Heimische Beeren und Reben, Gehölze für besondere Aufgaben

 
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Heimische Beeren und Reben, Gehölze für besondere Aufgaben

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Gepostet: 08.02.2012 - 23:15 Uhr  ·  #1
Johannisbeeren und Waldreben

Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) ist ein pflegeleichter, schnittverträglicher Strauch, der bereits im April und Mai blüht. Die gelben bis gelbgrünen Blüten verströmen einen angenehmen süßen Duft und machen diese anspruchslose Johannisbeere auch zu einer wertvollen Bienenfutterpflanze. Diese Art ist in Europa heimisch und wird unter anderem als gutes Nistgehölz für Vögel geschätzt. Sie kann zwar Früchte tragen, diese sind jedoch nicht so schmackhaft wie die der Weißen, Roten und Schwarzen Johannisbeeren. Die Alpen-Johannisbeere ist als Heckenpflanze sehr beliebt, denn sie ist sehr schnittverträglich und wächst sehr dicht. Außerdem gedeiht sie auch an schattigen Standorten gut. Sie ist über einen sehr langen Zeitraum belaubt, weil sie sehr früh austreibt und ihre frischgrünen drei- bis fünflappigen Blätter bis weit in den Herbst hinein behält. Für etwa 60 bis 100 Zentimeter hohe Hecken ist die Sorte ‘Schmidt‘ ideal, die ungeschnitten etwa mannshoch wird. Alpen-Johannisbeeren sind zweihäusig, das heißt, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. ‘Schmidt‘ ist eine männliche Sorte. Sie trägt keine Früchte, hat dafür aber zwei bis drei Zentimeter lange Blütenstände.

Filigrane Kletterer
Die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) ist ebenfalls in Mitteleuropa zu Hause. Diese filigrane, reichblühende Clematisart wird mit einer Kletterhilfe zwei bis drei Meter hoch. Sie kann auch an Zäunen oder an lichten Gehölzen emporwachsen. Ohne Unterstützung beim Klettern entwickelt sie sich wie ein Bodendecker und überzieht zum Beispiel Mauern oder große Steine mit einem feinen Schleier aus zierlichen, gefiederten Blättern. Anders als bei den großblumigen Clematis sind die Blüten dieser Art nicht sternförmig, sondern glockenartig bis weit geöffnet. Sie erscheinen schon von Mai bis Juni. Es gibt verschiedene Sorten, die sich unter anderem hinsichtlich der Blütenfarbe, -form und -größe unterscheiden. Aus den meist violettblauen Blüten entstehen später im Jahr interessante Fruchtstände mit silbrigen, fedrigen Haaren, die an kleine Perücken erinnern und die Pflanzen über einen langen Zeitraum zieren. Diese sehr natürlich anmutenden Clematis sind sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen. Sie brauchen auch nicht zurückgeschnitten werden. Schnitt wird aber gut vertragen. Zu üppig wachsende Pflanzen können direkt nach der Blüte mit der Schere gestutzt oder ausgelichtet werden.

Interessant zu wissen

Johannisbeeren - leckere Früchte auf kleinem Raum
Die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) wird unter anderem als dichte, gut schnittverträgliche Heckenpflanze geschätzt. Wer Wert auf möglichst viele leckere Früchte legt, sollte Weiße, Rote oder Schwarze Johannisbeeren pflanzen. Sie benötigen nur wenig Platz und so kann auch in einem kleinen Garten eigenes Obst geerntet werden. Fruchttragende Johannisbeeren sind auch als Stämmchen erhältlich und können dann in einem Kübel auch auf dem Balkon stehen.

Wie die Johannisbeeren zu ihrem Namen kamen
Der botanische Name Ribes geht zurück auf eine im östlichen Mittelmeerraum genutzte Rhabarber-Art (Rheum ribes), die von den Arabern Ribas genannt wurde. Aus dieser Pflanze ließ sich ein Sirup herstellen und sie diente auch als Arzneimittel. Später wurde der Name Ribas auf die Johannisbeere übertragen: Nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel verwendeten die Araber die Johannisbeeren als Ersatz für die dort nicht vorhandene Rhabarber-Art. Aus dem Namen Ribas entstand dann im Laufe der Zeit der Begriff Ribes. Der deutsche Name Johannisbeere soll darauf zurückgehen, dass die ersten Früchte bereits am Johannistag, dem 24. Juni, reif sind.

Clematis und Rosen: viel Farbe auf kleiner Fläche
Wenn Platz knapp ist, sind Kletterpflanzen wie die filigranen, blühfreudigen Clematis eine gute Lösung. Sie benötigen nur wenig Grundfläche, wenn man sie zum Beispiel an einer Mauer oder einem Zaun emporranken lässt. Clematis können auch an anderen Pflanzen emporwachsen, zum Beispiel an Kletterrosen. Die Farbe Blau gibt es bei Rosen nicht. So können mit blauen Clematis und zeitgleich blühenden Rosen besonders schöne Bilder entstehen.

PdM
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Wer Wert auf möglichst viele leckere Früchte legt, sollte Weiße, Rote oder Schwarze Johannisbeeren pflanzen. Sie benötigen nur wenig Platz und so kann auch in einem kleinen Garten eigenes Obst geerntet werden.
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Aus den Blüten einiger Waldreben, wie zum Beispiel der Alpen-Waldrebe, entstehen interessante Fruchtstände mit silbrigen, fedrigen Haaren, die an kleine Perücken erinnern. Sie zieren die Pflanzen über einen langen Zeitraum.
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Die filigrane Alpen-Waldrebe wird mit einer Kletterhilfe zwei bis drei Meter hoch. Sie kann auch an Zäunen, Lauben, Torbögen oder lichten Gehölzen emporwachsen.
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Anders als bei den großblumigen Clematis sind die Blüten der Alpen-Waldrebe nicht sternförmig, sondern glockenartig bis weit geöffnet. Sie erscheinen schon von Mai bis Juni. Es gibt verschiedene Sorten, die sich unter anderem hinsichtlich der Blütenfarbe,
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