Hallo!
Hier im Forum eine oft gestellte Frage: Wie topft man eine Orchidee um. Also hab ich mir gedacht, eine einfache Anleitung zu schreiben die bei (fast) allen Orchideen angewendet werden kann.
Die beste Zeit für das Umtopfen von Orchideen ist nach der Ruhephase, wenn sie beginnen neu auszutreiben - meistens im Frühjahr. Bei Orchideen, die keine ausgeprägte Ruhepause machen, empfiehlt es sich zu warten bis die Orchidee nicht mehr blüht, da es ansonsten passieren kann, dass die Pflanze durch den Schock die Blüten abwirft. Es kann aber trotzdem notwendig sein, die Pflanze umzutopfen, wenn sie noch blüht - vor allem bei Schädlingsbefall, oder wenn man viele faule Wurzlen bemerkt.
Ich habe mir angwohnt, Orchideen (vor allem die, die aus Massenproduktion stammen) sofort nach dem Kauf umzutopfen, da sich direkt unter dem Herzen oft die unmöglichsten "Substraten" befinden. Diese Substrate speichern oft unmerklich für den Pflanzenbesitzer zu viel Wasser - was zu einem langsamen Tod der Pflanze führt oder zumindest führen kann. Meine Funde reichen von verfaultem Sphagnummoos über Dellwolle bis hin zu Steckschwämmen (wie sie für Blumengestecke verwendet werden). Bei Orchideen aus dem Baumarkt (aber oft auch aus Blumenfachgeschäften, da sie meist die selben Zulieferer haben) gilt daher besondere Vorsicht, wenn man länger Freude an der Pflanze haben möchte.
Bis jetzt haben es mir alle Orchideen gedankt und noch nie eine Blüte fallen lassen.
Wichtige Infos bevor es losgeht:
In der Regel reicht es, Orchideen alle 2 Jahre umzutopfen, es sei denn einer der oben genannten Gründe macht es vorher notwendig.
Oft reicht es aus lediglich das Substrat auszuwechseln, das heißt man kann den selben Topf weiterverwenden. Es ist besser, etwas enger als zu groß zu
topfen, da die Pflanze dadurch besseren Halt findet. Bei neuen Töpfen reicht ein um eine Nummer größerer Topf aus. Es empfiehlt sich durchsichtige (Spezial)-Töpfe zu verwenden, da dadurch mehr Licht an die Wurzeln kommt. In ihrer Heimat wachsen die meisten Orchideen epiphytisch (d.h. auf Bäumen - sie sind aber keine Schmarotzerpflanzen) dadurch sind auch ihre Wurzeln grün (weil Chlorophyll eingelagert wird).
Weit aus wichtiger als der Topf ist es, das richtige Subsrtat zu verwenden. Für Orchideen mit dickeren Wurzeln, also Phalaenopsen, Doritis,... ist grobe Pinienrinde am besten. Mitonia, Dendrobien, Miltoniopsis, Vuylstekeara,... die relativ feine Wurzeln haben, kann Kokohum mit etwas feinerer Pinienrinde vermischt werden. Die meisten dieser Arten haben es auch gerne etwas feuchter, es darf aber trotzdem keine Staunässe entstehen. Von "Orchideenerde" aus dem Baumarkt ist abzuraten, da hier wie im Namen schon erwähnt auch Erde enthalten ist, welche erstens zu viel Wasser speichert - was zu Wurzelfäulnis führen kann und zweitens sich zu sehr verdichtet - sodas die Wurzeln nicht mehr genug Luft bekommen. Diese Orchideenerde ist nur für terrestrisch wachsende Orchideen zu empfehlen wie zB.Phaphiopedilum.
Umtopfanleitung:
1. Es ist wichtig, die Orchidee vor dem Umtopfen zu tauchen, da sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen und dadurch weicher werden. Des weiteren, lassen sie sich so leichter aus dem Topf lösen und brechen nicht so leicht.
2. Den Topf vorsichtig abziehen und das Substrat abschütteln - Substratstücke, die an den Wurzeln kleben mit Wasser abspühlen - sie lösen sich dann in der Regel recht leicht.
3. Die Wurzeln auf Fäulnis und/oder Vertrocknung untersuchen. Faule oder vertrocknete Wurzeln unbedingt abschneiden - da an dem Fäulnisprozess Bakterien beteiligt sind, die sich schnell im ganzen Substrat ausbreiten und somit auch die anderen Wurzeln angreifen können.
4. Die Schnittstellen an den Wurzeln mit Holkohlepulver oder Zimt bestreuen - diese beiden Hausmittel wirken desinfiszierend und antiseptisch - um ein Eindringen von Bakterien und Pilzen zu verhindern.
5. Wenn der gleiche Topf nochmals verwendet wird mit heißem Wasser auswaschen.
6. Etwas Subsrtat in den Topf geben, sodaß der Boden bedeckt ist - ich habe damit sehr gute Erfahrungen, da so die Wurzeln nicht gleich wieder duch die Drainagelöcher wachsen und somit in restliches Gießwasser hängen.
7. Die Pflanze vorsichtig in den Topf drehen (wie einen Korkenzieher).
8. Mit (feuchtem) Substrat auffüllen, und den Topf auf der Arbeitsfläche aufstampfen, damit das Substrat in die Wurzelzwischenräume rutscht. So oft wiederholen, bis alle Hohlräume gefüllt sind und die Pflanze wieder Halt hat ( ganz fest wird sie erst wieder in ein paar Wochen sitzen).
Fertig
Weitere Pflege
Die neu eingetopfte Pflanze sollte nun ca. 10 -14 Tage nicht gegossen oder getaucht werden. Dies hat zwei wichtige Gründe, zum ersten fördert der dadurch entstehende Wassermangel die Wurzelbildung und zum zweiten haben kleinere Wurzelverletzungen Zeit zum Heilen. Denn ohne Wasser kann nichts faulen.
Das fehlende Wasser in dieser Zeit sollte aber durch regelmäßiges Besprühen ausgeglichen werden. Auch die Substratoberfläche kann leicht besprüht werden.
Nach diesen zwei Wochen, die Pflanze durch kleinere Wassergaben wieder an das gießen/tauchen gewöhnen.
Ich hoffe, mein Beitrag kann euch weiterhelfen!
Lg Astrid
Hier im Forum eine oft gestellte Frage: Wie topft man eine Orchidee um. Also hab ich mir gedacht, eine einfache Anleitung zu schreiben die bei (fast) allen Orchideen angewendet werden kann.
Die beste Zeit für das Umtopfen von Orchideen ist nach der Ruhephase, wenn sie beginnen neu auszutreiben - meistens im Frühjahr. Bei Orchideen, die keine ausgeprägte Ruhepause machen, empfiehlt es sich zu warten bis die Orchidee nicht mehr blüht, da es ansonsten passieren kann, dass die Pflanze durch den Schock die Blüten abwirft. Es kann aber trotzdem notwendig sein, die Pflanze umzutopfen, wenn sie noch blüht - vor allem bei Schädlingsbefall, oder wenn man viele faule Wurzlen bemerkt.
Ich habe mir angwohnt, Orchideen (vor allem die, die aus Massenproduktion stammen) sofort nach dem Kauf umzutopfen, da sich direkt unter dem Herzen oft die unmöglichsten "Substraten" befinden. Diese Substrate speichern oft unmerklich für den Pflanzenbesitzer zu viel Wasser - was zu einem langsamen Tod der Pflanze führt oder zumindest führen kann. Meine Funde reichen von verfaultem Sphagnummoos über Dellwolle bis hin zu Steckschwämmen (wie sie für Blumengestecke verwendet werden). Bei Orchideen aus dem Baumarkt (aber oft auch aus Blumenfachgeschäften, da sie meist die selben Zulieferer haben) gilt daher besondere Vorsicht, wenn man länger Freude an der Pflanze haben möchte.
Bis jetzt haben es mir alle Orchideen gedankt und noch nie eine Blüte fallen lassen.
Wichtige Infos bevor es losgeht:
In der Regel reicht es, Orchideen alle 2 Jahre umzutopfen, es sei denn einer der oben genannten Gründe macht es vorher notwendig.
Oft reicht es aus lediglich das Substrat auszuwechseln, das heißt man kann den selben Topf weiterverwenden. Es ist besser, etwas enger als zu groß zu
topfen, da die Pflanze dadurch besseren Halt findet. Bei neuen Töpfen reicht ein um eine Nummer größerer Topf aus. Es empfiehlt sich durchsichtige (Spezial)-Töpfe zu verwenden, da dadurch mehr Licht an die Wurzeln kommt. In ihrer Heimat wachsen die meisten Orchideen epiphytisch (d.h. auf Bäumen - sie sind aber keine Schmarotzerpflanzen) dadurch sind auch ihre Wurzeln grün (weil Chlorophyll eingelagert wird).
Weit aus wichtiger als der Topf ist es, das richtige Subsrtat zu verwenden. Für Orchideen mit dickeren Wurzeln, also Phalaenopsen, Doritis,... ist grobe Pinienrinde am besten. Mitonia, Dendrobien, Miltoniopsis, Vuylstekeara,... die relativ feine Wurzeln haben, kann Kokohum mit etwas feinerer Pinienrinde vermischt werden. Die meisten dieser Arten haben es auch gerne etwas feuchter, es darf aber trotzdem keine Staunässe entstehen. Von "Orchideenerde" aus dem Baumarkt ist abzuraten, da hier wie im Namen schon erwähnt auch Erde enthalten ist, welche erstens zu viel Wasser speichert - was zu Wurzelfäulnis führen kann und zweitens sich zu sehr verdichtet - sodas die Wurzeln nicht mehr genug Luft bekommen. Diese Orchideenerde ist nur für terrestrisch wachsende Orchideen zu empfehlen wie zB.Phaphiopedilum.
Umtopfanleitung:
1. Es ist wichtig, die Orchidee vor dem Umtopfen zu tauchen, da sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen und dadurch weicher werden. Des weiteren, lassen sie sich so leichter aus dem Topf lösen und brechen nicht so leicht.
2. Den Topf vorsichtig abziehen und das Substrat abschütteln - Substratstücke, die an den Wurzeln kleben mit Wasser abspühlen - sie lösen sich dann in der Regel recht leicht.
3. Die Wurzeln auf Fäulnis und/oder Vertrocknung untersuchen. Faule oder vertrocknete Wurzeln unbedingt abschneiden - da an dem Fäulnisprozess Bakterien beteiligt sind, die sich schnell im ganzen Substrat ausbreiten und somit auch die anderen Wurzeln angreifen können.
4. Die Schnittstellen an den Wurzeln mit Holkohlepulver oder Zimt bestreuen - diese beiden Hausmittel wirken desinfiszierend und antiseptisch - um ein Eindringen von Bakterien und Pilzen zu verhindern.
5. Wenn der gleiche Topf nochmals verwendet wird mit heißem Wasser auswaschen.
6. Etwas Subsrtat in den Topf geben, sodaß der Boden bedeckt ist - ich habe damit sehr gute Erfahrungen, da so die Wurzeln nicht gleich wieder duch die Drainagelöcher wachsen und somit in restliches Gießwasser hängen.
7. Die Pflanze vorsichtig in den Topf drehen (wie einen Korkenzieher).
8. Mit (feuchtem) Substrat auffüllen, und den Topf auf der Arbeitsfläche aufstampfen, damit das Substrat in die Wurzelzwischenräume rutscht. So oft wiederholen, bis alle Hohlräume gefüllt sind und die Pflanze wieder Halt hat ( ganz fest wird sie erst wieder in ein paar Wochen sitzen).
Fertig
Weitere Pflege
Die neu eingetopfte Pflanze sollte nun ca. 10 -14 Tage nicht gegossen oder getaucht werden. Dies hat zwei wichtige Gründe, zum ersten fördert der dadurch entstehende Wassermangel die Wurzelbildung und zum zweiten haben kleinere Wurzelverletzungen Zeit zum Heilen. Denn ohne Wasser kann nichts faulen.
Das fehlende Wasser in dieser Zeit sollte aber durch regelmäßiges Besprühen ausgeglichen werden. Auch die Substratoberfläche kann leicht besprüht werden.
Nach diesen zwei Wochen, die Pflanze durch kleinere Wassergaben wieder an das gießen/tauchen gewöhnen.
Ich hoffe, mein Beitrag kann euch weiterhelfen!
Lg Astrid