich später auch Richtung Forschung. Es gibt sicher auch noch viel mehr zu wissen oder herauszufinden. Das Leben ist zu kurz, um mit dem Lernen einfach aufzuhören.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob die Lösung für das Problem der Eichen in dem Jungforst finden kann.
Besucht hatte ich die Eichen im letzten Jahr bereits, die optimal gewachsenen machten auch einen guten Eindruck. Ich könnte mir das auch sehr gut vorstellen, wenn der Forst wie ein richtiger Wald später erscheint.
lg
Henrike