Magnolia grandiflora - krank?

 
Wil
Azubi
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 05 / 2015
Betreff:

Magnolia grandiflora - krank?

 · 
Gepostet: 18.04.2018 - 17:30 Uhr  ·  #1
Salve,

jemand eine Idee was da gerade meine Magnolie dahinrafft?

Meine beiden Guaven zeigten ähnliche Symptome. Die eine ist bereits hinüber, die andere auf dem Weg dahin.

Die Magnolie ist in einem Topf aufm Balkon (geschützt) und war den Winter über gut verpackt bzw. der Topf.

Die Blätter werden irgendwie weiß (kein Belag) und extrem spröde.

Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Machdeburch
Beiträge: 6143
Dabei seit: 07 / 2009

Blüten: 30245
Betreff:

Re: Magnolia grandiflora - krank?

 · 
Gepostet: 18.04.2018 - 18:07 Uhr  ·  #2
Moin,

in welcher Gegend wohnst Du bzw. pflegst Du deine Pflanzen?

Fast alle Magnolia grandiflora-Klone, bis auf ein paar Ausnahmen, sind in mitteleuropäischen Gärten härtemässig schon an der Grenze. Im Topf sind (alle!) Gehölze, vor allem die Immergrünen, nochmal deutlich empfindlicher. Da bringt auch ein Einpacken leider nicht viel.
Wenn die Wurzeln stärkere Frostschäden erlitten haben, dann hat sich die Pflanze im Laufe der letzten, etwas wärmeren Wochen nur noch von ihren Wasserreserven im Holz aufrechterhalten, die toten Wurzeln können ja nichts mehr nachliefern und ist dann innerlich vertrocknet. Als das Wasser im Gewebe aufgebraucht war, brach sie endgültig zusammen. Das ist eine typische Reaktion von immergrünen Gehölzen im Kübel, egal ob Buchsbaum, Stechpalme, Bambus, Kirschlorbeer usw. Da können sie so winterhart sein, wie sie wollen, im Kübel im Freien überwintert rafft es diese Pflanzen sehr oft dahin.

Die Guaven standen aber nicht draussen, oder?
Wil
Azubi
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 05 / 2015
Betreff:

Re: Magnolia grandiflora - krank?

 · 
Gepostet: 18.04.2018 - 19:25 Uhr  ·  #3
Doch schon.

Die Brasilianischen Guaven sollen ja -12 und die Magnolie -20 aushalten laut Beschreibungen

Unabhängig davon haben andere Pflanzen keine Probleme gehabt (Indischer Gewürzstrauch, 7 Söhne Strauch)

Eine der Guaven hat letztes Jahr auch draußen überwintert und es so gesehen gut weggesteckt
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Machdeburch
Beiträge: 6143
Dabei seit: 07 / 2009

Blüten: 30245
Betreff:

Re: Magnolia grandiflora - krank?

 · 
Gepostet: 19.04.2018 - 17:56 Uhr  ·  #4
Moin,

die absoluten Zahlen haben mit Winterhärte an sich nicht viel zu tun. Puya raimondii aus den Hochanden Boliviens hält auch bis -25° C aus, aber nicht dauerhaft und jeweils nur für eine Nacht. Sie ist frostfest, aber nicht winterhart. Das ist ein großer Unterschied. Mit der einen Guave hast Du halt Glück gehabt. Verallgemeinern kann man es aber nicht.

Der Gewürzstrauch, so wie ich ihn kenne (hast Du für den einen botansichen Namen?, nicht das ich jetzt von der falschen Pflanze ausgehe) und das Heptacodium (Sieben Söhne) sind nicht immergrün. Das ist eine nicht unwesentlich Eigenschaft. Es gibt bei der Überwinterung im Kübel einen großen Unterschied zwischen immergrünen und laubwerfenden Sträuchern.
Bei beiden Gehölztypen können die Wurzeln, die im Allgemeinen um 10° C empfindlicher (!) sind als die oberirdischen Pflanzenteile, erfrieren. Bei den Immergrünen sind die dann vorhandenen Blätter ein großer Nachteil, denn wenn sie sich im Winter bei Sonneneinstrahlung erwärmen, verdunsten sie Wasser. Da die Wurzeln tot sind, können sie dieses nur aus dem Pflanzengewebe mobilisieren. Später, im Frühjahr, wenn es an den normalen Austrieb geht, sind die Wurzeln immer noch nicht nachgewachsen, die Pflanze hat aber alle Wasserreserven verbraucht und bricht dann innerhalb kurzer Zeit zusammen, weil die Blätter immer noch Wasser verdunsten, es wird ja wärmer.
Bei laubwerfenden ist es anders. Da sie im Winter KEINE Blätter besitzen, können sie mit den eingesparten Vorräten im Pflanzenkörper im Frühjahr erstmal Wurzeln wachsen lassen, die, wie gesagt, auch erfroren sind, um dann später mit dem Laubaustrieb zu kommen.

Wenn man einen Vergleich anstellen wollte zwischen immergrünen und laubwerfenden Gehölzen, die in freistehenden Kübeln überwintert werden sollen, dann kann man bei den immergrün, egal welche Frostgrade sie im Garten gepflanzt normalerweise aushalten, von einer Verlustquote von ca. 80% ausgehen. Bei den laubwerfenden wären es ca. 15%.
Wenn man die Töpfe der Immergrünen im Boden eingräbt, sinkt die Verlustquote ebenfalls auf unter 15%.
Wil
Azubi
Avatar
Beiträge: 7
Dabei seit: 05 / 2015
Betreff:

Re: Magnolia grandiflora - krank?

 · 
Gepostet: 19.04.2018 - 18:06 Uhr  ·  #5
Ok, ich werde für den nächsten Winter mal eine Wurzelheizung organisieren, deren Kosten und Verbrauch sind ja überschaubar.

Immerhin hat die Magnolie weiter hinten noch gesunde Bereiche und die zweite Guave wird zumindest nicht schlimmer - könnten also beide noch einen weiteren Winter erleben
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.