Heilpflanzen in antiken Kulturen

 
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Heilpflanzen in antiken Kulturen

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Gepostet: 20.08.2012 - 11:07 Uhr  ·  #1


Folge VIII
Einführung in die Heilpflanzen der mittel- und südamerikanischen Kulturen


Dichter Urwald mit meterhohen Regenwaldriesen, ein grünes und undurchdringliches Dickicht,
das sich alles zurückerobert, was vor langer Zeit von Menschenhand geschaffen wurde.
Steinerne Zeugnisse ragen als Mahnmale längst vergangener Kulturen in den Himmel und
erzählen von sagenumwobenen Bewohnern einer untergegangenen Epoche der mittel- und
südamerikanischen Geschichte.

Wer waren diese Menschen, die dem Urwald Fläche abtrotzten, um fantastische Städte mit
weitläufigen Tempeln und Wohnvierteln anzulegen? Lebten sie im Einklang mit der Natur oder
waren sie den ständigen Bedrohungen der grünen Hölle hilflos ausgeliefert? Wie machten sie
sich die Heilkräfte der Pflanzen, die hier in Hülle und Fülle wuchsen, zu Nutze?
Die nächsten Folgen dieser Reihe beschäftigen sich mit den bekanntesten indigenen Völkern
des mittel- und südamerikanischen Kontinentes, den Maya, Azteken und Inka.
Als Teufelswerk verbrannt und vernichtet

Schriftliche Quellen indigenen Ursprungs sind rar, denn die spanischen Conquistadores ließen
die farbenprächtigen Codices, die Bilderhandschriften der einheimischen Völker, verbrennen, da
sie diese für Werke des Teufels hielten. Doch es gab auch Bewahrer unter den spanischen
Priestern und Gelehrten, die nach Mittel- und Südamerika reisten um zu missionieren oder zu
forschen. Der Franziskaner Bernardino de Sahagún etwa beschrieb in der Mitte des 16.
Jahrhunderts in seinem Monumentalwerk „Historia general de las cosas de Nueva España“ (zu
Deutsch „Gesamtgeschichte über die Dinge von Neuspanien“) das Heilwissen der Azteken.
Im Nachschlagewerk „Rerum medicarum novae Hispaniae thesaurus“ (zu Deutsch
“Nachschlagewerk der medizinischen Dinge von Neuspanien“) listete der spanische Arzt
Francisco Hernández mehr als tausend Pflanzen mit dazugehörigen Zeichnungen auf, die von
den indigenen Heilern verwendet wurden.

Martin de la Cruz, ein Arzt mit indigenen Wurzeln, beschäftigte sich in seinem Buch „Libellus de
medicinalibus Indorum herbis“ (zu Deutsch „Buch über die Medizin der indianischen Kräuter“)
ebenfalls mit den Kräutern, die die Azteken als Heilpflanzen nutzten.
Aus diesen Büchern lassen sich wichtige Erkenntnisse über die heilende Wirkung
verschiedener Pflanzen gewinnen. Europa profitierte außerordentlich von den neuentdeckten
Heilkräutern, die Eingang in die Pflanzenheilkunde und Medizin fanden.
Außerdem sind viele davon auch heute noch im Gebrauch der indigenen Nachfahren dieser
Hochkulturen.

Die nächste Folge widmet sich der indigenen Völkergruppe, die von 3000 vor Christus bis zu
ihrem Untergang um 1697 nach Christus in weiten Teilen Mexikos, der Halbinsel Yucatan,
Guatemala, Honduras und Belize lebte und einzigartige Zeugnisse ihrer Hochkultur hinterließ:
die Maya. -yl-



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