Tsuga mertensiana - Berg-Hemlocktanne

 
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Tsuga mertensiana - Berg-Hemlocktanne

 · 
Gepostet: 24.01.2014 - 09:49 Uhr  ·  #1
Tsuga mertensiana - Berg-Hemlocktanne

Familie: Pinaceae (Kieferngewächse)

Gattung: Tsuga (Hemlocktannen)

Herkunft:
Ihre Heimat liegt an der Westküste Nordamerikas und reicht von Alaska über Canada in die USA. Immer in Küstennähe ist sie dort auf über 4000 km Länge anzutreffen.

Verbreitung:
Forstwirtschaftlich gesehen hat sie wenig Bedeutung. Auch in Gärten und Parks findet man sie eher wenig.

Habitus:
Sie ist ein immergrüner Nadelbaum, Dort wo sie natürlich vorkommt gibt es reichlich Niederschläge in Form von Regen und Schnee. Ihr Wachstum ist eher langsam und träge und sie kann gerademal 15 - 30 Meter hoch werden, im Ausnahmefall bis zu 40. Der Bhd (Brusthöhendurchmesser) liegt bei etwa 150 Zentimetern. Ihre dünnen Äste bilden eine schmale bis kegelförmige Krone aus, die gern überhängt, was auch ihre Äste machen. In größeren Höhen nahe der Waldgrenze wird ihr Wuchs strauchförmiger.

Borke/Rinde:
Während junge Bäume eine glatte, graue Rinde besitzen, ist sie bei älteren Exemplaren eher grob, tiefrissig und dunkel gefärbt.

Wurzelwerk:
Sie ist ein weitreichender Flachwurzler.

Zweige/Knospen:
Junge Zweige wachsen Anfangs behaart und haben eine rotbraune Rinde. Ihre Winterknospen sind spitz eiförmig, ca. 5 mm lang und haben rotbraune, zugespitzte Knospenschuppen. Während die männlichen Blütenknospen nur 2 mm lang sind, werden die weiblichen bis zu 5 mm.

Nadeln:
Ihre Nadeln stehen an der Oberseite der Zweige dichter als an der Unterseite. Sie werden ca. 7 - 20 mm lang. Nach 3 -4 Jahren fallen sie ab.

Blüte/Frucht/Fruchtbildung:
Wie alle Hemlocktannen ist die Berg - Hemlockstanne einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Ihre Mannbarkeit erreicht sie im Alter von etwa 20 Jahren. Während die männlichen Blütenzapfen hängend im unteren Teil der Krone zu finden sind, stehen die weiblichen aufrecht im oberen. Ihre Farben sind violett bis rot und purpurrot bis hellgrün. Je nach Klimalage blühen die Bäume im Juni/Juli und bestäuben sich im August. Alle 3 - 7 Jahre kommt es zu einer besoders starken Zapfenbildung. Die heranwachsenden Zapfen färben sich zur Reife hin im September braun. Sie haben eine Länge von 3 - 7 cm. Bis zu 70 Samen pro Zapfen sind möglich. Sie entfallen im Oktober und sind geflügelt. Die entleerten Zapfen verbleiben dann noch etwa ein Jahr am Baum.

Standortansprüche:
Die Berg-Hemlocktanne bevorzugt kaltes Klima. Man findet sie in den schneereichsten Gebieten. Sie erträgt kurze Vegitationsperioden und besiedelt Gebiete mit sehr hohen Niederschlägen, bis zu 3000 mm jährlich. Kalkhaltige Böden meidet sie eher, auf lockerem, grobkörnigen, frischen Untergrund gedeiht sie gut. Der pH-Wert sollte zwischen 3,5 bis maximal 6 liegen. So findet man sie auch auf Fels und in Mooren, wo sie jedoch kleinwüchsiger bleibt. Mit Prachttanne (Abies mgnifica), Küstenkiefer (Pinus contorta), westlicher Weymouthskiefer (Pinus monticola), Engelmann-Fichte (Picea engelmannii), Felsengebirgs-Lärche (Larix lyalli), Felsengebirgs-Tanne (Abies lasiocarpa) und der Purpur-Tanne (Abies amabilis) lebt sie häufig in Gesellschaft.

Krankheiten/Schädlinge:
Einer ihrer Hauptschädlinge ist der Porenschwamm (Phellinidium weirii). Er befällt große Waldflächen und es kommt dabei zu Totalausfällen. Es gibt weitere Wurzelpilze und Schwämme die ebenfalls als Bedrohung dieser Art gelten. Gegen Schadinsekten ist die Berg-Hemlocktanne größtenteils immun.
Sie bildet ein flaches Wurzelwerk aus und ist daher windwurfgefährdet. Auch durch Waldbrände kann sie dezimiert werden.

Holz/Verwendung:
Ihr Splintholz ist weiss, das Kernholz rot- bis hellbraun. Ihr Holz wird in Zellstoff- und Papierherstellung genutzt, auch als Konstruktions- und Sperrholz findet es Verwendung. Es wird allerdings eher wenig genutzt.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Hemlocktannen:
Saatgut bleibt 4 Jahre keimfähig, wenn es kühl und trocken gelagert wird. 4 Wochen stratifizieren, dann 24 Stunden in zimmerwarmen Wasser quellen lassen. Samen bei der Aussaat leicht mitErde bedecken.

Quellen:Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Berg-Hemlocktanne
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