Karnivoren – Jäger im Moorbeet

 
Hauptgärtner*in
Avatar
Beiträge: 484
Dabei seit: 05 / 2010

Blüten: 10
Betreff:

Karnivoren – Jäger im Moorbeet

 · 
Gepostet: 26.08.2011 - 12:17 Uhr  ·  #1
Fleischfressende Pflanzen faszinieren die Menschen schon immer – nicht erst seit dem „Little Shop of Horrors“. Was viele nicht wissen: Es gibt auch einige winterharte Arten, die sich hierzulande durchaus wohlfühlen. In ein Moorbeet integriert oder angeschlossen an einen Teich sind Karnivoren ganz sicher ein echter Hingucker.
Es gibt verschiedene Arten von Moorbeeten. Die häufigste Methode ist wohl, es als so genannte Sumpfzone direkt mit einem Gartenteich zu verbinden. So ist die Wasserversorgung immer gewährleistet, denn Fleischfressende sind immer durstig und brauchen deshalb „nasse Füße“.
Man kann aber auch einen Miniteich in ein Moorbeet integrieren. Mit alten Wurzelhölzern an dessen Ufer lassen sich interessante Effekte erzielen.
Eine andere Möglichkeit ist es, das Beet extern über Schlauchverbindungen zu einem Teich zu bewässern. Hierbei ist zu beachten, dass das Wasserreservoir sich auf gleicher Höhe mit dem Moorbeet befindet.
Meist wird unter dem Beet ebenfalls ein Wasserspeicher eingebaut. Dabei wird ein Loch in der Form des späteren Beetes ausgehoben. Es muss allerdings wesentlich tiefer sein, da es nach der Auskleidung mit stabiler Teichfolie mit Hohlkörpern, beispielweise umgestülpten Eimern mit Löchern im Boden, vollgestellt wird. Auf die Eimer kommt dann eine Lage wasserdurchlässiges Vlies. Erst danach wird Torf oder eine spezielle Karnivorenerde eingefüllt. Das unterirdische Wasserreservoir kann nach und nach mit Wasser volllaufen, und vor allem im Sommer, wenn aufgrund der hohen Temperaturen die Verdunstung auf der Beetfläche hoch ist, die Pflanzen mit dem nötigen Wasser versorgen.

Ist das Moorbeet angelegt, kann an die Bepflanzung gedacht werden.
Winterharte Arten oder Züchtungen sind meist nur im entsprechenden Fachhandel erhältlich; die häufig in Baumärkten erhältlichen namenlosen Hybriden sind nur selten winterhart.

Nicht ohne besondere Ansprüche

Fleischfressende Pflanzen stehen gern hell und sonnig, eine hohe Luft- und Bodenfeuchte ist unerlässlich. Sie benötigen unbedingt sauren Boden. Deshalb sollte als Substrat möglichst ungedüngter, naturbelassener Hochmoortorf oder spezielles Karnivorensubstrat verwendet werden. Als Gießwasser wird wenn möglich Regenwasser verwendet, stark kalkhaltiges Wasser wird nicht vertragen.
Auf Düngung sollte verzichtet werden, da handelsüblicher Blumendünger ungeeignet ist.
Karnivoren kommen übrigens prinzipiell auch ohne tierische Nahrung aus, wachsen jedoch mit dieser Energiequelle besser. Allerdings sollte man die Pflanzen nicht „füttern“, da Überfütterung den Karnivoren auf Dauer nicht gut bekommt.

Treue Begleiter
Nicht nur fleischfressende Pflanzen fühlen sich in der Sumpfzone wohl. Auch andere nichtkarnivore Pflanzen gedeihen im Moorbeet durchaus gut und werten es als Begleitpflanzen optisch enorm auf. In der nächsten Ausgabe werden einige Beispiele vorgestellt.

Übrigens: Wer nicht genügend Platz für ein Moorbeet oder gar einen Gartenteich mit Sumpfzone hat, kann sich auch einen Moorkübel herstellen. Hierzu wird ein großer Kübel mit umgestülpten Blumentöpfen gefüllt. Diese werden mit Wasser bedeckt. Auf die Töpfe kommt wie beim Beet auch ein Vlies, danach wird mit Erde oder Torf aufgefüllt. So können Sumpfpflanzen auch auf Balkon oder Terrasse die Blicke auf sich ziehen. Allerdings muss hier regelmäßig geprüft werden, ob noch genügend Wasser im Kübel ist. -jsch-




[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 6[/size]
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzen-Magazin - Pflanzen wunderschön

Worum geht es hier?
Das redaktionelle Pflanzen-Magazin mit umfangreichen Pflanzenbeschreibungen, Anleitungen sowie Tipps rund um die Welt der Pflanzen .

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.