Vor dem Temperatursturz hatten wir einige trockene, warme Tage, an denen abends die ersten Maikäfer ausgeschwärmt sind. Und wenn ich sage "die ersten Maikäfer", dann meine ich die ersten paar Tausend von denen, die sich da insgesamt in der Erde zusammenrotten. Viele Leute können sich das nicht vorstellen, weil es in manchen Gegenden keine Maikäfer gibt. Es ist dann so, daß man nach 20.30 Uhr nicht mehr in den Garten kann, weil man ständig mit einem Maikäfer in vollem Flug zusammenstößt. ....und eine Geräuschkulisse wie auf einem Hubschrauberlandeplatz.
Ich habe mal ein Hochbeet mit frischer weicher schwarzer Erde aufgelöst - für Maikäfer viel angenehmer als unser harter Lehmboden - und habe auf exakt einem Quadratmeter etwa 80-100 Engerlinge gefunden...


Jedenfalls haben bei uns einige Narzissen wunderschön geblüht - bevor die Maikäfer kamen.
Wie sie danach aussahen sieht man auf den Photos.
Ich habe die Maikäfer nicht an den Blüten fressen sehen, weil ich mich wie gesagt kaum raus traue, wenn die Viecher unterwegs sind, aber angesichts des zeitlichen Zusammenhangs und des enormen Tempos des Verfalls scheint mir die Sache eindeutig. Einige Blüten (weiter hinten, rot eingekreist) sind so weit abgefressen, daß man sie fast mit den abgeblühten Blüten daneben verwechseln könnte.

Mich würde interessieren, ob jemand ähnliche Beobachtungen gemacht hat. Normalerweise sagt man ja, Maikäfer fräßen Obstbaumblätter. Aber viele der Bäume hatten noch kaum Laub ausgebildet, wegen des seltsamen Frühjahrs. Und diese Gruppe von Narzissen, die direkt unter einem Apfelbaum steht, ist viel stärker betroffen, als zwei andere in jeweils etwa 8 Metern Entfernung. Vielleicht sind die Maikäfer also nur aus Verzweiflung über die Narzissen hergefallen, weil der Apfelbaum zu wenig hergegeben hat?