Das gemeinsame Projekt startete offiziell Anfang Oktober. Das Ziel ist es, die Produktion in den nächsten fünf Jahren so zu optimieren, dass Continental seine Reifen aus Löwenzahn-Gummi herstellen kann. Molekularbiologen des IME und die Forschungsabteilung des Reifenherstellers bauten eine Pilotanlage in Münster, die in der Lage ist, Naturkautschuk zu gewinnen. Gleichzeitig pflegen sie mehrere Hektar einer Löwenzahnsorte die besonders reich an Kautschuk ist. Um die Eigenschaften der Pflanze zu optimieren, entwickeln die Forscher neue Sorten mit einem höheren Anteil von Gummi-und Biomasse. Der erste Testreifen mit einer Mischungen aus Löwenzahn-Kautschuk soll in den nächsten Jahren auf öffentlichen Straßen getestet werden. Das Naturprodukt aus Löwenzahn zeigte die gleiche Qualität wie der herkömmliche Kautschuk aus dem Gummibaum (Hevea brasiliensis). Doch im Gegensatz zu dem herkömmlichen Gummi kann er kostengünstiger geerntet werden und ist leichter anzubauen. In Deutschland eignet sich die Methode auch für Flächen auf denen zuvor keine landwirtschaftlichen Kulturpflanzen produziert wurden.
In den letzten Jahren wurde ein enormes Know-how in der Löwenzahn-Ernte angehäuft. Mit Hilfe von DNA-Markern ist nun bekannt welches Gen für die molekulare Funktion verantwortlich ist.
Für die Produktion kann nur die russische Sorte (Taraxacum kok saghys) unserer heimischen Pflanze verwendet werden. Dies ist die einzige Art, die große Mengen von Gummi produziert. Es ist ein immenses Potential, dass im Löwenzahn steckt. Verglichen mit dem Gummibaum gibt es drei Vorteile: Die Vegetationsperiode dauert nur ein Jahr. Danach können die Pflanzen sofort geerntet werden und weiter durch gezielte Züchtung optimiert werden. Gleichzeitig ist sie weniger anfällig für Schädlinge. Und schließlich benötigt es kein subtropisches Klima und kann auf jedem Acker gepflanzt werden.
Quelle: http://www.fraunhofer.de/