Moin,
leider sind die Empfehlungen von zabka nicht mehr auf dem neuesten Stand. In Versuchen wurde festgestellt, daß der Wundverschluß das Schlechteste ist, was man nach einem Schnitt machen kann. Noch schlimmer ist Wundverschluß nach Winterschnitt.
Am Besten ist es, den Baum jetzt im Frühsommer zu schneiden und die Wunden nicht zu verschließen.
Bis auf die Empfehlung mit dem Wundverschluß, kannst Du dich
auf dieser Seite über die Grundlagen informieren. Dort werden diese recht gut beschreiben. Da Weißdorn und Apfel sehr nah verwandt sind, kannst Du die Pflanze genau so schneiden wie einen Obstbaum.
Dann solltest Du dich noch über die "Saftwaage" informieren. Die ist sehr wichtig für den Schnitt. Die von Dir angezeigten Schnittstellen würden aus dem Baum einen seelenlosen Reisigbesen machen. Die spätere Form sollte eher einer breit-kugeligen Pyramide ähneln, also unten breiter als oben.
Hier noch ein paar Hinweise für die richtige Technik:
- Kronenform siehe oben;
- entfernt werden Äste/Zweige, die steil aufrecht, nach innen oder abwärts wachsen und auch die, die sich scheuern könnten (immer den entfernen, der für die spätere Krone unbrauchbar ist);
- nie einen Ast irgendwo mittig durchsägen, es sollte immer ein Seitenzweig eine neue Spitze darstellen können, dann gibts weniger Wassertriebe;
- Äste werden am Ansatz so abgeschnitten, daß die Schnittfläche so klein wie möglich ist, es sollte aber ein kleiner Zapfen von ca. 2 - 3 mm Länge stehen bleiben, auf keinen Fall länger ("Huthaken");
- die einzeln Ast-Etagen sollten ungefähr auf einer Höhe abgeschnitten werden -> "Saftwaage".
Mehr fällt mir gerade nicht ein. Es ist für einen ungeübten jedenfalls sehr schwer, aus so einem Baum wieder etwas Vernünftiges mit Zukunft zu machen.
Übrigens sollte der sägende Mensch bei solchen Ästen sehr ausdauernd und kräftig sein, denn die Arbeit mit einer Handsäge im Baum ist seeeehr anstrengend!
Viel Glück