Geranium-Extrakte aus Pelargonium sidoides hemmen HIV-1

 
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Geranium-Extrakte aus Pelargonium sidoides hemmen HIV-1

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Gepostet: 04.02.2014 - 21:23 Uhr  ·  #1
Extrakte aus den Wurzeln von Kapland-Pelargonien (Pelargonium sidoides) werden in der traditionellen Medizin Südafrikas schon lange gegen Husten und Durchfallerkrankungen eingesetzt. In westlichen Ländern gibt es ebenfalls seit längerer Zeit Medikamente mit diesem Wirkstoff. Jetzt fanden deutsche Wissenschaftler heraus, dass Extrakte aus Wurzeln von Pelargonium sidoides in der Lage sind, HI-Viren vom Typ 1 zu inaktivieren und ihre Vermehrung im Organismus zu stoppen. Weltweit leiden schätzungsweise 35 Millionen Menschen unter der Immunschwäche, wobei HIV-1 als Haupterreger gilt. Die Forscher hoffen, dass ihre Entdeckung die etablierten Aids-Therapien schon bald wirkungsvoll ergänzen könnten, da Medikamente aus Pelargonium sidoides als sicher und gut verträglich gelten und bereits eine Zulassung besitzen.

Wurde eine neue Wirkstoffklasse in der Aids-Therapie entdeckt?
Tatsächlich scheint es so, als hätten die Forscher einen neuen Weg bei der HIV-Therapie gefunden. Sie fanden heraus, dass die Wurzeln von Pelargonium sidoides Stoffe enthalten, die die HIV-1 Erreger angreifen und ihre Vermehrung hemmen. Bei der näheren Analyse der antiviralen Wirkung dieser Stoffe beobachteten sie, dass die pflanzlichen Stoffe das Andocken der Erreger an die Wirtspflanzen verhindern. Auf diese Weise könnten Blut- und Immunzellen vor einer Infektion geschützt werden. In einem weiteren Schritt isolierten die Forscher Polyphenolmischungen aus den Extrakten. Diese erwiesen sich als äußerst wirksam gegen HIV-1 Erreger und es stellte sich heraus, dass diese Polyphenolmischungen wesentlich zellschonender als das vollständige Extrakt sind.

Neue Hoffnung für Millionen Erkrankte
Die Forscher hegen die berechtigte Hoffnung, dass es schon bald eine wissenschaftlich fundierte Pflanzenmedizin gegen Aids geben könnte. Die Wirkungsmechanismen der Stoffe aus Pelargonium sidoides Wurzeln unterscheiden sich von denen etablierter Medikamente. Die neuartigen Medikamente könnten bewährte Therapien ergänzen. Kapland-Pelargonien (Pelargonium sidoides) werden schon jetzt für pharmazeutische Zwecke in großem Umfang von südafrikanischen Farmern angebaut. Die Forscher hoffen, dass die einfach herzustellenden und haltbaren Medikamente vor allen Dingen in ärmeren Ländern vielen Menschen helfen könnten.
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Kapland-Pelargonie, Pelargonium sidoides
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