Sehr hübsch der Balkon. Da kann man bei Sommerregen gemütlich unter der Überdachung draußen sitzen und in Ruhe dem Regen zuschauen......
Zu kreativen Ideen kann ich mich um die Uhrzeit nicht mehr aufraffen.
Aber falls Du bislang wenig Erfahrung mit Pflanzen hast, möchte ich Dir gerne ein paar Grundregeln nennen, so als Eckpfosten für weitere Überlegungen:
1. Immergrün + Topf-/Kübelhaltung + Südseite = Katastrophe
Solche Pflanzen gehen sehr oft im Winter ein, bzw. werden unansehnlich, weil sie Opfer von Frosttrocknis werden.
Das Minimum an Pflege wäre, daß Du sie im Winter vom Balkon wegnimmst und Richtung Glastür in den Schatten stellst - aber selbst dann hast Du keine Garantie, daß die Pflanzen überleben, und mußt außerdem ständig selbst ans Gießen denken.
2. Zahlreiche Pflanzen, die für einen Südbalkon in Frage kämen bzw. gerne für eine solche Lage verwendet werden, sind nicht winterharte mediterrane/subtropische Pflanzen, die manchmal unter dem Begriff "Kübelpflanzen" zusammengefaßt werden. Klassisch z. B. Olive, Oleander, etc.
Diese Pflanzen haben fast alle gemeinsam, daß sie
kühl und hell überwintert werden müssen. Und ich denke, das ist es, was Gartenfee meint, wenn sie Dich nach Überwinterungsmöglichkeiten fragt.
Du bräuchtest eine einigermaßen helle Räumlichkeit mit idealerweise 10 Grad, die auch bei Kälteeinbrüchen garantiert frostfrei bleibt. Einige Leute schaffen das mit einem Treppenhaus oder einem Keller-/Speicherraum mit großen Fenster, andere mit einer gut isolierten Garage oder einer gedämmten Gartenlaube, wieder andere mit Wintergarten oder ungeheiztem Gästezimmer.
Deine Wohnung selbst dürfte nicht in diese Kategorie fallen.
Selbst wenn man ein geeignetes Winterquartier hat, sind manche der Kübelpflanzen echte Zicken, und viele sind (auch wegen fehlendem Wind/Regen) in der Überwinterung anfällig für sich ungestört vermehrende Schädlinge (v. a. Spinnmilben).
Es findet sich sicher auch die ein oder andere robuste, nicht-zickige Kübelpflanze, aber wichtig wäre für den Winter immer ein heller Standort, der möglichst nicht all zu sehr geheizt wird (Heizungsluft ist Gift für viele Pflanzen). Ich habe z. B. im Winter einen
Metrosideros excelsa und eine
Chamerops humilis bei 14-16 Grad im Hausgang am Südfenster stehen - das geht.
3. Temperaturangaben zur Winterhärte (z. B. "winterhart bis -15 Grad", etc.) bzw. Sätze wie "in Deutschland bis Zone 7 sicher winterhart" beziehen sich imemr auf im Garten ausgepflanzte Pflanzen, deren Wurzeln so besser geschützt sind. Pflanzen in Kübeln sind viel exponierter und vertragen deutlich weniger.
4. Efeu könnte auf der Südseite sehr schwierig werden. Es gibt sicher auch Arten/Sorten, die viel Sonne vertragen, aber volle Südseite, wenn die Wurzeln nur den begrenzten Raum eines Kübels zur Verfügung haben, das ist schon sehr viel verlangt.
5. Es gibt kletternde und es gibt rankende Rosen. Rosensorten unterscheiden sich darin, wie lange sie die Blätter halten; es gibt viele, die ihre Blätter in manchen Wintern bis in den Januar hinein behalten können, und daher manchmal im Handel mit Begriffen wie "wintergrün" oder "halbimmergrün" versehen werden. Vermutlich würden aber auch die bei Kübelhaltung die Blätter sehr schnell und früh abwerfen, schon aus reinem Selbstschutz (wegen Frosttrocknisgefahr).
Vor allem brauchen Rosen sehr tiefe Töpfe (Rosen- bzw. Palmentöpfe) und selbst dann ist die Kübelhaltung immer ein Risiko und kann in einem strengen Winter auch mal schief gehen.
Vielleicht könntest Du uns zwei Fragen beantworten:
1. wie wichtig ist das mit dem Sichtschutz - brauchst Du den wirklich, wenn ja wo? Nur vorne, oder auch an den Seiten, etc.?
2. Soll der Sichtschutz ab Bodenhöhe beginnen, oder erst ab Oberkante Geländer?
Ich würde es nämlich aus vielen Gründen (auch aus ästhetischen) vermeiden, Balkonkästen an das Geländer zu hängen, sondern würde eher Kübel auf den Boden stellen. Die Frage wäre dann, sollen die Pflanzen in den Kübeln erst ab OK Geländer dicht sein (Stichwort "Hochstämmchen"), oder muß auch untenrum schon grün sein? (Wobei ja der Kübel selbst ab einer gewissen Größe selbst schon eine Form von Sichtschutz darstellt).
Eine mögliche Variante wäre, das gesamte Geländer mit einem Sichtschutz wie z. B. einer Bambusmatte dicht zu machen (die Ästhetik lasse ich hier mal außen vor), und dann eben Hochstämmchen darüber hinausragen zu lassen. Allerdings kann man dann kaum noch irgendwelche kleineren Pflanzen auf den Boden stellen, weil dort durch die Matte sehr viel Schatten ist.
Bei Kübeln auf dem Boden entsteht natürlich sofort das von Dir angesprochene Problem des Platzverbrauchs. Andererseits ist ja völlig klar, daß Pflanzen (gerade größere/höhere Pflanzen) in Kübelhaltung in Südlage ein Minimum an Erdvolumen brauchen, das als Wasserspeicher dienen kann.
Bei runden und auch bei quadratischen Kübeln ist es ja dankenswerterweise so, daß es heute einiges an schmalen, hohen Exemplaren zu kaufen gibt (auch wenn das ins Geld gehen kann). Für rechteckige Kästen gibt es das leider praktisch nicht. Für Balkonbesitzer wie Dich wäre es doch ideal, es gäbe Pflanzegefäße im klassischen Balkonkastenformat (beliebige Länge, 15-20cm Breite) aber statt der üblichen Höhe von 15-20cm eben eine Höhe von 40-50cm. Dann käme man wenigstens auf etwas Erdvolumen (wenn auch wenig), hätte vom Boden weg schon mal etwas Sichtschutz, und würde in der Breite nicht so wahnsinnig viel Platz verbrauchen.
Wäre es mein Balkon, würde ich mich mit winterharten Kakteen und Sukkulenten eindecken, das ganze mit eher anspruchlosen Überwinterern wie Euphorbien (sehr giftig) und
Madagaskarpalme (sehr giftig) aufstocken, und für die Ecken zwei große Kübelpflanzen in der Art der genannten Metrosideros und Chamaerops wählen. Wie Du so einen Sichtschutz hinbekommst, weiß ich allerdings nicht.