Pappel - Populus

 
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Pappel - Populus

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Gepostet: 29.03.2014 - 10:15 Uhr  ·  #1
Populus - Pappeln

Familie: Salicaceae (Weidengewächse)

In Steckbriefen beschrieben:
Populus nigra (Schwarz-Pappel)
Populus deltoides (Kanadische Schwarz-Pappel)
Populus alba (Silber-Pappel)
Populus tremula (Zitter-Pappel)

Habitus:
Pappeln erreichen Wuchshöhen von 30-45 Meter. Es sind sommergrüne Laubbäume.

Alter: 100-200 Jahre

Blätter:
Die Blätter der Pappeln sind dreieckig, ei- oder herzförmig. Sie können ganzrandig oder gelappt sein. Ihr Blattstiel ist lang.

Wurzeln:
Pappeln sind Herzwurzler. Sie bilden manchmal auch Horizontalwurzelsysteme aus. Die Populus-Arten können sich auch durch Wurzelschößlinge vegetativ vermehren. Anders als andere Bäume haben sie lange, dünne Feinwurzeln die sich kaum verzweigen.

Borke, Rinde:
Ihre Borke ist meistens grau. Junge Pappeln besitzen eine glatte Rinde, die später rauh und furchig wird. Sie besitzen relativ dünnwandige Korkzellen.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Wie alle Gattungen der Weidengewächse (Salicaceae) sind auch die Pappeln zweihäusig. Es gibt also männliche wie weibliche Bäume von ihnen. Die Blütenstände gleichen sich sehr, es sind gestielte, hängende Kätzchen. Ihre Blüten sind gestielt und stehen in den Achseln eines gezahnten Tragblatts. Die Pappeln werden vom Wind besträubt. Vor den Blättern erscheinen im Frühjahr schon die Blüten, das geschieht zwischen Februar und April. Die Frucht, eine Art Kapsel beinhaltet zahlreiche Flugsamen. Diese sind von einem dichten Plausch von watteähnlichen Haaren umgeben. Ein einziger Baum kann bis zu 25 Millionen Samen ausbilden, die dann vom Wind verteilt werden. Der Samen bleibt nur wenige Wochen keimfähig. Mit 5-10 Jahren sind die Pappeln bereits mannbar, also bereit keimfähige Samen zu produzieren. Diese reifen zwischen Ende Mai und Juni.

Standortanspruch:
Pappeln sind Bestandteil von Auwäldern, sie kommen häufig an Flußläufen vor. Trockenheit dagegen behagt ihnen weniger. Durch ihr starkes Wachstum gelten sie als agressive Kolonisten, die andere Baumarten leicht verdrängen. Die weltweit größten Pappelbestände findet man in Kanada (28 Mill. Hektar), Rußland (22 Mill. Hektar) und in den USA (18 Mill. Hektar).

Krankheiten, Schädlinge:
Weltweit bedrohen der Blattrost, die Blatt- und Sproßbleiche, die Blattfleckenkrankheit, der Stammkrebs und der Fäulniserreger die Pappelbestände. In Europa sind es der Pappel-Krebs, der Rindenbrand, der Blaufleckengrind, der Blattrost, die Triebspitzen- und die Blattfleckenkranheit.
Unter den Insekten zählen der Große Pappelbock, der Kleine Pappelbock und der Moschusbock zu den Hauptschädlingen. Aber auch das Wild kann ihnen Verbiss- und Fegeschäden (durch das Gehörn) zufügen.

Nutzung, Holz:
Pappeln sind anhand ihres schnellen Wachstums und ihrer meist geraden Stämme ein beliebtes Nutzholz. Seit der Antike ist die Nutzung von Pappeln weltweit nachgewiesen. Ihr Holz ist weiß bis leicht gelblich. Es ist nicht sehr hart, aber gut belastbar. Es ist leicht entzündlich und wird daher für Zündhölzer genommen. Für dem Bau von Saunen wird wärmebehandeltes Pappelholz verwendet.
Gleichsam verwendbar liefert es zerkleinert Verpackungsmaterial. Im Gegensatz zu Fichte, Tanne und Kiefer enthält es keine ätherischen Öle und kann daher zur Einstreu für Kleintiere verwendet werden. Für Paletten und Sperrholz einfacher Qualität dient es ebenfalls. In der Renaissance wurden Gemälde und Tafelbilder auf Pappeln gemalt, wie etwa auch das Bildnis der "Mona Lisa".

In Rußland verwendete man seit jeher Pappeln für die Anfertigung von Dachschindeln. Genau wie Eichenholz enthält es Tannine und kann daher zum Gerben von Leder benutzt werden.
Heutzutage pflanzt man die schnellwüchsige Pappel in Plantagen und erntet manchmal schon nach 5 Jahren. Dieses Holz nimmt man gern für die Energiegewinnung in Form von Hackschnitzel und Pellets. Zu Papier kann es ebenso verarbeitet werden

Seit Jahrhunderten dienen die Populus-Arten als Wind- und Flußuferschutz. Sie sollen sogar die Wasserqualität verbessern.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Pappeln:
Pappeln werden selten durch Samen vermehrt. Die Samen verlieren sehr schnell an Keimfähigkeit. Die Samen reifen bereits im Mai/Juni. Wenn möglich, dann sofort aussäen. Sämlinge wachsen im ersten Jahr bis 50 Zentimeter. Eine Stecklingsvermehrung ist sehr einfach!

Quellen: Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Pappeln
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