Quercus petraea - Trauben-Eiche

 
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Quercus petraea - Trauben-Eiche

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Gepostet: 15.03.2014 - 14:02 Uhr  ·  #1
Quercus petraea - Trauben-Eiche

Andere Namen: Winter-Eiche

Familie: Fagaceae (Buchengewächse)

Gattung: Quercus (Eichen)

Herkunft:
Neben der Stiel-Eiche ist die Trauben-Eiche die in Mitteleuropa verbreiteste Eichenart. Man findet sie auch in Italien und Nordgriechenland, in Nordspanien, den Britischen Inseln bis Südskandinavien, über Polen und Südwestrußland zum Schwarzen Meer. In den Südalpen steigt sie bis 1100 m über NN.

Habitus:
Sommergrüner Laubbaum der Wuchshöhen bis 30 Meter, in Ausnahmefällen bis 40 Meter erreichen kann. Dabei kann sie Stammdurchmesser von bis zu 2 m ausbilden. Sie hat eine hochgezogene gewölbte Krone und strahlenförmig abstehende Äste, anders als die Stieleiche.

Alter: Bis 1000 Jahre.

Rinde, Borke:
In ihrer Jugend hat Quercus petraea eine glatte graugrün glänzende Rinde, später mit zunehmendem Alter wird diese tief längsrissig und ist von grauer, ins Bräunliche gehender Färbung.

Zweige, Knospen:
Die Zweige sind dunkelgrau, leicht gerötet mit einem Graustich. Ihre großen Knospen sind eiförmig und vielschuppig und sitzen am Triebende.

Blätter:
Die Blätter der Trauben-Eiche sitzen wechselständig an den Zweigen und sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist ca. 1-2 cm lang und gelblich. Die Blattspreite ist etwa 9-15 cm lang und 5-9 cm breit. Ihre Aussenkanten sind abgerundet, das typische Eichenblatt eben, das wir ja alle kennen. Während die Blattoberseite tiefgrün glänzend ist, ist die Unterseite heller, etwas matt und flaumig.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Die Trauben-Eiche ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Ihre Blüte ist von April bis Mai. Die männlichen Kätzchen sind 5-8 cm lang, die weiblichen Blüten sitzen endständig zu zweit bis sechst an den Zweigen. Im September/Oktober reifen die Nussfrüchte/Eicheln. Man findet sie zu mehreren, fast traubenförmig (daher der Name "Trauben-Eiche") an kurzstieligen Fruchtbechern. Die Eicheln sind zwischen 1,5 - 2,5 cm lang und daher kürzer als bei der Stiel-Eiche, die nur sehr schwer von der Trauben-Eiche zu unterscheiden ist. Der Fruchtbecher umfaßt etwa die Hälfte der Eichel. Er ist flaumig behaart. Die Verbreitung der Früchte übernimmt der Eichelhäher, der mit ihnen Nahrungsdepots anlegt. Dadurch wird die Trauben-Eiche weit verbreitet.

Standortansprüche:
Man findet die Traubeneiche auf trockenen bis frischen Stein- und Lehmböden. Zu flachgründig dürfen die Standorte allerdings nicht sein. Sie verträgt auch nährstoffärmeren Untergrund. Wechselfeuchte Böden mit Staunässe, dort wo die Stieleichen noch wachsen, behagen der Trauben-Eiche nicht. Im Konkurrenzkampf mit der schattenverträglicheren Rotbuche unterliegt sie zumeist und bleibt dort immer eine Randbaumart. So muß sie sich auf spezielle Standorte zurückziehen, die der Rotbuche weniger behagen. Man findet die Trauben-Eiche häufig in Mischwäldern mit der Hainbuche, der Kiefer oder Birke, auf strengen Tonböden, auf trockenem nährstoffarnen und sandigen Untergrund. In wärmeren Klimazonen bildet sie Mischwälder mit der Flaum- oder Zerreiche.

Holz, Verwendung:
Quercus petraea besitzt einen gelblich-weißen Splint und einen hell- oder dunkelbraunen Kern. Ihr Holz ist zäh, hart und sehr dauerhaft. Außerdem ist es gut zu bearbeiten. Es wird, oder kann vielseitig verwendet werden. Man kann es als Bauholz, im Wasserbau, für Masten, für Türen, Treppen und Fußböden und für vieles mehr verwenden. Hochwertiges Eichenholz stammt zumeist von der Trauben-Eiche, wo sich z.B große und ertragsreiche Bestände im Spessart und im Pfälzerwald befinden. Sie liefert zudem noch gutes Brennholz und eignet sich zum Bau von Fässern. Auch als Parkbaum ist sie sehr beliebt.
Es gab Zeiten, da nutzte man weniger das Holz, als die Früchte der Bäume, die dank ihres Reichtums an Stärke, Schweinefutter waren.

Auch die Rinde fand Verwendung. In getrocknetem Zustand hat sie einen Gerbsäuregehalt von 10 - 20%.
Die Gerbsäure macht die Eichen auch für die Pharmakologie interessant. Hierbei wird jedoch nur die borkenfreie Rinde junger Äste verwendet. Der Sud aus der abgekochten Rinde hilft bei äusserlicher Anwendung bei Hautkrankheiten, Fußschweiß, Frostschäden, Hämorrhoiden, aber auch zum Mundspülen und Gurgeln bei Entzündungen im Rachenraum.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Eichen:
Die Früchte der Eichen (Eicheln, Samen) reifen im Oktober, bei den meisten Arten dieser Gattung schon im ersten Jahr (auch bei denen die bisher in Steckbriefen beschrieben wurden). Nach der Samenernte ist eine sorgfältige Behandlung der Eicheln unumgänglich. Sie vertragen keinen Feuchtigkeitsverlust. 90 % Luftfeuchtigkeit bei längerer Lagerung sind wichtig. Man sollte sie möglichst kühl bei 0-4° Grad lagern. Bei -4 ° Grad erfriert das Saatgut, bei über 5 ° Grad wird es kaum noch keimen. Dies gilt allerdings nur bei längerer Lagerung.

Traubeneichen sind bei Wärme sehr empfindlich, sie keimen manchmal schon an den Bäumen. Eine Herbstaussaat ist nicht zu empfehlen, man sollte den Samen etwa 4-5 cm tief unter die Erde im Frühjahr (April) ausbringen. Man sollte die Eicheln in einem Abstand von etwa 5 cm einsetzen. Das Saatgut bei Freilandaussaat unbedingt vor Vögeln und Mäusen schützen. Die Keimung erfolgt nach ca. 5-6 Wochen.

Quellen: Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Trauben-Eiche
Druidin
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Re: Quercus petraea - Trauben-Eiche

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Gepostet: 15.03.2014 - 18:46 Uhr  ·  #2


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