Neuanlage Außenbereich - Baugrundstück: Hanglage aber wie?

 
Azubi
Avatar
Beiträge: 1
Dabei seit: 05 / 2012
Betreff:

Neuanlage Außenbereich - Baugrundstück: Hanglage aber wie?

 · 
Gepostet: 05.08.2012 - 19:21 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich heiße Tim bin 28 Jahre alt und hoffe, mir kann jemand einen Tipp geben.
Nachdem der Hausbau relativ gut läuft und die Gewerke im Innenbereich weiterarbeiten, wollten wir einmal etwas im Außenbereich für Ordnung sorgen. Allerdings fehlt uns irgendwie der letzte "Funke" zur passenden Idee

Unser Grundstück liegt an einer Straße. Steht man vor dem Haus steigt das Grundstück nach hinten links, der höchste Punkt befindet sich hinten links. Der tiefste Punkt ist vorn rechts. Der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Punkt sind ca. 3 bis 4m.

Bild 1 zeigt einmal das Grundstück, es befinden sich 3 Bäume auf dem Grundstück (ein auf dem Stellplatz befindlicher BAum wird noch gefällt), die roten Linien zeigen den Bereich, der noch mit Frostschutz ca. 20cm aufgefüllt wird, da dort irgendwie einmal ein Weg ums Haus bzw. die Terrasse entstehen soll. Man erkennt auf dem Bild, wo die Nachbarhäuser sind. Wir wollen auf jeden Fall Richtung Süden bzw. Süd-Westen etwas blickdichtes zum Nachbarn, am besten ein paar Koniferen (als blaue Punkte eingezeichnet), dahinter dachten wir dort vielleicht an eine Ecke mit vielen Obstbäumen, da dies eh der höchste Bereich vom Grundstück ist.
Der blaue dicke halbrunde angedeutete Strich könnte eine Trockenmauer werden, damit wir dort zum Einen den Hang abfangen und zum anderen eine Begrenzung zum Gartenhineinbringen.

Bild 2 zeigt den Blick aus der höchsten Ecke des Grundstückes. Man erkennt es hier nicht richtig, aber der Hang vorm Haus ist ca. 1 bis 1,50m hoch.

Bild 3 zeigt den Blick vor dem Grundstück Richtung Haus. Hier sieht man hinten links hinter dem Haus ebenfalls dass dort ein Hang vorhanden ist und dass es hinten links sehr hoch geht. Direkt hinter dem Haus der grüne Rasenbereich ist bereits das Nachbargrundstück.

Die letzten 3 Bilder zeigen noch einmal den Bereich hinter dem Haus, dort werden noch ca. 20cm Frostschutz aufgefüllt. Man erkennt, dass wir hinten schon etwas "tief" sitzen.


Jetzt hatten wir wie gesagt die Idee, später einmal eine Art Trockenmauer an diesen Hang zu setzen. Der Bereich hinter dem Haus mit freier Sicht soll mal Garten/Rasen werden, die blickdichte Ecke zum Nachbarn (Koniferen etc.) könnte eine Ecke werden, wo wir Obstbäume, Sträucher usw pflanzen.

Was haltet ihr davon bzw. wie würdet ihr das Gelände grundsätzlich anlegen? Habt ihr vielleicht noch einen Tipp was euch sofort einfällt wenn ihr die Beschreibung lest bzw. die Bilder seht? Ich habe das Gefühl dass uns der entscheidende Gedanke fehlt - irgendetwas passt nicht so Recht - aber was?! /

Viele Grüße und schon einmal vielen Dank,
Tim
terrasse_blick_nach_suedost.jpg
terrasse_blick_nach_suedost.jpg (494.97 KB)
terrasse_blick_nach_suedost.jpg
Terrasse Blick nach Südosten
terrasse_blick_nach_nordwes.jpg
terrasse_blick_nach_nordwes.jpg (289.68 KB)
terrasse_blick_nach_nordwes.jpg
Terrasse Blick nach Nordwesten
terrasse_blick_nach_norden.jpg
terrasse_blick_nach_norden.jpg (264.49 KB)
terrasse_blick_nach_norden.jpg
Terrasse Blick nach Norden
grundstueck_ansicht2.jpg
grundstueck_ansicht2.jpg (1.07 MB)
grundstueck_ansicht2.jpg
Bild 3
grundstueck_ansicht1.jpg
grundstueck_ansicht1.jpg (1.14 MB)
grundstueck_ansicht1.jpg
Bild 2
grundstueck.jpg
grundstueck.jpg (92.74 KB)
grundstueck.jpg
Bild1
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: USDA 7b
Beiträge: 3663
Dabei seit: 01 / 2011

Blüten: 12688
Betreff:

Re: Neuanlage Außenbereich - Baugrundstück: Hanglage aber wie?

 · 
Gepostet: 05.08.2012 - 21:30 Uhr  ·  #2
Hmm, erstmal willkommen hier.

Also ... ich würde nicht unbedingt eine Koniferenhecke setzen. Lieber etwas, was noch Farbe mit ins Spiel bringt, also eine Wildgehölzhecke. Selbst die wird bei entsprechendem Schnitt blickdicht. Man kann ja die Sache noch etwas auflockern, in dem man ein paar Bäume dazwischen setzt.

Bedenke allerdings, Pflanzen brauchen Zeit zum Wachsen!! Kleiner Pflanzen sind preiswert, aber es dauert halt. Hier ist aber die Gefahr nicht so groß, dass sie dir uU eingehen. Und bei der Pflanzung selbst, schau mal, was an Büschen und Bäumen in der Wildnis bei euch wächst. Das ist immer ein ziemlich guter Indikator, was auf jeden Fall gedeiht. Abraten würde ich von zu exotischen Pflanzen ... jedenfalls für den Anfang.

Bei aller Planung: Wieviel Licht wollt ihr auf eurem Grundstück haben?? Damit meine ich nicht das Licht im Sommer, sondern in den anderen Jahreszeiten. Vorallem wieviel Licht soll in das Haus kommen?? Man hat leider in diesen Breiten immer das Problem, dass rund 85% des Jahres ungemütliches Wetter herrscht.
Benötigt die künftige Terrasse nicht vielleicht auch noch ein/mehrere Schattenspender? Bedenken solltest du in diesem Fall auch, dass Büsche und Bäume unheimlich Wasser ziehen können. Also erwarte nicht unbedingt, dass im Umkreis von Hecke und Bäumen viel gedeiht!!

Wollt ihr neben vielleicht ein paar Blumen auch eine Gemüseecke anlegen??

Die Hanglage kommt mir nicht soo steil vor, als dass man Probleme bei der Anlage des Gartens haben müsste. Den Hang an der Terrasse abzufangen dürfte nicht soo problematisch sein. Wie hoch ist denn die Kante? Ich frage nur, wie wollt ihr die "Überschwemmung" im Unwetterfall auf der Terrasse verhindern?

Was sind denn eure Garten- Wünsche noch??

Viel Spaß noch hier.
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Beiträge: 6461
Dabei seit: 07 / 2008

Blüten: 30203
Betreff:

Re: Neuanlage Außenbereich - Baugrundstück: Hanglage aber wie?

 · 
Gepostet: 05.08.2012 - 22:01 Uhr  ·  #3
Ich finde es auch nicht so steil - mag aber sein, daß das auf den Photos täuscht.

Ich verstehe nicht viel von Erdbewegungen etc., aber ich empfehle in so einem Fall wie Deinem, wo ein offensichtlich über Jahre und Jahrzehnte gewachsenes Grundstück vorliegt (Bäume, Wiese), auf dem sich die Erde mehr oder weniger stabil gesetzt hat und zur Ruhe gekommen ist, die Erde möglichst wenig zu stören, und die Grasnarbe nur dort anzugreifen, wo es wirklich nötig ist.

D. h. nicht, daß Ihr keine Gemüsebeete anlegen könnt, aber ich würde eher kleine Beete anlegen, und dazwischen immer wieder mal einen Meter Abstand lassen, wo Boden und Wiese nicht verändert werden.
Aber ansonsten einfach immer überlegen, was wirklioch nötig ist - und nicht den halben hang umpflügen für Nippes wie Kräuterspiralen, Wasserläufe, Mäuerchen, etc.
Du mußt immer denken: der gesetzte Hang, so wie er jetzt da "steht", ist im Zweifelsfall Dein bester Freund. Bringst Du Unruhe rein, mit schwerem Gerät oder vielen Erdarbeiten, dauert es u. U. sehr lange, bis der Hang wieder so zur Ruhe gekommen ist.

Das soll aber nicht heißen, daß bei sintflutartigen Jahrhundertregenfällen nicht doch mal Wasser und Erde den Hang runterkommen kann - wie Loony Moon schon geschrieben hat.



Ich sehe bei der Wiese mit dem leichten Gefälle nur einen wirklichen Nachteil: man rutscht selbst bei nur leicht feuchtem Gras ständig aus. Da wäre die Frage, ob Ihr Euch ein oder zwei feste Wege schafft; wenn einer davon den Hang hoch gehen soll, würde ich den Hang immer nur leicht angraben, und etwa 1 Meter bis 1,50 weit terrassieren (und mit Holzbohlen abstützen) und jede dieser Stufen mit Kies auffüllen.



Was das "Design" angeht, würde ich, wenn die Terrasse fertig ist, mal ganz revolutionär darüber nachdenken, ob Ihr zum Nachbarn evtl. überhaupt keine Hecke macht, sondern Eure Wiese unter dem Zaun durch völlig grenz- und übergangslos in seine Wiese übergehen laßt (habe ich so in den USA gesehen). Funktioniert natürlich dann man besten, wenn das ein Bretterzaun ist, unter dem man mit dem Rasenmäher durchkommt; so entsteht am Zaun kein unansehnlicher Wildwuchs.
Man gewinnt durch diesen Verzicht auf eine Hecke eine unglaubliche optische Weite.
Sichtschutz könnte man sich dann durch ein oder zwei kleine bis mittlere Gehölze in unmittelbarer Nähe der Terrasse schaffen.

Das gilt jetzt für das Nachbarhaus im Westen. Im Norden mag das durch die Nähe der beiden Häuser zueinander anders sein; da dient eine Hecke ja vielleicht auch dem Sichtschutz im Haus.
Und Richtung Süden ist die Frage, ob der Weg des Nachbarn so unattraktiv ist, daß man ihn mit einer Hecke verstecken will.
Azubi
Avatar
Beiträge: 14
Dabei seit: 08 / 2012
Betreff:

Gesamtvorschlag Modellierung

 · 
Gepostet: 06.08.2012 - 19:43 Uhr  ·  #4
Hallo Tim,

ich bin selber Planer und weiß, dass gerade das Modellieren in Hanglage sehr schwierig sein kann. Gleichzeitig bietet es aber die Chance wirklich etwas sehr spannendes zu kreieren!
Es ist natürlich schwer, ohne konkrete Höhenpunkte genaue Aussagen zu treffen, aber eine Grundrichtung kann ich schon vorschlagen.
Aus meiner Sicht ist es in der Regel sinnvoller, bereits möglichst nah an der Grundstücksgrenze einen kleinen Hang zu erzeugen. In Deinem Fall würde ich ca. 1m empfehlen - gesehen vom höchsten Punkt "links oben". Dadurch bist Du bereits ein Stück näher am Bodenplattenniveau und der Garten hat wesentlich weniger Gefälle. Dann würde ich eine Art Zwischenebene einführen, ungefähr in der Art Deines blauen Striches, bloß in der Mitte zur Grundstücksgrenze. Eine Trockenmauer würde ich aus statischen Gründen nicht unbedingt empfehlen. Wichtig ist immer, bei gebundener Bauweise, die Drainage nicht zu vergessen! Aber zurück - die Mauer/ggf. auch Gabione würde ich ca. 0,8m hoch ansetzen, so dass wieder ein wenig Wucht aus dem Hang genommen wird. Außerdem ergibt sich eine Art Plateau in der oberen linken Ecke, welche bspw. zum Gemüseanbau genutzt werden kann. Auch eine separate erhöhte Sitzecke oder dergleichen ist denkbar.
Jetzt kann ich mir vorstellen, ist die Höhendifferenz gar nicht mehr so gravierend, so dass evtl. bereits an die Terrasse anmodelliert werden kann. Sonst ist auch die Variante einer Sitzmauer oder eines Hochbeetes in der linken Ecke der Terrasse denkbar, so dass der Boden in dem Bereich höher modelliert werden kann.
Ich hoffe für die Grundausrichtung konnte ich Dir ein paar Anregungen geben. Für die Details ist es wirklich sehr schwierig, da die Vielfalt einfach zu groß ist. Gut ist immer eine Grundstruktur, in der man dann die Elemente, welche man möchte (Gerätehaus; Grillplatz etc.) sinnvoll anordnet... Aber das ist natürlich leicht gesagt.
Als Heckenvariante kann ich Dir einen Goldliguster vorschlagen. Der hat eine schöne Laubfärbung und ist auch im Winter blickdicht! Eventuell ist auch eine Kombination mit Mauer- oder Gabionenelementen denkbar?! Wichtig - Bebauungsplan beachten!

Na gut, das sol es erst einmal gewesen sein. Viel Freude bei der Gestaltung und bei der Umsetzung - das auch alles so gut klappt wie mit dem Haus!
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Eberswalde, Urstromtal; USDA Zone 7
Beiträge: 5946
Dabei seit: 02 / 2011

Blüten: 500
Betreff:

Re: Neuanlage Außenbereich - Baugrundstück: Hanglage aber wie?

 · 
Gepostet: 10.08.2012 - 20:39 Uhr  ·  #5
Hallo,

ich würde bloß noch eine Kleinigkeit einwerfen wollen:

Solltest du wirklich darüber nachdenken, Obstgehölze und ähnliches zu pflanzen, dann verzichte bitte auf Nadelgehölze als Heckenbepflanzung. Nicht allein der Optik wegen, sondern weil einige Koniferen Zwischenwirte für (Pilz-) Krankheiten sind, wie z.B. Birnengitterrost.
Und zum anderen macht sich rein optisch eine Beeren- oder Blütenhecke weitaus besser. Und gleichzeitig tust du eben noch was für den Naturschutz.

lg
Henrike
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Gartenplanung & Gartengestaltung

Worum geht es hier?
Planung und Gestaltung, Ideen und Technik, Beispiele, wie wird es gemacht...
Von der Gartenplanung bis zur fertigen Gartengestaltung mit Beispielen, Entstehung und Integration technischer Ideen. Steuerungstechnik, Automatisierung und Gartenroboter, Bewässerungsanlagen und Rasenroboter. Ob Neugestaltung, Umgestaltung, moderne oder historische Gartenanlagen.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.