Lavendel verholzt?

 
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Lavendel verholzt?

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Gepostet: 13.08.2016 - 20:56 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich habe Anfang des Sommers zwei Lavendel in voller Blüte vom Baumarkt gekauft und diese gleich in größere Töpfe umgetopft. Sie entwickeln sich eigentlich ganz gut, doch habe ich eine Frage: die Blütenstängel habe ich größtenteils auf halber Höhe abgeschnitten, um diese zu sammeln. Die Stängel sind dann kurz darauf holzig geworden. Die beiden Lavendel treiben aber schon wieder fleißig aus. Dennoch sind da nun einige holzige Stellen. Ich habe schon gelesen, dass Lavendel verholzt. Dennoch frage ich mich, ob das so normal ist.


Pearl Of Green
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 13.08.2016 - 22:31 Uhr  ·  #2
Zitat geschrieben von green-summer
. Ich habe schon gelesen, dass Lavendel verholzt.


dann hast du dir die frage schon selbst beantwortet denn ja, das ist normal


wie-beschneide-ich-meinen-lavendel-t6595.html
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 13.08.2016 - 22:43 Uhr  ·  #3
Ja, Lavendel verholzt. darum ist er auch keine richtige Staude, sondern ein Halbstrauch, wie z.B. auch die Bartblume.
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 13.08.2016 - 23:49 Uhr  ·  #4
Moin,

nun ja, Lavendel sind eigentlich echte Sträucher. Die Verholzung ist nicht nur auf den unteren Pflanzenbereich beschränkt.

Das Problem hier ist, dass die Pflanze sich einen Welkepilz eingefangen hat und die "Verholzung", so wie ich es verstehe, eigentlich die dadurch absterbenden Triebe sind. Das Substrat erscheint mir ungeeignet, zu humos und nicht durchlässig genug und die Pflanze wird irgendwann mal ein wenig zu viel Wasser bekommen haben.

Lavendel in Töpfen mögen zwar einen verhältnismäßig großen Wurzelraum (Rosentöpfe sind ideal), lieben aber gleichzeitig ein eher mineralisches Substrat. Bei mir wachsen sie am Besten in einer Mischung von 1/3 Blumenerde mit 2/3 feinem und grobem Bims. Dann noch im Frühjahr 2,5 g eines umhüllten Langzeitdüngers und sie wachsen und blühen wunderbar und bleiben kompakt und gesund.
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 14.08.2016 - 02:28 Uhr  ·  #5
Hallo,

danke für die Antworten!

Da es meine ersten Lavendel sind bin ich etwas unsicher.

@Plantsman: Wenn die beiden Pflanzen krank sind, woran könnte es liegen, dass nur Triebe verholzen / absterben, die ich geschnitten habe?
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 14.08.2016 - 13:26 Uhr  ·  #6
Moin,

den Zusammenhang würde ich so gar nicht sehen.
Es ist ein wenig wie die Frage: wer war zuerst da, das Ei oder das Huhn. Du hast den Lavendel in dem Moment geschnitten, als der Pilz schon unerkannt in die Pflanze eingedrungen war. Das jetzt die abgeschnittenen Triebe zuerst absterben ist eher als zufällig einzustufen. Später macht der Pilz keinen Unterschied mehr und es hätte auch andersrum sein können, zuerst die ungeschnittenen. In meiner Zeit in einer Staudengärtnerei hat der Pilz da keinen Unterschied gemacht.

Andererseits kenne ich keine gartenbaulichen Versuche, ob der Rückschnitt von Lavendel bei ungünstigen Bodenverhältnissen einen Befall der beschnittenen Äste mit Welkepilzen fördert. Meine Aussage ist also nicht statistisch abgesichert . Ich denke aber, eher nicht.
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 14.08.2016 - 14:52 Uhr  ·  #7
Danke dir für die Infos! Was kann ich denn tun, außer umtopfen in die von dir beschriebene Erdmischung? Und weniger gießen?
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Re: Lavendel verholzt?

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Gepostet: 14.08.2016 - 18:00 Uhr  ·  #8
Nun,

da der Pilz in der Pflanze lebt, kann man gegen ihn nicht viel machen. Man muss nur dafür sorgen, dass es der Pflanze gut geht und sie sich besser wehren kann. Es ist wie bei uns Menschen. Wir haben auch diverse Krankheitserreger in uns. So lange wir nicht geschwächt sind, passiert nichts.

Wichtig ist, das Du, wenn Du die Pflanzen umtopfst, den alten Ballen vollständig ausklopfst. Es sollte kaum noch alte Erde an den Wurzeln sein. Dann wird die ganze Pflanze noch ein wenig eingekürzt und angegossen. Beim Anwachsen sollte man schon darauf achten, dass sie nicht zu trocken wird, natürlich immer ohne (!) Staunässe. Erst wenn sie wirklich etabliert ist, kann sie ein wenig mehr Trockenheit vertragen. Im Topf muss man aber trotzdem vorsichtig sein. In der Natur wurzelt ein Lavendel mindestens drei Meter in alle Richtungen. Dort, in der gewachsenen Erde zwischen den Felsen, ist es auch in einem heissen südfranzösischen Sommer immer noch angenehm kühl und feucht. Dagegen ist so ein Topf vom Volumen nur Pipifax. Trockenheitsverträgliche Pflanzen können im Topf deshalb auch mal schnell vertrocknen. Das massive Wurzelwerk saugt wirklich jeden Tropfen auf und dann ist so ein Topfballen ruckzuck rappeltrocken.

Eine Garantie, dass Dein befallener Lavendel die Prozedur auf längere Sicht überlebt, kann ich natürlich nicht geben, aber es lohnt sich. Wenn nicht für ihn, dann für zukünftige Lavendel-Generationen in Deinem Garten.
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