Verkrautetes Beet - Pappe?!

 
Druidin
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 21.05.2015 - 09:58 Uhr  ·  #16
Zu den anderen Problemen:

ramponierter Rasen -> Jetzt einmal mit einem guten Langzeitdünger (mit Eisen) düngen und regelmäßig mähen und abwarten (bitte mal Fotos einstellen).

undichtes Dach -> Kunstoffplane drüber, gut befestigen, abwarten bis mehr Zeit ist.

unbrauchbarer Kompost -> Was genau bringt euch zu der Ansicht, das er unbrauchbar ist? Macht doch auch mal ein Foto...

schaedlingsbefallener Baum -> Egal, erstmal so lassen, Bäume sterben nicht so schnell an Schädlingen. Bitte auch mal ein Foto von dem Schadbild und den Schädlingen machen.
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 22.05.2015 - 10:17 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von Roadrunner
Kartoffeln wachsen stark und decken den Boden gut ab, so wird den Wildkräutern die Lebensgrundlage entzogen. Ein Jahr Kartoffeln anstatt unansehlichen Pappdeckeln und du hast fast den gleichen Effekt.


Eine der zahlreichen unausrottbaren Fehlmeldungen unter Hobbygärtnern!

Kartoffeln wirken nur indirekt unkrautmindernd, weil sie als Hackfrucht die Gelegenheit zur mechanischen Unkrautbekämfung bieten.
Der Boden kann vor der Bestellung gründlich gelockert werden, nach der Pflanzung wird mehrmals gehackt oder gejätet und bei der Ernte nochmals alles durchsortiert. Dann hast du evtl. nachher weniger Sonstiges im Boden als vorher.
Machst du das alles nicht, wirds ein schönes buntes Beet, da wird am Jahresende keine der Wildpflanzen fehlen.

Das mit der Pappe funktioniert im Prinzip schon, aber nicht flächig mit Anbau auf der Pappe. Du kannst Gemüsepflanzen einen Pappkragen umlegen und diesen dann mit Erde bedecken, damit Wurzelunkräuter nicht von unten durchkommen.
Ich würde die oberste Erdschicht auch nicht entsorgen sondern einen eigenen Kompost damit anlegen, sie vorher evtl. irgendwo ausbreiten und durchtrocknen lassen wegen enthaltener Rhizome sogenannter Wurzelunkräuter. Ober ist es bei euch kein Problem einfach mal so neue Erde anfahren zu lassen? Meist bekommt man da ein Zeug das deutlich schlechter ist als der eigene Oberboden.
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 22.05.2015 - 11:24 Uhr  ·  #18
Hallo,

oder mache es wie ich, siehe hier.

Pferdebesitzer oder Pferdehöfe sind froh, wenn die ihre Kake loserden.

und schön dick abdecken, da geht dann nichts mehr mit wildkräuter.

noch ein link ausführlicher pferdeaepfel-als-duenger-fuer-gemuese-starkzehrer-t101807.html

das ganze sieht dann so aus
DSCN0980.JPG
DSCN0980.JPG (124.66 KB)
DSCN0980.JPG
Links mit miste, Rechts davon ist schon vom letzten Jahr verrottet
DSCN0982.JPG
DSCN0982.JPG (128.35 KB)
DSCN0982.JPG
meine Tomaten in der miste, absolut unkrautfrei. dahinter Erdbeeren
Azubi
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 24.05.2015 - 10:47 Uhr  ·  #19
Hallo Ihr Lieben,

Mensch, danke fuer die vielen Tipps bisher!
Leider ist unsere Zeit momentan sehr, sehr knapp, daher erst die spaete Rueckmeldung unsererseits.

Roadrunner, das grenzt ja schon fast an eine Gebrauchsanleitung fuer den Garten - was Du Dir fuer eine Muehe machst! Danke
Zu den einzelnen Punkten:
Den Rasen habe ich tatsaechlich erst mal gemaeht, mit der hoechsten Einstellung des Maehers. Dann habe ich an einer Flaeche mal probeweise von Hand vertikutiert - Holla! Da kam ganz schoen was raus.
Mit 'gekauftem' Duenger moechte ich eigentlich moeglichst wenig hantieren, zumindest ist das mein aktueller, naiver Standpunkt. Moechte eben alles moeglichst natuerlich halten. Selbstverstaendlich werde ich da auch Kompromisse eingehen muessen, aber dazu brauche ich erst mal etwas mehr Wissen und Erfahrung.

Mein Plan fuer den Rasen sieht also aktuell so aus:
- nochmal maehen (kuerzer)
- alles vertikutieren
- Grassamen nahsaeen (v.a. an den ganz kahlen Stellen)
- an den frisch ausgesaeten Stellen etwas Erde mit Kompost verstreuen
- giessen, giessen, giessen
- erst wieder maehen, wenn die neuen Halme 8 bis 10 cm lang sind

Scheitert im Moment nur leider daran, dass der uebernommene Maeher stumpf ist, und mir kleine Pinselhalme hinterlaesst
Kommende Woche zieht ein anderer Maeher bei uns ein, dann bin ich allerdings eine Zeit lang beruflich unterwegs. Verhext.

Das Dach hat bereits vom Vorpaechter eine Plane aufgelegt bekommen, scheint auch im Moment dicht zu sein.

Der Kompost: dabei bin ich mir sehr, sehr sicher, dass dort auch diverse Wildkraeuter entsorgt wurden, die ich ungern wieder quer im Garten verteilen wollte. Ausserdem sah er an einer Stelle schimmlig aus, das ist mir alles nicht so koscher...

Den Baum wollte ich auch erst mal aussen vor lassen, der lebt wahrscheinlich nicht erst seit gestern mit seinem Befall, da wird er mir die paar Tage hoffentlich nicht krumm nehmen

Lapismuc, was Du wegen der Uebernahme der Vegetation sagst ist voellig richtig. Es wird auf jeden Fall bald viele Bilder in einem dazu passenden Thread geben, mit der bitte um Bestimmung der Pflanzen.
Einen Kandidaten habe ich schon entlarven koennen: die Quecke. Welch Freude.

Floris, einfach mal eben neuen Boden kommen lassen ist leider nicht drin. Aber wir werden erst mal sehen, was man mit dem dortigen so anfangen kann. Haben gestern mit einem Gartennachbarn gesprochen, er meinte, dass unter ca. 30 cm Erde schon der blanke Kies laege - spaeter gleich mal an einer der kahlen Rasenstellen probebuddeln...

Amorphophallus, wir kennen sogar Pferdebesitzer.. hm-hm-hm... Unsere Hunde fressen auch wahnsinnig gern Pferdeaepfel, das wird ein Spass
Der Ansatz gefaellt mir, vielleicht in Kombination mit den Kartoffeln? Oder schliesst sich das gegenseitig aus?
Danke fuer den Tipp!

Wir werden schnellstmoeglich einen kleinen Vorstellungsthread starten, in dem auch Bilder vom aktuellen Status zu sehen sein werden.

Und jetzt ab in den Garten!

Viele liebe Gruesse;
Bimml

Hier stellen wir den Garten kurz vor:

gartenrundgang-t102234.html
Obergärtner*in
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 24.05.2015 - 13:44 Uhr  ·  #20
Hallo Bimel

Kartoffel habe ich noch nie angebaut in der miste, da ich jedoch im Keller einen halben Sack voll ca 6kg vergessene Kartoffel, die gut angekeimt waren gefunden habe, ist dies auch mein erster versuch. Entweder es funzt oder nicht.

Dein Garten schaut aber gar nicht so verunkrautet aus, da gibt es schlimmere. nur was mich sehr stört, sind die Koniferen oder Lebensbaüme mitten im Grundstück.

ansonsten kann man daraus einen schönen Garten gestalten. Das aufräumen braucht seine Zeit, und auch für die gestaltung.
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 24.05.2015 - 20:18 Uhr  ·  #21
Hallo Bimml,

das Video ist natürlich sehr aufschlußreich. Vielen Dank dafür.
Und nach meiner Diagnose steht euch noch mehr Arbeit ins Haus: Große Säge, großer Schredder (+ein sehr großes Gestell als Komposter ), um erstmal Licht wieder in den Garten zu bekommen. Nimm dir für den Herbst/Winter ruhig das Stutzen der Thujenhecke vor, auch diese Zwischenhecke würde ich komplett rausreißen. (Im Augenblick dürfen Heckenanlagen nicht komplett gerodet werden wegen der Vogelbrutsaison) Denn sonst kannst du jeglichen Ackerbau vergessen, weil Thujen unheimlich weit ihre Wurzeln in die Beeten hineinstrecken und "Nahrung" suchen. Dann wird es auch was mit dem Rasen/Wiese.
Den ganzen Heckenschnitt wie gesagt gut schreddern, Schnellkomposter oder reifenden Kompost dazwischen streuen, gut ablagern und gelegentlich auflockern und du hast in etwa 4 Jahren wunderbaren Kompost.
Ich weiß, wovon ich rede, denn mein Mann hat nach 20 Jahren auch eine Thujenhecke entfernt, deren Wurzeln sich im Umkreis von 7 Metern fanden! Da wuchs nix mehr drunter.
Mich wundert, dass euer Gartenvorstand dieses Heckenmonster bisher (jaja, du bist erst neu dabei) so duldet.
Wir haben auch einen vergleichsweise liberalen Vorstand, aber solange die Hecken Aussenzäune ersetzen, ist alles im grünen Bereich.

Ansonsten sehe ich sehr viel Potential in dem Garten, denn deine Vorgänger haben an vielen Ecken Detailliebe (umzäunter Teich sage ich) bewiesen. Wenn ich das richtig gesehen habe, dann hast du auf jeden Fall eine Pfingstrose und Johannisbeeren im Garten.

Bezüglich schimmelnden Kompost: Stich den mal mit der Grabegabel an, damit Luft herankommt. IdR (ist bei mir jedenfalls so) muss das Zeug ja auch rotten und du verkennst das vielleicht völlig. Wundere dich auch nicht, dass der Haufen im Inneren sehr warm ist! Das ist normal. Wenn du den "Schimmel" in den beiden Schnellkompostern entdeckt hast ... keine Bange, Schimmel ist ja auch nur eine Pilzart, welche zum Verrotten beiträgt.

Macht euch dann im Winter einen detaillierten Plan, was ihr an Arbeit monatlich in den Garten investieren wollt/könnt. Denn nach einer "Grundinstandsetzung" soll ja für euch auch etwas herumkommen.

Viel Erfolg.
Druidin
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Re: Verkrautetes Beet - Pappe?!

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Gepostet: 25.05.2015 - 11:45 Uhr  ·  #22
@der floris
Hm, die unkrautunterdrückende Wirkung von Kartoffelpfanzungen ins Reich des gärtnerischen Seemannsgarns zu verweisen, halte ich für völlig falsch. Auch wenn der durchschnittliche Kleingärten die Wirkungsweise nicht unbedingt richtig erklärt, ist das Ergebnis doch unbestritten.
Kartoffeln haben sicher keine magischen Fähigkeiten, dennoch ist ihr bodendeckender, starker Wuchs ein nicht zu vernachlässigener Faktor. Besonders die lichtkeimenden Unkräuter werden dadurch unterdrückt.
Mit Möhren, Rüben oder Radieschen kannet du so eine Wirkung nicht erzielen.

@Bimml
Gärtnern ohne Düngung wird auf Dauer nicht möglich sein. Wenn du das Gras mähst und das Schnittgut entfernst, entnimmt du die Nährstoffe. Genauso ist es mit der Ernte von Gemüse und Obst. Die musst du wieder ersetzen. Dünger ist kein Gift. Nimm doch biologische Düngestoffe, wenn du mit mineralischen ein Problem hast.

Schimmel auf dem Kompost ist übrigens kein Zeichen dafür, dass der Kompost verdorben ist. Bakterien und Pilze sind neben vielem anderem Getier dafür zuständig, dass der Kompost abgebaut wird. Ich würde den Kompost nicht gleich verwerfen. Setz ihn mal um und sieh ihn dir erstmal an.

Sorry, wenn ich im Moment nur sporadisch antworte, ich bin im Urlaub und habe nicht überall Internet.
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