Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

 
Azubi
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Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 11:12 Uhr  ·  #1
Hallo Ihr Lieben,

wir haben gestern eine Ecke unseres neuen Gartens vom dorthin 'entsorgten' Muell der Vorbesitzer befreit und wollen kuenftig dort den ebenfall uebernommenen Kunststoffkomposter aufstellen.
Der Eingang zur Kompostecke soll zwischen dem Geraeteschuppen und dem Holunder liegen.
Gerne wuerde ich das Fleckchen rundherum als 'wilde Ecke' beibehalten, sprich die dort angesiedelten Pflanzen so belassen, einen kleinen, offen herumliegenden Komposthaufen ebenfalls (soll nicht als Kompost verwendet werden, darf dann einfach so vor sich hin verrotten), und mit ein paar herumliegenden Steinen vielleicht zusaetzliche Lebensraeume schaffen.

Es geht mir nicht darum, die Muehe zu scheuen, Arbeit in diese Ecke zu investieren!

Identifizieren konnte ich in dieser Ecke bisher Brennnesseln, Storchenschnabel und Kriechenden Hahnenfuss - glaube ich zumindest, habe sicherheitshalber mal Bilder angehaengt. Eine Brom- oder Himbeerranke habe ich auch schon gesichtet, allerdings bestmoeglich entfernt, weil die mir dort einfach zu viel Platz nehmen wuerde.

So, und jetzt meine Frage an Euch: ist das eine totale Schnapsidee?
Versaue ich mir dadurch meinen Kompost, weil das ganze 'Unkraut' unweigerlich eindringen wird?
Gibt es einen Weg, den Kompost zu schuetzen? Wurzelsperre? Filter an den Belueftungsoeffnungen? Unkrautvlies?
Ein Gitter auf dem Boden unter dem Kompost, um ggf. Bewohner dieser Ecke fernzuhalten?
Erkennt oder erahnt Ihr auf den Bildern vielleicht ein anderes Gewaechs, das unbedingt entfernt werden sollte?

Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Antworten!

Viele liebe Gruesse;
Bimml
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Der Eingang
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Das Schlachtfeld ;)
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Brennnesseln und ein paar Steine
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Ist da fuer Euch sonst noch was erkennbar?
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Kriechender Hahnenfuss, Storchenschnabel, bluehende Brennnesseln - oder?
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Kriechender Hahnenfuss?
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Storchenschnabel?
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Bluehende Brennnessel?
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 12:42 Uhr  ·  #2
Deine blühende Brennnessel ist eine Taubnessel. Harmlos, gute Kaninchenfutter.

Ich würde den Holunder auch entfernen, wenn du nicht die Absicht hast, in eine paar Jahren einen Riesenbusch zu haben und viel Holundersaft zu machen.

Nochmal zum verstehen: Der Kompost für die Beete soll nur durch den Schnellkomposter kommen?
Azubi
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 13:18 Uhr  ·  #3
Taubnessel!
Oh weia, ich bin echt ganz schoen 'gartendoof'

Genau, der Kunststoffkomposter soll der einzige Komposter im Garten sein. Falls das Volumen nicht reicht, um unser Gruenzeug unterzubringen, ist ja genuegend Platz fuer einen zweiten oder gar dritten vorhanden. Befasse mich auch grade mit dem Thema 'Wurmkisten', vielleicht versuchen wir auch sowas.

Wieso fragst Du, hast Du Bedenken, dass wir zu viele Gruenabfaelle fuer die kleine Kiste haben koennten, oder denkst Du, dass der Kompost, der dort entsteht, nicht reicht?
Oooder hast Du einen ganz anderen Ansatz?

Der liebe Holunder, ja, kaum 2 Meter daneben steht noch so ein Exemplar.. Der macht die Kompostecke so schoen blickdicht, wir hatten aber auch schon Bedenken deswegen.

Liebe Gruesse;
Bimml
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 13:49 Uhr  ·  #4
hallo,

eigentlich ist das keine schlechte idee, nur nicht alles darauf werfen, Krautiges kommt auf den richtigen Kompost, Verholztes schnittgut auf den"wilden Kompost". Samentragendes, falls du nicht den Garten voll wilst, solltest du in den Müll werfen. dabei tue ich mich auch schwer, Pflanzenmaterial in den Müll gehört sich eigentlich nicht.

Dabei mußt du jedoch bedenken, dass der "Wilde KOmpost" nur langsam verrottet und das über Jahre hinweg bestand hat.
zuden ist so ein Todholzhaufen ein schöner lebensraum für Schnegel (die sehen aus wie die Nacktschnecke ist aber keine. Schnegel fressen deren gelege und totes Pflanzenmaterial. Die gehen selten an jungpflanzen) Igel usw. ich habe auch so etwas, das ich dann alle 3-5 jahre mal danach schaue und das verrottete raushole. in diesem Haufen wäscht bei mir noch Linguster darin und mein Hopfen der direkt nebendran sitzt überwuchert den haufen.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 14:48 Uhr  ·  #5
Bimml, ich befürchte gerade für die Anfangsjahre soviel kompostierbares Material, dass du den "Kleinen" ratzfatz voll hast.

Wie ich gestern in deinem anderen Thread schon schrieb zum Thema mögliche Mengen:

Zitat
Und nach meiner Diagnose steht euch noch mehr Arbeit ins Haus: Große Säge, großer Schredder (+ein sehr großes Gestell als Komposter ), um erstmal Licht wieder in den Garten zu bekommen. Nimm dir für den Herbst/Winter ruhig das Stutzen der Thujenhecke vor, auch diese Zwischenhecke würde ich komplett rausreißen. (Im Augenblick dürfen Heckenanlagen nicht komplett gerodet werden wegen der Vogelbrutsaison) Denn sonst kannst du jeglichen Ackerbau vergessen, weil Thujen unheimlich weit ihre Wurzeln in die Beeten hineinstrecken und "Nahrung" suchen. Dann wird es auch was mit dem Rasen/Wiese.
Den ganzen Heckenschnitt wie gesagt gut schreddern, Schnellkomposter oder reifenden Kompost dazwischen streuen, gut ablagern und gelegentlich auflockern und du hast in etwa 4 Jahren wunderbaren Kompost.
Ich weiß, wovon ich rede, denn mein Mann hat nach 20 Jahren auch eine Thujenhecke entfernt, deren Wurzeln sich im Umkreis von 7 Metern fanden! Da wuchs nix mehr drunter.
Mich wundert, dass euer Gartenvorstand dieses Heckenmonster bisher (jaja, du bist erst neu dabei) so duldet.
Wir haben auch einen vergleichsweise liberalen Vorstand, aber solange die Hecken Aussenzäune ersetzen, ist alles im grünen Bereich.


Daher soviele Kompostecken anlegen wie möglich.

Sehr großes Holzstrünke könnten dann in einen Totholzkomposter die Naturecke bilden. Da wuchern deine Brennesseln u.ä. Kräutlein sozusagen durch und wie Amorphophallus schrieb, es finden genügend andere Tierchen Unterschlupf.

Wir haben für samentragende Unkräuter das kleine "Privileg", dass wir solche Dinge unter unsere Aussenhecken direkt packen können. Daher fliegen die nicht in den Kompost. Kleinere Mengen habe ich auch schon mit kochendem Wasser überbrüht, ehe ich sie auf den Kompost gepackt habe.

Zur Lage selbst ... das wäre doch genau neben eurem Häusel/Terrasse?
Da würde ich nie einen Komposter hinstellen, sondern immer möglichst weit entfernt. Richtig angelegt sollte Kompost nie müffeln, aber manchmal sind Komposte ben auch Kreißsäle für Insekten.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 18:10 Uhr  ·  #6
Huhu Amorphophallus,

so hatten wir uns die 'Trennung' vorgestellt.
Der Haufen neben dem eigentlichen Kompost muss ja nicht ins Unendliche wachsen, es gibt ja noch die Moeglichkeit, sowas dann auf dem Bauhof abzuladen, ehe es einem ueber den Kopf waechst.
Wir muessen uns da auch einfach langsam rantasten, glaube ich...

Wegen der Wildkraeuter neben dem 'Nutzkompost' hast Du keine Bedenken?

Huhu Loony Moon,

einen Gartenvorstand gibt es bei uns nicht, was seine Vor- und seine Nachteile hat.
In einem anderen Beitrag hatte ich schon mal erwaehnt, dass diese Hecke, die den Garten quasi zweiteilt, auch als Schallschutz zur sehr nahe gelegenen Bahn dient, daher soll sie erstmal erhalten bleiben. Fuer den Hinweis auf den grossen Thujadurst sind wir sehr dankbar, wir werden eine Zeit lang genau darauf achten, ob sich das bei uns sehr bemerkbar macht, dann werden sie ersetzt. Aber nicht so bald, glaube ich...

Wir haben ein Hochbeet geplant, vielleicht sogar mehrere, das wird wohl eine Kostenfrage, da wir gerne mit Pflanzsteinen arbeiten wollen. Darin koennen diverse Kompostbestandteile unterkommen. Aufstocken wuerden wir dann nach Bedarf.

Die 'wilde Ecke' liegt nicht direkt neben dem Haeuschen, das links im Bild ist der Geraeteschuppen.

Und wegen der Wildkraeuter so direkt neben dem Kompost, hast Du da auch keine Bedenken?

Liebe Gruesse;
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 18:53 Uhr  ·  #7
Hmm, von der Bahn war auf deinem Video aber nichts zu entdecken.
Die Frage ist, wie oft fährt da tatsächlich ein Zug? Und bringt so eine Hecke wirklich den gewünschten Schallschutz?

Ich kann dich wirklich nur warnen, deine Thujawurzeln sind ganz sicher schon im halben Garten zu finden. Zumindest von diesem Mittelteil! Stich doch einfach mit der Grabegabel in etwas Abstand (so etwa 5 Meter und 10 Meter Abstand) mal in die Erde, als wenn du umgraben willst. Wenn sehr viel feines Wurzelwerk drin ist, denk an deine Thuja und du liegst nicht daneben.
Die Wurzeln wirst du auch nicht los, indem du Hochbeete anlegst. Ganz im Gegenteil, die werden auch darein ihre Wurzeln ausstrecken.

Und das Material für deien Hochbeetfüllung kann nicht genug sein.

Mit den Wildkräutern ist das immer so eine Sache. Du kannst praktisch machen was du willst, fliegenden Unkrautsamen entgeht man nie.
Beispiel: Unser Garten liegt wildromantisch an einem Hang mit sehr viel Goldrute ... jaha, ich bin diesbezüglich immer am kontrollieren, damit im Garten keine Goldrute sich breit macht. Genauso kannst du es bei Löwenzahn und Co sehen, sobald die Blüte reift und Samenstände sich gebildet haben, ist es zu spät. Es ist immer die Frage der persönlichen Toleranzgrenzen.
Auf der anderen Seite benötigen viele Insekten gerade diese wilden Kräuterecken, um zu gedeihen. Also stehen bei usn Brennessel und Co da, wo sie mich nicht allzusehr stören. Davon abgesehen, ich habe zwei sehr eifrig mümmelnde Zwergkaninchen, welche Löwenzahn, Taubnessel und fressbares Co. lieben.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 20:15 Uhr  ·  #8
bevor das in euerer allgemeinen DIskussion untergeht:

dein Kriechender Hahnenfuss ist ein Schöllkraut und dazwischen ist noch Klettenlabkraut.
Der Storchschnabel ist einer und zwar das Ruprechtskraut. Gänsedistel sehe ich noch und außerdem ein unblühendes Kräutlein das ich noch nicht zuordnen kann, vielleicht Stachys oder sowas.

Die Samen aller drei werden sich im kompost halten, aber du wirst ja drauf achten dass sie nicht hineinkommen.
Schöllkraut und Storchschnabel werden sich wohl auch aus der Ecke heraus in den Garten auszubreiten versuchen, sind aber leicht zu jäten. Schöllkraut hier und da bis Beginn Blüte sogar ganz hübsch, der Storchschnabel eigentlich auch. Gundelrebe würde noch gut dazu pasen, dann wirds ne hübsche Ecke mit Pflanzen die im Garten nicht zu den wirklichen Problemkräutern gehören.
Vor dem Klettenlabkraut würde ich mich hüten und es immer vor der Blüte, also z. B. jetzt, versuchen zu jäten.
Ein großer Holunder ist übrigens auch was sehr schönes!.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 26.05.2015 - 22:16 Uhr  ·  #9
stellt sich die frage, ob du wirklich alles was in der ersten zeit so anfällt selbst kompostierst, oder ob du nicht gerade große mengen an holz oder sonstigen schnitt zum wertstoffhof bringst. ich würde nicht jede ecke des gartens mit Komposthaufen zupflastern.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 27.05.2015 - 07:42 Uhr  ·  #10
Hmm, bei den vielen Vorhaben (ich sage nur Hochbeet), könnte es sein, dass irgendwann das Material fehlt pokkadis.

Ich würde vorläufig die vorhandene Kompostecke weiternutzen, bis ich soviel Land sehe, dass ich mir um die eigentliche Gestaltung ernsthaft kümmere. Das hat auch den Vorteil, dass bis dahin die verborgenen Schätze entdeckt wurden.
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Re: Wilde Kompostecke - schlechte Idee?

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Gepostet: 27.05.2015 - 14:31 Uhr  ·  #11
Ich finde die Idee mit der wilden Kompostecke sehr gut. Und ich denke, dass durch einen Kunststoffkomposter (mit Deckel, nehme ich an?) auch ein gewisser Schutz gegen einfliegendes Saatgut von Wildkräutern gegeben ist. Außerdem wird es in so einem Kunststoffkomposter so warm, dass ein Teil der Samen auch abstirbt.
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