Dionaea muscipula - Venusfliegenfalle

 
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Dionaea muscipula - Venusfliegenfalle

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Gepostet: 12.06.2007 - 21:27 Uhr  ·  #1
Allgemein:
Keine andere Pflanze hat das Bild der fleischfressende Pflanze geprägt wie die Venusfliegenfalle. Nicht nur die Tatsache, dass die Pflanze einen Großteil des Nährstoffbedarfes aus der tierischen Nahrung deckt, sondern auch die für Pflanzen eher selten sichtbare aktive Bewegung beim Schließen der Falle machen den Reiz dieser Pflanze aus. Die Venusfliegenfalle war sicherlich auch maßgebliches Vorbild für die außerirdische Pflanze Audrey II aus dem Musical Little Shop of Horrors.
Den botanischen Namen erhielt die Pflanze vom ihrem Entdecker, dem bekannten botanisch und zoologisch interessierten Kaufmann John Ellis, der sie nach Dione, der Mutter der Venus, benannt hat. Der Artname muscipula kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Fliegenfalle.
Da es nur eine Art gibt, findet man im Handel viele Selektionen, die sich in der Farbe der Fallen bzw. der Länge der Blattstiel, der Länge der Zähne der Fallen oder der grundsätzlichen Größe der Fallen unterscheiden. Bekannte Selektionen sind Giant West Hybrid, Big Mouth, Sharks Tooth oder Royal Red.

Familie:
Dionaea muscipula zählt zur Familie der Droseraceae.

Herkunft:
Die einzige Art dieser Gattung wächst endemisch im küstennahen Carolina (USA) auf Sphagnum-Mooren und moorigen Heiden.

Pflege:


Allgemein:
Wenn grundsätzliche Kulturregeln beachtet werden kann man sich viele Jahre an der Venusfliegenfalle erfreuen. Die größte Herausforderung ist hierbei sicherlich die Überwinterung.

Temperatur:
Während der Wachstumszeit sind Temperaturen von 15 ? 20 Grad Celsius optimal. Höhere Temperaturen sollten durch entsprechende Schattierung vermieden werden. Je tiefer dabei die Temperaturen an den unteren Bereich gehen, desto intensiver werden die Fallen rot gefärbt.
Die Überwinterung erfolgt frostfrei bei 6-8 Grad Celsius, wobei die Pflanze bei Topfkultur einzieht, d.h. die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab.

Standort:
Venusfliegenfallen werden in der Wachstumszeit vollsonnig kultiviert ? allein als Schutz vor Überhitzung wird schattiert. Neben der Temperatur ist die Lichtintensität ausschlaggebend für die Rotfärbung.
Während der Überwinterung zieht die Pflanze ein, so dass das Licht hier keine Rolle spielt. Erfahrene Kultivateure können die Pflanzen ohne Substrat in einem Plastikbeutel mit Spahgnum-Moos im Kühlschrank bei völliger Dunkelheit überwintert werden.

Gießen/Düngen:
Venusfliegenfallen dürfen nicht gedüngt werden, da dies sonst unweigerlich zum Absterben der Pflanze führt. Alle nötigen Nährstoffe werden aus der tierischen Nahrung bzw. dem Substrat gezogen. Weiterhin ist es extrem wichtig, dass die Pflanze mit sehr weichem Wasser gegossen wird (Regenwasser, dest. Wasser : Leitungswasser im Verhältnis 10:1). Gegossen wird im Anstauverfahren, d.h. man stellt die Töpfe in Untersetzer und lässt im Untersetzer immer 1cm Wasser stehen.
Während der Ruhephase wird das Substrat bei Topfkultur weiterhin leicht feucht gehalten.

Substrat/Kulturgefäß:
Es werden Standardplastiktöpfe gewählt, als Substrat empfiehlt sich spezielle Insektivorenerde bzw. Weißtorf. Wichtig ist, dass das Substrat sehr nährstoffarm ist. Sehr reizvoll ist es, Venusfliegenfallen ggf. noch mit anderen Insektivoren in einem Aquarium zu kultivieren und eine Moorlandschaft zu gestalten.

Vermehrung:
Venusfliegenfallen können über Samen bzw. vegetativ über Teilung oder Blattstecklinge, die gebrochen und nicht geschnitten werden, vermehrt werden.

Schädlinge:
Dionaea wird gelegentlich von Blattläusen befallen, die jedoch einfach bekämpft werden können.

Zusammenfassung:
Wer etwas Besonderes haben möchte, ist mit der Venusfliegenfalle sehr gut bedient. Besonders Kinder sind von dieser Pflanze fasziniert.


Quellenangaben:
A. Feßler: Fleischfressende Pflanzen für Haus und Garten, Kosmos-Verlag, 1982
F. Encke: Kalt- und Warmhauspflanzen, Ulmer-Verlag, 1987
Eigene Erfahrungen
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