Montbretie - Crocosmia - eine Zwiebelblume aus Südafrika

 
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Montbretie - Crocosmia - eine Zwiebelblume aus Südafrika

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Gepostet: 22.02.2011 - 07:31 Uhr  ·  #1
Sternschnuppen für den Garten:
Crocosmia – Sommerblumenzwiebel des Jahres 2011


Elegant wiegen sich die unzähligen zierlichen, orangeroten Blütensterne der Montbretie an langen Stielen und schwingen zwischen Gräsern sanft hin und her, auf und ab. Die Montbretie, botanisch Crocosmia, ist ein exotisch anmutender und auffälliger Sommerblüher, der jetzt, im Frühling, gepflanzt wird. Wegen ihrer besonderen Schönheit wurde sie von einem Gremium niederländischer Pflanzenspezialisten zur Sommerblumenzwiebel des Jahres 2011 gewählt.

Bei der Crocosmia handelt es sich um eine Zwiebelblume, die ursprünglich aus Südafrika stammt. Die schöne Exotin hat sich bei uns als ausdauernde und langblühende Gartenschönheit und auch als beliebte Schnittblume etabliert. Sie wird im Beet etwa einen Meter hoch und zieht durch ihre Größe und die feurigen Blütenfarben die Aufmerksamkeit leicht auf sich. Ihren Namen trägt sie wohl aufgrund ihres Safranduftes, den die Blätter beim Zerreiben abgeben, denn die botanische Bezeichnung Crocosmia lässt sich vom griechischen Wort „krokos“ für Safran und „osme“ für Duft ableiten.

In ihrer Heimat genießt die afrikanische Schönheit feuchte Sommer und milde trockene Winter. Bei uns sind nicht alle Arten winterhart, deshalb sollten Montbretien vor Winternässe und starken Frösten geschützt werden. In milden Regionen reicht meist eine Abdeckung aus Laub und Zweigen. Zusätzlich sollte der Untergrund gut wasserdurchlässig sein, denn Winterfeuchtigkeit führt schnell zu Fäulnis und zum Absterben der Pflanze. In rauen Lagen nimmt man sie am besten vor den Frösten aus dem Boden. Die Montbretie entwickelt sich aus Knollen und unterirdischen Wurzelausläufern. Diese lassen sich recht einfach mit einem kleinen Erdballen ausgraben und frostfrei überwintern. Mit dieser Wintervorbereitung wartet man am besten bis zum Spätherbst, wenn das Laub der Crocosmia bereits braun geworden ist. Die anhängende Erde entfernt man, wie häufig bei anderen Zwiebelblumen empfohlen, bei der Montbretie jedoch besser nicht, denn so trocknen die Knollen und Wurzelausläufer nicht so leicht aus. Der Ballen mit den Crocosmia-Knollen wird dann im Frühjahr wieder im Garten ausgepflanzt, fühlt sich aber auch in größeren Pflanzgefäßen wohl. Montbretien treiben erst im April aus, bilden aber noch im gleichen Jahr ihre schwertförmigen Blätter und die auffällig bogig überhängenden, zumeist goldorange bis kräftig roten Blütenstände.

Die Montbretie zeigt sich erst im Spätsommer in voller Pracht. Sie blüht im Juli und August, teilweise bis in den Herbst hinein und bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze im Garten. An ihrem ursprünglichen Heimatstandort wächst sie auf feuchten Wiesen und mag die sommerliche Regenzeit. Deshalb möchte sie auch in unserem Sommer mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt werden. An trockenen Standorten nimmt die Blühfreudigkeit ab.

Die Sorte ‘Lucifer‘ stammt von der Wildart ab und ist eine der robustesten und bekanntesten Montbretien. ‘Lucifer‘ trägt feurig rote Blüten und wird recht hoch, die ährigen Fruchtstände sind auch nach der Blüte noch wirkungsvoll und schmückend. Die Einzelblüten der Sorte ‘Emily McKenzie‘ sind außergewöhnlich groß und goldorange mit braunrotem Auge. Mittlerweile gibt es neben verschiedenen roten und orangefarbenen Sorten auch hellgelb und goldgelb blühende Crocosmia. Im Beet lassen sich die roten, orangefarbenen und goldenen Sternschnuppen harmonisch mit gleichfarbigen sommerblühenden Stauden wie Schaf-Garbe (Achillea), Sonnenbraut (Helenium) oder Fackellilie (Kniphofia) kombinieren. Mit dem Komplementärkontrast blauer Blüher, wie der imposanten, ebenfalls aus Afrika stammenden Schmucklilie (Agapanthus), oder blau blühender Stauden wie Eisenhut (Aconitum) und Berg-Aster (Aster amellus), kommt die Montbretie besonders schön zur Geltung. Aber auch als Partner von Gräsern ist die Blumenzwiebel des Jahres im Spätsommer eine farbintensive Bereicherung für jeden Garten.

IZB
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Die Montbretie entwickelt sich aus kleinen Knollen. Bei uns sind nicht alle Arten winterhart, deshalb sollten sie vor Winternässe und starken Frösten geschützt werden oder man nimmt die Knollen einfach vor dem ersten Frost aus dem Boden.
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Die Montbretie (Crocosmia) trägt rote, orangefarbene oder gelbe Blütenstern. Sie blüht bis in den Spätsommer hinein, teilweise sogar noch im Herbst. Gräser, wie das federborstengras (Pennisetum) sind ideale Partner für späte Sorten.
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Im Beet lässt sich Crocosmia - Sommer-Blumenzwiebel des Jahres 2011 - harmonisch mit ähnlichen Farben kombinieren. Zusammen mit dunkellaubigen Pflanzen wie rotblättrigen Dahlien oder Rizinus kommen die orangefarbenen Blüten besonders schön zur Geltung.
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Crocosmia ‘Lucifer‘ stammt von der Wildart ab und ist eine der robustesten und bekanntesten Montbretien. Sie trägt feurig rote Blüten und wird recht hoch, die ährigen Fruchtstände sind auch nach der Blüte noch wirkungsvoll und schmückend. Hier steht sie i
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