Salix caprea - Sal-Weide

 
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Betreff:

Salix caprea - Sal-Weide

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Gepostet: 18.02.2014 - 08:56 Uhr  ·  #1
Salix caprea - Sal-Weide

Familie: Salicaceae (Weidengewächse)

Gattung: Salix (Weiden)

Herkunft, Verbreitung:
Man findet sie in ganz Europa bis nach Mittelasien hinein.

Habitus:
Sie kann Höhen von 3-15 Meter erreichen und kann als Baum oder Großstrauch bezeichnet werden. Ihre Baumkrone ist ziemlich breit.

Borke, Rinde:
Junge Bäume besitzen eine hellgraue Rinde mit rautenförmigen, dunkleren Korkwarzen. Die Rinde älterer Bäume variiert von einem Grau bis hin zu einem schwärzlichen Braun.

Knospen, Blätter:
Die Knospen von Salix caprea (Sal-Weide) sind spiralig angeordnet, sie haben eine ovale, spitzzulaufende Form und sind von einer gelb- bis rotbraunen Färbung. Erst nach der Blütezeit bilden sich die verschiedenförmigen Blätter. Sie werden ungefähr 5-7 cm lang und um die 3 cm breit. Die frischen Blätter sind auf ihrer Oberseite fein behaart. Im fortschreitenden Wachstum fallen die Haare dann wieder ab. Die Unterseite der Blätter hat eine blau- bis graugrüne Färbung und ist dauerhaft behaart. Dort kann man die Blattnerven gut erkennen.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Noch vor dem Laubaustrieb entwickeln sich die eingeschlechtigen Blütenstände von Salix caprea, die im Volksmund als Weidenkätzchen (Palmkätzchen) bekannt sind. Wie der Großteil aller Weidenarten ist die Sal-Weide zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), d. h., daß jeder Baum der Art entweder nur weiblich, oder nur männlich ist. Erst erscheinen die Blütenkätzchen pelzig, dann bekommen sie die gelben Blüten. Diese riechen nach Honig. Von Mai bis Juni reift die Samenkapsel, die sehr viele, gerademal ca. 1 mm große Samen beherbergt. Die Blüten werden von Insekten bestäubt, der Samen vom Wind weiträumig verteilt. Das Saatgut verliert schnell an Keimfähigkeit.

Blütezeit:
Anfang März bereits blüht Salix caprea. Dadurch ist sie eine wichtige Anflugstation für Bienen und Hummeln und andere Insekten.

Standortansprüche:
Sie gedeiht gut auf frischen, nährstoffreichen Böden, Feuchtgebiete mag diese Weidenart weniger. Wie auch die Birken ist die Sal-Weide eine Pionierbaumart, die stets ein Vorreiter auf Schutthalden oder anderen Kahlflächen ist und dort die natürliche Waldentwicklung einleitet.

Verwendung, Nutzung:
Die "Palmkätzchen" sind ein beliebter Frühjahrsschmuck. Die Sal-Weide ist Nahrungsquelle für Wild und Insekten. In ihrer Blütezeit sieht man die verschiedensten Schmetterlingsarten sich um sie tummeln. So ist Salix caprea neben der Eiche eine bedeutende Schmetterlingspflanze heimischer Arten.
Man kann die Rinde der Sal-Weide zum Gerben verwenden. Aus ihrem Holz macht man Pfähle. Imker pflanzen um ihre Bienenhäuser gerne Sal-Weiden, um die Bienen im Frühjahr mit Nektar zu versorgen.

Brauchtum:
Die Zweige von Salix caprea werden gern am Gründonnerstag in eine Vase gestellt und dann mit Ostereiern behängt.

Wissenswertes:
Der lateinische Name "Caprea" erinnert, daß die Blätter der Sal-Weide gern von Ziegen angefressen werden.

Allgemeine Anzuchtanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.


Für Weiden:
Der Weidensamen verliert binnen kurzer Zeit seine Keimfähigkeit, daher ist eigenes sammeln notwendig. Von gekauftem Saatgut ist abzuraten. Samen am besten dort sammeln, wo mehrere Weiden derselben Art stehen. Das Saatgut ist dann keimfähiger. Frischer Samen kann bereits innerhalb 24 Stunden keimen. Jährlinge können 0,30 -1,00 Meter Höhe erreichen. Die Fruchtbarkeit setzt bei Weiden schon nach 4 Jahren ein.

Quellen: Stichpunkte von Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Sal-Weide
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