Narzissen für Entdecker und Sammler

 
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Narzissen für Entdecker und Sammler

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Gepostet: 24.09.2006 - 19:25 Uhr  ·  #1
Eine ganz besondere Klassengesellschaft:
Narzissen für Entdecker und Sammler


Blüten in warmem Rot, fröhlichem Orange, leuchtendem Gelb und verschiedenen Violett- und Blautönen verschönern zur Zeit Briefe und Postkarten. Die aktuelle Dauerbriefmarkenserie der Deutschen Post zeigt botanische Vielfalt von der Aster über Edelweiß, Klatschmohn und Sonnenblume bis hin zu verschiedenen Zwiebelblumen. Auf den Marken können sie alle zur gleichen Zeit bewundert werden, während sie in der freien Natur oder im Garten ihren ganz eigenen Rhythmus haben: Der Krokus drängt schon ganz früh im Jahr an Tageslicht, später folgen Narzissen und Tulpen und im Sommer öffnen sich die üppigen Blüten der Dahlien. Die 90-Cent-Marke überrascht mit einer außergewöhnlichen Narzisse. Die abgebildete Blüte ist weiß und orange, während die meisten Narzissen, die im Frühling Straßenränder und Gärten beleben, Blüten in sonnigem Gelb haben. Auf der Briefmarke steht nur ?Narzisse? ? nicht genug, um die Neugier zu stillen.

Es gibt viel zu entdecken

Ein Buch mit vielen Narzissenbildern wird zu einer botanischen Entdeckungsreise, denn Narzissen sind für viele Überraschungen gut: Die meisten dieser Zwiebelblumen blühen gelb, doch es gibt auch Sorten mit wunderschönen weißen oder rosafarbenen Blüten und manche sind sogar zweifarbig. Faszinierend ist die Fülle an Farbkombinationen: Neben weiß und orangefarbenen Blüten wie auf der Briefmarke gibt es auch weiß-gelbe, weiß-rosa und gelb-orangefarbene. Einige Blüten zeigen sich in zarten Pastellnuancen, andere fallen mit intensiven Farbtönen auf. Die meisten dieser schönen Frühlingsblumen haben zwar gelbe Blüten, doch auch sie zeigen, dass Narzisse nicht gleich Narzisse ist: Das Sortiment reicht von Zwiebelzwergen wie der hellgelb blühenden, nur 20 cm hohen ?Tête-à-Tête? bis hin zu der 40 cm hohen ?Golden Ducat?, die mit ihren intensiv goldgelben Blüten ihrem Namen alle Ehre macht.

Blütenvielfalt

Neben der Größe der Blüten variiert bei den Narzissen auch die Form der Blüten beträchtlich. Die der Reifrocknarzisse (Narcissus bulbocodium) zum Beispiel haben kaum mehr Ähnlichkeit mit einer klassischen Narzissenblüte, deren mittlere Blütenblätter wie ein langgezogener Kelch wirken und die die so genannte Trompete bilden. Die Blütenblätter der kleinen ?Baby Moon? erinnern an gelbe Windräder und gefülltblühende Sorten wie ?Golden Ducat? wirken mit ihren büschelig-üppigen Blüten romantisch und verspielt. Andere Narzissen haben elegant nach hinten geschlagene Blütenblätter und bei manchen sind die Blütenblätter in der Mitte sehr kurz oder ganz stark gekräuselt ? kurzum: Es gibt viel zu entdecken.

Blumenpersönlichkeiten

Die Fülle der Sorten hat dazu geführt, dass Narzissen zur besseren Übersichtlichkeit nach ihrer Blütenform in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Jene mit den schwungvoll nach hinten weisenden Blütenblättern beispielsweise gehören in die Gruppe oder Klasse der Cyclamenblütigen Narzissen. Bei anderen sind die Blätter in der Mitte so kurz, dass sie keine ?Trompete? mehr haben, sondern nur noch ein kleines ?Auge?. Das ?Auge? der Sorte ?Actaea? beispielsweise ist gelb mit rotem Rand und bildet einen wunderschönen Kontrast zu den weißen Blütenblättern, von denen es umgeben ist. ?Actaea? gehört zu den Dichter- oder Poeticus-Narzissen, einer Gruppe, die mit anmutigen, duftenden Blüten bezaubert. Das große Narzissensortiment macht es möglich, sich monatelang an diesen Zwiebelblumen zu erfreuen: Frühe wie die cyclamenblütige, gelb-orangefarbene Narzisse ?Jetfire? öffnen ihre Blüten schon im März, während andere Sorten erst im Mai blühen.

Frühstarter haben größte Auswahl

Die Blumenbriefmarken der Deutschen Post zeigen wie in einer Miniaturfotogalerie den Reichtum unserer Pflanzenwelt. Doch die Blumen auf den Bildern duften nicht und sie lassen die Entwicklung vom kleinen grünen Spross bis zur Blüte nicht miterleben. Wer das möchte, hat jetzt die beste Gelegenheit dazu: Damit sich Narzissen, aber auch Tulpen und andere frühlingsblühende Blumenzwiebeln und Knollen, im nächsten Jahr in all ihrer Pracht zeigen können, müssen sie jetzt im Herbst in die Erde. Sie brauchen die kühlen Temperaturen des Winters, um ihre Blüten zu entwickeln. Selbst wer keinen Garten hat, kann sich im Frühling über leuchtend gelbe, reinweiße oder zart rosafarbene Blüten freuen, denn Narzissen eignen sich gut für Gefäße. Die Zwiebeln werden am besten im Oktober und Anfang November gepflanzt. Wer möglichst früh startet, hat den Vorteil, dass die Auswahl in den Gärtnereien und Gartencentern noch besonders groß ist ? beste Voraussetzungen für Experimentierfreudige, die sich und andere mit außergewöhnlichen Narzissen überraschen möchten.
IZB
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Die Blumenzwiebelsaison ist eröffnet! Dieser an ein Stillleben erinnernde Korb voller Narzissenzwiebeln lässt kaum erahnen, was für eine Farbenpracht hier schlummert: Im Herbst gepflanzt verwandeln sie den Garten, kaum dass der Winter vorbei ist, in eine
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Harmonie in Weiß und Grün: Zwiebelblumen lassen sich gut mit Stauden und Gehölzen kombinieren. So entstehen besonders natürlich anmutende Gartenbilder. Außerdem beginnt die Gartensaison dann schon eher, denn viele Zwiebelblumen blühen bereits, bevor der W
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Von wegen nur Gelb: Narzissen sind überraschend vielfältig. Einige haben sogar mehrfarbige Blüten. (Narcissus ?Accent?)
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