Hilfe bei Kugelahorn -Staunässe oder zuwenig Wasser?-

 
Azubi
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Hilfe bei Kugelahorn -Staunässe oder zuwenig Wasser?-

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Gepostet: 25.07.2014 - 08:32 Uhr  ·  #1
Liebe Gartenfreunde,

ich weiß keinen Rat mehr und brauche Eure Hilfe.
Wir haben im Frühjahr unseren Garten neu bepflanzt (Neubaugebiet, wohnen aber schon 3 Jahre hier).
Alles wächst prächtig (auch die Unterpflanzung) bis auf die 3 Kugelahornbäume,
welche wir aus der Baumschule gekauft hatten.
Wir haben ein großes Loch damals gegraben, die Bäume an Pfähle festgemacht und regelmässig gegossen.
Da die Bäume nach 2 Wochen die Blätter hängen liesen, war jemand von der Baumschule bei uns vor Ort.
Er meinte, wir sollen einen großen Pflanzkreis um die Bäume machen und diese 3x täglich giessen.
Da unser Boden das Wasser nur schwer aufnehmen kann, habe ich das auch die ersten Wochen so gemacht.
Mittlerweile stehen die Bäume seit 4 Monaten im Garten und die Blätter hängen immer noch herunter, obwohl ich täglich 1x giesse (ca. 10 Liter pro Baum). Zu wenig, zu viel? Wie gesagt nimmt der Boden das Wasser nur schwer auf. Es wachsen zwar neue Äste an den Bäumen, aber die Blätter, welche nach unten hängen machen mir Angst. Die Bäume werfen noch keine Blätter ab.
Wer kann mir sagen was ich tun muss? Hab mal einige Bilder beigefügt.
Würde mich über Eure Hilfe sehr freuen.
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Re: Hilfe bei Kugelahorn -Staunässe oder zuwenig Wasser?-

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Gepostet: 25.07.2014 - 13:21 Uhr  ·  #2
Hmmm,

für mich sieht er nicht besorgniserregend aus. Er zeigt weder Trocken- noch Nässeschäden. Das ein frisch gepflanzter Baum nicht sofort gut aussieht, ist normal. Bäumen muss man schon eine Einwachszeit von ca. 3 Jahren einräumen. Erst dann fangen sie an, gut auszusehen.
Frisch gepflanzte Bäume müssen natürlich erst einmal Wurzeln machen. Da sie aber auch gleichzeitig oberirdisch wachsen und Blätter produzieren, ist noch nicht das nötige Gleichgewicht zwischen ober- und unterirdischen Pflanzenteilen vorhanden.
Wichtig ist, daß die noch nicht so viel vorhandenen Wurzeln nicht ersäuft werden. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist aber sehr wichtig. Lieber bei warmem Wetter auch die ganze Pflanze morgens mal richtig überbrausen, es wird auch Wasser über das Holz aufgenommen.

Habt ihr denn damals die Pflanze ohne Erde, mit Ballen oder im Kübel gekauft?
Habt ihr den Boden vor dem Pflanzen verbessert?
Wie tief ist der Wurzelansatz im Boden?
Wie habt ihr ihn angegossen?

Die Fragen sind wichtig für das weitere Vorgehen.
Azubi
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Re: Hilfe bei Kugelahorn -Staunässe oder zuwenig Wasser?-

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Gepostet: 25.07.2014 - 13:49 Uhr  ·  #3
Hallo Pflantsman,

danke für Deine Antwort. Hier meine Antworten, soweit ich diese beantworten kann.
Wir haben die Bäume mit Erde im Kübel gekauft.
Wir hatten vorher 30cm Muttererde auf unser Grundstück verteilt. Die Baumschule meinte, man müsse nichts am Boden verbessern.
Ich denke so ca. 30 cm ist der "Ballen, Wurzel hoch gewesen.
Lt. Baumschule sollten wir die Wurzel mit einem Spaten an jeder Seite durchstechen damit der Baum auf allen Seiten seine Wurzel
bilden kann.
Das Pflanzloch mit Wasser gefüllt und den Baum dann rein und dann mit der Muttererde befüllt.
Ich weiß nicht wie ich feststellen soll, ob ich zuviel gewässert habe? Die obere Erdschicht ist so trocken, dass es 20 Minuten dauert bis das Wasser durchsickert zu den Wurzeln. Wäre eine Rindemulchschicht direkt am Baum sinnvoller, damit die Erde nicht austrocknet? Klar, draussen haben wir 30 Grad und seit einigen Wochen kaum Regen. Was wäre Dein Vorschlag wie oft und wieviel Liter ich dem Baum geben soll?
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Re: Hilfe bei Kugelahorn -Staunässe oder zuwenig Wasser?-

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Gepostet: 25.07.2014 - 14:16 Uhr  ·  #4
Also,

bei Pflanzen im Topf reicht es oft nicht aus, nur die Wurzeln am Rand etwas zu durchstechen. Je nachdem wie lange sie im Kübel gestanden haben, kann es zu einer Ringwurzelbildung gekommen sein (die Wurzeln wachsen dann im Kreis). Das erschwert das Anwachsen. Ob es ein Problem wird, zeigt sich leider erst in ein paar Jahren.
Oft sind die Pflanzen auch zu tief getopft. Der Wurzelansatz der ersten Hauptwurzel sollte ungefähr auf dem Niveau der Erdoberfläche sein. Aus meiner Baumschulzeit kenne ich Bäume, deren erste Wurzel 12 cm unterhalb der Oberfläche war. Das sind, leider auch erst nach ein paar Jahren, Todeskandidaten!

Den Pflanzbereich hättet ihr, vor allem weil ihr wohl wusstet, daß euer Boden nicht so toll ist, gut vorbereiten sollen. Vor einer Baumpflanzung ist es günstig, einen Bereich von mindestens 1 m Kantenlänge/Durchmesser mit einer guten Schicht (ca. 10 cm) Rindenhumus (!, nicht verwechseln mit Rindenmulch) und gut abgelagertem Kompost zu bedecken. Diese Auflage gräbt man dann spatenstichtief ein. Erst dann gräbt man in dieser lockeren Mischung das Pflanzloch.
Das Pflanzloch niemals vor dem Pflanzen wässern! So bekommen die Wurzeln keinen guten Bodenschluss. Erst wird gepflanzt. Bei getopften Bäumen ist ein Antreten nicht nötig. Dann erst wird die Pflanze angegossen. Dabei darf die Erde gerne richtig schlammig werden. Mit einem festeren Strahl (keine Brause) aus dem Schlauch wird die Erde kreisförmig um die Wurzeln herum eingeschlämmt. Dabei wird die Luft aus dem Boden heraus- und die Erde zwischen die Wurzeln gespült. Das ist für das Anwachsen immens wichtig.
Das Pflanzloch sollte auch niemals mit "fremder" Erde gefüllt werden. Man nimmt immer die untergegrabene Mischung. Sonst kann es, vor allem bei schwereren Böden, zu einer Schichtung (Ballen, fremde Erde, Gartenboden) kommen und es tritt ein Effekt ein, der ähnlich ist, als wenn man die Pflanze mit einem Topf eingesenkt hätte. Die Wurzeln wachsen nicht ins umgebende Erdreich.

Weiteres Vorgehen:
die Oberfläche der Baumscheibe wird von euch regelmäßig aufgelockert (Grubber) und ihr macht einen Schuß Spülmittel in eine Kanne Wasser und giesst damit an. Das könnt ihr zwei- bis dreimal machen.
Im Herbst nach dem Laubfall (ca. Ende Oktober/Anfang November) nehmt ihr die Bäume nochmal raus. (Ja, klingt doof, ich weiß. Aber ihr wollt ja länger was von den Bäumen haben, oder?). Dann bereitet ihr die Pflanzbereiche nochmal so vor, wie ich es oben beschrieben habe.
Ausserdem öffnet ihr den durchwurzelten ehemaligen Topfballen und versucht die Wurzeln so gut wie möglich sternförmig auszubreiten. Dabei dürfen zu lange, zu stark verdrehte (vor allem nach oben und um den Stamm) und verletzte Wurzeln auch etwas zurückgeschnitten werden. Das ist eine blöde Arbeit, aber sie lohnt sich. Dabei achtet ihr auch darauf, wo die erste Wurzel am Stamm ansetzt. Dieser Ansatz muss später an der Erdoberfläche zu sehen sein!
Erst danach wird gepflanzt und dann erst ordentlich eingeschlämmt. Der Pfahl kommt dann wieder ran.

Am Besten aber nochmal melden, bevor ihr mit der Aktion loslegt.
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Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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