Ich hab es dieses Jahr ebenfalls mit einer Kokosnuss(im Zimmer) versucht und hatte Erfolg damit. Ich hab nahezu alles durchgelesen was ich im Internet dazu finden konnte, allerdings konnte ich erst selbst ein paar entscheidende Regeln feststellen die nirgends zu finden sind. Diese und andere wichtige Regeln, denen viel zu wenig Beachtung gegeben wird, sind unten fett markiert.
Ich habe im Juni eine stink normale Bio-Kokosnuss, daher auch ohne Fasermantel, in einem ganz normalen Lebensmittelgeschäft(R.we ) gekauft und sofort losgelegt.
So bin ich vorgegangen:
-Zwei Tage lang in einem Kübel in lauwarmem Wasser gelegt, musste paar mal Wasser durch Neues&Warmes ersetzen da es zu kalt war. Jeden Tag einmal Wasser wechseln und Kokosnuss (lauwarm)waschen
-Einen Eimer genommen und eine Packung Kokohum(Schimmelt nicht) in warmen Wasser darin aufgehen lassen
-Hand für Hand das Kokohum so stark auspressen dass nur noch ein Paar Tropfen rauskommen und dann auf einen Haufen beiseitelegen(dabei zerbröseln, damit es locker ist) bis man alles durch hat
-Alles in einen Topf bei dem die Kokosnuss(in der Mitte) zum Rand hin ca 5-10 cm Platz hat. Bei mir nahm eine Packung Kokohum ca 75% Volumen vom Topf
-Die Kokosnuss nehmen und so wie sie geschwommen ist zu 1/3 - 2/3 in das Kokohum setzen. Bei den Augen der Kokosnuss kommen die Wurzeln raus
-Die Nuss sollte nun in ganz lockerem Kokohum liegen(ich habe nichts festgedrückt)
-Kokohum vom Rand nehmen und eine ganz dünne(so 0,5cm) Schicht über die komplette Kokosnuss verteilen weil die ungeschützte Kokosnuss sofort zu schimmeln anfängt wenn sie nass ist! Dadurch kann man den fehlenden Fasermantel künstlich ersetzten.
Ich glaube hier sind die meisten gescheitert. Bei mir hat sie übrigends auch geschimmelt woraufhin ich sofort den Schimmel mit einem nassen Küchentuch abgewischt habe. Dann kam mir die Idee mit der Schicht.
-Den Topf in einen Müllsack reinstellen und das Ende zuknoten, luftdicht!
-Das ganze hab ich in eine Zimmerecke gestellt in der es nicht sonderlich hell war
-Die Temperaturen waren zwischen 21°C und 30°C+ und es war diesen Sommer wirklich oft schlechtes Wetter. Ich war mir sicher dass sie das nicht überlebt, aber anscheinend sind sie doch nicht so temperaturempfindlich wie man überall liest. Es waren teilweise tagelang 22°C, die meiste Zeit 24°C. In der Nacht sicher unter 20°C , aber Schwankungen durch Tag/Nacht sind positiv hab ich gelesen.
-Alle 3 Tage für paar Minuten oder auch mal ne Stunde lüften sonst Schimmelgefahr, wenn die Nuss selbst nass ist kann man die Kokohumschicht darauf(+Nuss) durch ein paar Stunden Lüften schnell trocknen lassen um die Schimmelgefahr zu beseitigen. Die Nuss wird regelmäßig nass, da Wasser verdampft, an der "Müllsackdecke" kondensiert und auf die Nuss runtertropft! (Ein weiterer Gedanke von mir war: Man sollte vieleicht darauf achten dass die Müllsackdecke keine Mulde über der Nuss hat, da dort das kondensierte Wasser zusammenläuft und direkt auf sie herabtropft)
-"Gegossen" habe ich im Schnitt alle 7 Tage (lauwarmes Leitungswasser) mit einem Sprüher und zwar nur den Rand um die Nuss herum, aber auch nur an den Stellen an denen die Oberfläche trocken war. Nur ganz leicht damit die Oberfläche wieder so feucht ist wie am Anfang.
-Niemals die Kokosnuss selbst gießen, nur außen rum. Ich habe das anfangs auch gemacht da ich dachte dass das das Keimen begünstigt.
Wenn Interesse besteht kann ich auch mal ein paar Bilder hochladen und mein weiteres Vorgehen beschreiben. Ich habe viel über die Pflanze gelesen und hab mir schon ein paar Gedanken über die Zukunft gemacht: Ich denke dass man auch später grundsätzlich nie die Kokosnuss selbst gießen darf und ich bezweifel auch dass es nötig ist die Pflanze zu besprühen da ich Berichte gelesen habe in dem Kokosnusspalmen monatelang bei starker Trockenheit durchgehalten haben, in der nur die Wurzeln gegossen wurden. Eine Tagestemperatur(bei selbstgezogenen Palmen) von wenigstens 24°C, ich vermute sogar 22°C-23°C sind möglich, über das ganze Jahr sollte ausreichen. Die Wurzeltemperatur ist dabei entscheidend da diese empfindlicher sind. Der Standort sollte an der Südseite und sehr hell sein. Im Sommer rausstellen und im Winter künstliche Beleuchtung dazuschalten.