Einen wunderschönen Tag an alle,

Man setzt sich ja immer mal wieder mit dem Thema Photoperiodismus auseinander und das Grundprinzip ist auch schnell verstanden.
Ich frage mich jedoch immer wieder: "Woher weiß ich jetzt ob diese oder jene Pflanze photoperiodisch ist oder nicht?"

Ich bin noch recht unerfahren, jedoch gehe ich davon aus, dass beispielsweise die meisten Paprika- und Tomatensorten tagneutral sind, denn sonst müsste man diese ja nicht schon so früh im Jahr aussähen, richtig?

mfg,
Sammy

Ich gehe mal immer noch davon aus, dass der Großteil von dem Gemüse, was wir im Frühling aussähen (bspw. Tomate, Paprika,...) nicht photoperiodisch ist.
Lohnt es sich denn noch Tomaten oder Paprika erst Anfang April auszusähen?
Oder reifen die dann nicht mehr aus?

Ich baue Gemüse eher aus biologischen und nachhaltigen Aspekten an - also viel mehr um eine Vielfalt aufrecht zu erhalten und eventuell auch eigene Samen oder Sorten zu züchten und nicht nur, um am Ende des Jahres einen Keller voll frischem Gemüse zu haben.
Das heißt ich würde gerne ausschließlich auf samenfestes Saatgut zurückgreifen und nicht irgendwelche F1-Hybride anbauen, um einmalig viel ernten zu können.
Solche Eigenschaften, wie Du sie beschreibst (bspw. schnelle Blüte, Resistenzen) hören sich für mich eher nach F1-Hybriden an.

Zu der Paprika:
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen dieses Jahr anzufangen, eine Gemüsepaprika mit einer Chili zu kreuzen, um eine Paprika mit minimalem Chiligeschmack zu erhalten.
Das würde ich eigentlich ungern mit gekauften, vorgezogenen Paprikas/Chilis machen.

Nein, das ist Quatsch, gerade beim Gemüse gibt es sehr viele reinerbige Sorten mit vielfältigen Eigenschaften.
Einige neuere sind zwar F1-Hybriden, aber es wird schon viel länger Gemüse angebaut und gezüchtet, als es überhaupt Erkenntnisse über die F1-Hybriden gibt. Deshalb gibt es auch im Handel noch sehr viele reinerbige Sorten. Auf den Saattüten steht das aber immer eindeutig drauf. Besonders bei den Tomaten und Chilis findest du reichlich Sorten mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Du kannst dich auch nach Sorten umsehen, die in deiner Gegend angebaut werden, sie sind oft besonders gut an das Klima angepasst. Es ist eben wichtig, das man sich gut über die Sorten informiert. Eine italienische Fleischtomate mit langer Reifezeit wird in unseren kürzeren, kühleren Sommern möglicherweise nichts werden, eine sibirische Paprikasorte oder eine Tomate aus den Anden, die an kälteres Klima gewöhnt ist, sicher schon.

Wenn du das Saatgut später selbst gewinnen und erneut nutzen willst, gibt es aber einiges zu beachten um es rein zu halten. Da solltest du dir ein gutes Buch über das Thema zulegen. Das Handbuch Samengärtnerei ist z.B. sehr empfehlenswert....

Ich weiß nicht wo du wohnst, aber auf Pflanzen- und Raritätenmärkten (z.B. hier raritaeten-pflanzenboerse-25-2f26-04-2015-essen-t101232.html ) gibt es oft ab April/Mai eine große Auswahl an Paprika- und Chilijungpflanzen. Auch besondere und seltene Sorten. Dazu bekommst du auch meist eine kompetente und ausführliche Beratung von Fachleuten. Vielleicht findest du da etwas passendes.