Kartoffel-Frage

 
Azubi
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Kartoffel-Frage

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Gepostet: 27.05.2012 - 20:30 Uhr  ·  #1
Hallo allerseits!

Anfang des Jahres habe ich einen Bericht über die Kartoffel aufgesprochen, in dem es unter anderem hieß, dass die Kartoffel in deutschen Adelshäusern des 16. Jahrhunderts eine beliebte, weil mit exotischen Blüten versehene Topfpflanze war. Nun bin ich kein 500 Jahre alter Markgraf, aber die Blüten wollte ich trotzdem sehen, und daher habe ich zwei Kartoffeln gesetzt.
Herausgekommen ist ein Monster, das *Audrey* aus dem kleinen Horrorladen Konkurrenz zu machen droht.
Ich habe keinerlei Hoffnung mehr, dass die Pflanze noch genügend Kraft hat, Blüten zu entwickeln. Was habe ich falsch gemacht?
Danke im Voraus für die überaus willkommene Hilfe,

GingerMan
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 27.05.2012 - 20:45 Uhr  ·  #2
Hmm, ich denke mal, dass deine Kartoffel zu dunkel steht und vielleicht auch zu wenig Platz+Erde/Nährstoffe hat.

Wenn ich morgen dran denke, mache ich mal Bilder von unseren Kartoffeln im Garten. Die sind etwa jetzt seit Mitte März draussen.

Du kannst das Experiment lediglich mit einer Neuauflage starten. Das heißt, mindest ein 10 Litereimer als Platz, ziemlich nährstoffreiche Erde (nicht unbedingt Blumenerde) und einen sehr hellen Platz, möglichst auf dem Balkon.
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 27.05.2012 - 20:47 Uhr  ·  #3
Hallo,

die hat zu warm und zu dunkel gestanden. Die sollten schon direkt ans Fenster.
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Gepostet: 27.05.2012 - 20:54 Uhr  ·  #4
Die Kartoffel ist auch in ihrem Herkunftsland Amerika Sonne und Frischluft gewohnt d.h.das dein Experiment auf Grund deiner Standortwahl schon von vorneweg zum scheitern verurteilt ist. Auf dem Balkon in einem großen Kübel hätteste evtll. eine Chance auf Blüten.

vlG Lapismuc
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 27.05.2012 - 22:51 Uhr  ·  #5
Hallo GingerMan

Wir haben unsere Saat-Kartoffeln anfangs April im Garten ausgebracht und mit einer schwarzen Lochfolie zugedeckt, diese Folie verhindert erstens, dass das Beet von Unkraut überwuchtert wird, zweitens durch die Folie das Gartenbeet aufgewärmt wird und drittens entweder gar keine oder nur einzelne Kartoffelkäfer auftreten. Am Schluss blieben drei Saatkartoffeln übrig und die haben wir auf unserem Balkon in einem riesigen Kübel eingepflanzt und, siehe da die Stauden sind richtig üppig gewachsen. Wir haben uns in unserem Stamm-Gartenzenter informiert und erfahren, dass es schon ordentlich viele Leute gibt, die einzelne Kartoffeln auf ihrem Balkon ziehen. Unser Balkon hat etwa 11 Quadratmeter und auf diesem wachsen auch Peperoni und Balkongurken.

Gruss und viel Glück bei einem weiteren Anlauf für die Kartoffelaussaat

Heinz
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 28.05.2012 - 01:52 Uhr  ·  #6
tysja cuffese
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 28.05.2012 - 09:05 Uhr  ·  #7
Ich würde sagen, versuch es nochmal und zwar draußen. Es ist zwar schon ein bisschen spät, aber noch nicht zu spät. Ich habe meine Kartoffeln auch erst Ende April vorgekeimt in den Garten gesetzt. Jetzt habe ich schöne kräftige Pflanzen, die aber noch klein sind. Ich habe mich allerdings für alte Sorten entschieden, die auch noch Spätkartoffeln sind. Aber ich möchte den Geschmack testen - Blüten kenne ich als Dorfkind von klein auf.
Azubi
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 28.05.2012 - 10:01 Uhr  ·  #8
hi,
sie steht definitiv zu dunkel. kartoffeln brauchen sonne.
vlt auch zu wenig gegossen? - denn kartoffeln brauchen seeeeehr viel wasser, da die Knollen zu einem Großteil aus wasser bestehen und damit unmengen davon brauchen.
lg mike
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Re: Kartoffel-Frage

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Gepostet: 28.05.2012 - 14:09 Uhr  ·  #9
Ich mag Solanum-Blüten. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, daß unsere heutigen Kartoffelblüten auch nicht mehr ganz die Farbenvielfalt (evtl. auch nicht mehr die Größe) aufweisen, wie die vor 450 Jahren. 4 oder 5 Jahrhunderte machne bei normalen Pflanzen evolutionär sicher wenig aus, aber bei Kulturpflanzen ist das eine verdammt lange Zeit, in der sich viel verändert.
Ich erinnere mich, noch vor 25 Jahren ab und zu an einem Kartoffelstrauch die giftigen Früchte bewundern zu können; seitdem habe ich bis heute nie wieder eine Kartoffelpflanze erlebt, die noch Früchte ausbildet. Ich nehme an, irgendwann züchten sie uns auch noch die Blüten weg.

Bei der Blütenvielfalt könnte unsere zuchtselektierte Arten- und Sortenarmut sich ähnlich einschränkend auswirken. Was aber auch heute noch funktioniert, ist, durch die Wahl alter Sorten mit verschiedenen Knollenfarben (muß wohl das "Fleisch" sein, nicht die Schale) die Farbe der Blüte zu beeinflussen:
gelbfleischige Sorten haben die bekannten weißen Blüten;
bei rotfleischigen ist die Blüte leicht rot, bei Blaufleischigen violett angehaucht.


Die Blüten sind bei vielen Solanum-Arten ja ähnlich. Von Kartoffeln über die attraktiven Blüten der Pepino bis hin zu den als Zierpflanzen verkauften Arten, wie Solanum jasminoides.
Wem Solanumblüten gefallen (und wer Platz im Garten hat), dem empfehle ich einen Anzuchtveruch mit Solanum sisymbriifolium. Die Blüten sind "typisch", dabei aber sehr schön, und recht groß.
Azubi
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mille gracie

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Gepostet: 28.05.2012 - 15:49 Uhr  ·  #10
Wow!
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Jetzt weiß ich, dass ich nahezu ALLES falsch gemacht habe.
Beim nächsten Mal klappt's dann wohl besser.

Lieber Gruß,
GingerMan
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