Kein Hexenwerk- Veredelung eines Hibiskus einfach gemacht!

 
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Kein Hexenwerk- Veredelung eines Hibiskus einfach gemacht!

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Gepostet: 10.05.2012 - 18:50 Uhr  ·  #1


Das Veredeln von Hibisken ist die wichtigste Vermehrungsart, denn die meisten bekannten Sorten sind nicht durch Stecklinge zu ziehen. Nur wenige Sorten wachsen gut auf "eigenen Füßen". Das Veredeln ist im Prinzip nicht schwer. Es erfordert nur etwas Geschicklichkeit im Umgang mit einem Messer oder Teppichmesser. Die so genannte V-Technik wird nicht nur bei Hibisken angewandt, sondern auch bei Zitruspflanzen oder Plumerien.

Aufs Zubehör kommt es an

Um eine Pflanze veredeln zu können, sollte man ein Veredelungsmesser oder ein sauberes Teppichmesser, einen Wundverband, dafür eignen sich Veredelungsband, Geschenkband oder Bast, eine kleine, durchsichtige Tüte und eine Wäscheklammer zur Verfügung haben.

Die Unterlage zählt

Als erstes benötigt man eine geeignete Unterlage. In Europa wird meist “Albo Lacinatus” verwendet, in den USA ist es “Pride of Hankins”. Die Unterlage sollte nicht gestaucht, zirka ein Jahr alt und verholzt sein. Man kann aber auch eine grüne oder halbverholzte nehmen. Dann darf jedoch das Edelreis nicht verholzt sein, sonst geht die Veredelung schief. Bei einer ganz verholzten Unterlage kann ein grünes, halbverholztes oder ganz verholztes Edelreis verwendet werden.

Auch die Länge zählt

Das Edelreis wird auf einer Höhe von ungefähr zehn bis 20 Zentimetern mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Wichtig ist die Desinfektion des Schneidwerkzeugs, damit keine Bakterien an die Schnittwunde gelangen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass man nicht durch eines der schlafenden Augen schneidet, sondern dass unter diesem noch genügend Holz zur Verfügung ist.

Vorsicht sollte walten

Das Edelreis sollte nicht zu dick sein, sonst könnte der Schnitt in der Unterlage einreißen. Das würde zwar im Normalfall wieder verheilen, kann aber auch zur Schimmelbildung führen, bei der dann die ganze Unterlage absterben kann. Das Edelreis darf zwar dünner sein, aber auf keinen Fall dicker als die Unterlage. Man sollte vor dem Veredeln ein Holz suchen, das von seinem Umfang zur Unterlage passt.
Der Schnitt wird direkt in der Mitte ausgeführt, um alle Schichten des Holzes mit dem Edelreis zu verbinden. Anschließend wird es vorsichtig in die Unterlage eingeführt, bis es fest in ihr sitzt.

Nun werden Unterlage und Edelreis mit einem Veredelungs- oder Geschenkband fest verknotet. Als kleiner Tipp: Immer dann einen Knoten anbringen, wenn man es einmal um die Veredelung gewickelt hat, so dass Unterlage und Edelreis einen besseren Kontakt miteinander haben.

Unter gespannter Luft

Darüber kommt eine befeuchtete Tüte, die mit einer Klammer genau an der Veredelungsstelle befestigt wird. Sie sorgt für genügend Luftfeuchtigkeit für das noch nicht angewachsene Edelreis. Die Klammer hat die Aufgaben, die Feuchtigkeit in der Tüte zu halten und zusätzlich Kraft auf die Veredelungsstelle auszuüben. Ein bis zweimal in der Woche sollte die Tüte geöffnet werden, damit sich nicht so leicht Schimmel bildet.

Geduld ist gefragt[/b]

Nach etwas zwei bis drei Wochen ist die Veredelung angegangen. Das sieht man in der Regel, wenn man den Neuaustrieb kontrolliert. Wenn das Edelreis noch locker sitzt und die Schnittstellen eine braunrote Färbung aufweisen, war die Veredelung nicht erfolgreich. Meist ist die Unterlage noch zu retten, das Edelreis hingegen sollte ausgewechselt werden. Für die Überprüfung wird der Verband vorsichtig entfernt. Wenn alles angegangen ist, wird er wieder um die Veredelung gewickelt. In der Regel sollte der Verband etwa zwei bis drei Monate die Veredelungsstelle schützen. -sem-



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